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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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verursacht hatte, während zwei weitere Gäste vorn vor unserem Gartentor auftauchten. Toll. Der ganze Trupp hatte sich also versammelt und konnte mich in meiner Peinlichkeit ausführlich begutachten.
Ich löste meine Hand aus Larsons Griff und konzentrierte mich auf meinen Mann. »Es ist wirklich alles in Ordnung. Keine Sorge.«
Die Beunruhigung, die ich auf Stuarts Gesicht sah, ließ meine Sorge fast zunichte werden, meine akrobatischen Vorführungen hätten den Abend bereits jetzt zu einer Farce gemacht. »Bist du dir sicher? Hast du dir vielleicht den Knöchel verstaucht?«
»Es geht mir wirklich gut«, erklärte ich erneut.
Natürlich ging es mir alles andere als gut. Es ging mir ganz und gar nicht gut. Soweit ich das beurteilen konnte, würde ich in wenigen Minuten meine berühmten Rigatoni einem Dämon servieren (die Rigatoni hatten übrigens nur deshalb diese Berühmtheit erlangt, weil sie das einzige Gericht waren, das ich gut konnte). Und augenblicklich besaß ich keine Möglichkeit, Larsons Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse zu überprüfen.
Ich warf ihm einen Seitenblick zu, als uns Stuart ins Wohnzimmer führte. Ich würde es aber bald herausfinden. Er konnte seine wahre Identität nicht auf Dauer vor mir geheim halten.
Und wenn sich Larson tatsächlich als Dämon entpuppte, dann würde hier die Hölle los sein.
    »Noch etwas Brie?« Ich hielt Larson den Teller mit dem Käse hin und beugte mich dabei leicht nach vorn, als ob ich ihn mit meinem Dekolleté in Verwirrung bringen wollte. Wenn er kein Dämon war, nahm er jetzt wahrscheinlich an, dass ich mich an ihn heranmachte, während der liebe Stuart wohl vermutete, ich litte gerade unter einem psychotischen Anfall. Aber ich war entschlossen, noch einmal seinen Atem zu riechen. Das war schließlich momentan das Einzige, woran ich mich halten konnte.
    »Nein, vielen Dank«, winkte er ab, während ich tief Luft holte. Es war sinnlos. Er hatte sich bereits ziemlich viel Käse genommen, und dessen Geruch überlagerte nun den Gestank, der sich vielleicht in seinem Atem verbarg.
    Frustriert stellte ich den Teller mit Brie wieder auf den Beistelltisch und setzte mich neben Stuart. Er und Richter Robertson, der als einer der Letzten eingetroffen war, befanden sich gerade mitten in einer atemberaubend langweiligen Diskussion über das nur in Kalifornien geltende Gesetz, demzufolge man nach dem dritten Vergehen lebenslänglich ins Gefängnis muss.
    »Was halten Sie denn von diesem Gesetz?«, erkundigte ich mich bei Richter Larson. »Ich bin völlig dafür«, fuhr ich fort, »außer wenn es sich um wirklich bösartige Kreaturen handelt, die es nicht anders verdienen, als sofort aus dem Verkehr gezogen zu werden – ganz gleich, mit welchem Aufwand das verbunden sein mag.« Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie mich Stuart verblüfft ansah. Seine Partei war zwar, was die Verbrechensbekämpfung betraf, ziemlich gnadenlos, aber nicht gleich so gnadenlos.
    »Meinen Sie damit etwa Selbstjustiz?«, wollte Larson wissen. »In gewissen Situationen – durchaus.«
»Katie …«In Stuarts Stimme schwang deutlich die Frage
›Was soll das?‹ mit.
    Ich lächelte ihm zu, doch meine Worte richteten sich erneut an Richter Larson. »Ich spiele nur den Advocatus Diaboli, Schatz.«
    »Kate kann wirklich ausgezeichnet argumentieren.« Stuart sah sich offenbar unseren Gästen gegenüber zu einer Erklärung verpflichtet. »Und sie hat sehr klare Vorstellungen, was die Bestrafung von Verbrechern betrifft.«
    »Gut und böse«, sagte ich. »Schwarz und weiß – ganz einfach.«
»Und gar keine Grautöne?«, fragte Elizabeth.
»Natürlich sind gewisse Dinge nicht so eindeutig«, gab ich mit einem raschen Blick auf Larson zu. »Und diese Dinge finde ich ausgesprochen frustrierend.«
Alle lachten.
»Vielleicht ist in Wahrheit ja Ihre Frau die Politikerin in der Familie, Stuart«, meinte Richter Westin, ein neu gewählter Bundesrichter. »Sie sollten sich in Acht nehmen, oder sie wird neue Bezirksstaatsanwältin.«
Stuart streichelte mir über die Schulter, beugte sich dann nach vorn und küsste mich leicht auf die Wange. »Sie würde jedenfalls die Verbrecher an einer ziemlich kurzen Leine halten.« Er lächelte die Gruppe betont fröhlich an, und ich wusste, dass der Politiker in ihm zurückgekehrt war. »Ich natürlich auch.«
»Ich habe eigentlich bloß vor, meine Pasta an einer ziemlich kurzen Leine zu halten.« Mit diesen Worten stand ich auf und bedeutete den Gästen, sitzen zu

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