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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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dem Speicher verschlossen, aber jeder gute Jäger hat einige der wichtigsten Dinge stets in seiner Nähe, sogar nach fast fünfzehn Jahren. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass auch ich im untersten Schubfach meiner Schmuckschatulle ein übergroßes Kruzifix und eine kleine Flasche mit Weihwasser für den Fall der Fälle versteckt hatte.
Zumindest hoffte ich das.
Gedankenverloren nagte ich an meiner Unterlippe. Würde es den Gästen auffallen, wenn ich kurz nach oben verschwand? Doch bestimmt nicht, oder? Schließlich würde ich nur einen Moment lang weg sein.
Ich wollte das Risiko gerade in Kauf nehmen, als Elizabeth das Esszimmer betrat. Sie sah in ihrem kleinen Schwarzen fantastisch aus, das garantiert ein Monatsgehalt gekostet hatte. (Ihr Mann war Partner bei McKay & Case, einer angesehenen Kanzlei. Sie waren also nicht gerade darauf angewiesen, jeden Cent zweimal umzudrehen.)
»Kann ich irgendwie helfen?«
Ich überlegte einen Moment, ob ich sie einfach bitten sollte, das restliche Essen aufzutragen, während ich rasch nach oben rannte, aber ein weiterer Anfall von Vernunft ließ mich diesen Plan aufgeben. Ich benötigte das Weihwasser doch nicht sofort. Wenn Larson tatsächlich ein Dämon sein sollte, würde ich das schon noch früh genug erfahren. In der Zwischenzeit konnte er sich sowieso nicht einfach verabschieden. (Was wollte ich eigentlich tun, wenn er wirklich ein Dämon war? Ihn während des Essens umzubringen konnte einen gesellschaftlichen Fauxpas bedeuten, von dem ich mich vielleicht nie mehr erholen würde.)
Während ich also den Rest des Essens auf den Tisch trug, rief Elizabeth die Männer. Als sich alle setzten, wählte ich bewusst einen Platz neben Larson und tat so, als würde ich nicht bemerken, dass Stuart extra einen Stuhl für mich herausgezogen hatte.
Zuerst aßen wir den Salat. Es gelang mir sogar, mehr oder weniger kohärent an der Unterhaltung teilzunehmen. (»Ja, ich habe auch schon gehört, dass in der Third Street ein neues Einkaufszentrum entstehen soll. Hoffentlich lehnt der Stadtrat das ab. Das ist doch viel zu nahe am Strand.« – »Allie hat das Basilikum selbst gezüchtet, Elizabeth. Ich richte ihr aus, dass es Ihnen so geschmeckt hat.« – »Vielen Dank. Wir leben wirklich gern in diesem Viertel.« Banal. Langweilig. Sie können sich das sicher gut vorstellen.)
Normalerweise konzentrieren sich die Leute wesentlich mehr auf das Essen, wenn sie erst einmal den Hauptgang vor sich haben. Man vergisst den höflichen Small Talk und ist völlig beschäftigt. Diesen Moment wusste ich diesmal zu nutzen. Ich legte den Kopf zur Seite und sah stirnrunzelnd in die Runde. Dann lehnte ich mich vor und blickte Stuart an. »Hast du das auch gehört?«
»Was denn?« Verwirrung und eine leichte Besorgnis spiegelten sich auf seinem Gesicht wider.
Ich schob den Stuhl zurück und legte die Serviette auf meinen Platz. »Wahrscheinlich ist es nichts«, sagte ich, während ich bereits den Tisch umrundet hatte und auf die Tür zusteuerte. »Ich dachte nur, dass ich Timmy gehört habe.« Entschuldigend lächelte ich unseren Gästen zu. »Verzeihen Sie bitte. Ich bin gleich zurück.«
Stuart hatte sich bereits halb erhoben. »Soll ich vielleicht –«
»Nein, nein, mach dir bitte keine Mühe, Liebling. Wahrscheinlich hat er schlecht geträumt. Ich will nur kurz nach ihm sehen.«
Das beruhigte meinen Mann ein wenig, und ich konnte das Zimmer unbehelligt verlassen. Kaum um die Ecke, lief ich, so schnell ich konnte, die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
Ich holte kaum Luft, ehe ich das Schlafzimmer erreicht hatte. Dort stürzte ich zu meiner Schmuckschatulle, wobei ich einfach die Abkürzung über das Bett nahm – eine Tatsache, die Timmy sicher begeistert hätte. Ich riss die unterste Schublade heraus und schüttete ihren Inhalt, der aus verschiedensten Schmuckund Erinnerungsstücken bestand, auf das zerknitterte Betttuch.
Ein Bettelarmband, eine kaputte Taschenuhr, ein silbernes Kruzifix in einem Samtschächtelchen, ein Döschen mit Allies Milchzähnen und tatsächlich – eine kleine Flasche mit Weihwasser. Der Metalldeckel saß noch ganz fest.
Gott sei Dank.
Ich hörte nicht einmal, wie Stuart das Zimmer betreten hatte und hinter mich getreten war. »Kate?«
Erschreckt stieß ich einen leisen Schrei aus und schob das Fläschchen hastig in den Ausschnitt meines Kleids, wo mein Herz wie wild pochte. »Mann, Stuart! Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt!« Ich stand

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