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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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schneiden. »Warum nicht? Es muss mindestens schon ein Monat seit unserem letzten vergangen sein.«
Sie rollte mit den Augen, hob Timmys Schnabeltasse auf, die heruntergefallen war, und setzte Boo Bear gerade hin. Ich wusste, dass mir keine Wahl blieb.
In diesem Moment klingelte mein Handy Ich warf einen Blick auf das Display, lehnte mich gegen den Einkaufswagen und hob ab. »Hallo, Schatz.«
»Hier ist die absolute Hölle los«, erklärte Stuart und rief in mir mit dieser Formulierung schon wieder den Gedanken an Dämonen wach. »Und leider muss ich auch deinen restlichen Tag ruinieren.«
»Ich kann es kaum erwarten.«
»Hast du vielleicht zufällig für heute Abend ein fantastisches Essen geplant? Genug für acht Personen? Mit Aperitif und Häppchen? Und einem atemberaubenden Dessert?«
»Ich hatte eher an Tiefkühlpizza und Harry Potter gedacht«, entgegnete ich, obwohl ich genau wusste, worauf das Ganze hinauslaufen würde.
»Ah«, sagte Stuart. Im Hintergrund konnte ich hören, wie er nervös mit dem Radiergummi am Ende seines Bleistifts auf die Schreibtischplatte klopfte. Neben mir tat Allie währenddessen so, als ob sie mit dem Kopf gegen die Glastür des Tiefkühlschrankes schlagen würde. »Das könnte vielleicht für acht reichen«, sagte er. »Aber es hat nicht ganz die Klasse, die ich mir erhofft hatte.«
»Es ist also wichtig?«
»Clark meint schon.« Clark Curtis hieß der ausgesprochen langweilige Bezirksstaatsanwalt von San Diablo, der meinen Mann als seinen Nachfolger auserkoren hatte. Bisher war Stuart politisch noch nicht auf der großen Bühne angekommen. Er arbeitete für wenig Geld als einer der stellvertretenden Bezirksstaatsanwälte in der Immobilienabteilung, war aber nur noch wenige Monate davon entfernt, sich offiziell als Kandidat aufstellen zu lassen. Wenn er irgendeine Chance haben wollte, die Wahl zu gewinnen, so musste er jetzt damit beginnen, das politische Spielchen – Hände schütteln, sich gegenseitig Gefallen erweisen und Spenden eintreiben – mitzumachen. Obwohl er etwas nervös war, freute er sich doch auch auf die Kampagne und fühlte sich durch Clarks Zusage geehrt. Was mich betraf, so fand ich die Vorstellung, die Frau eines Politikers zu werden, ehrlich gesagt mehr als beunruhigend.
»Das Haus also voller Staatsanwälte«, sagte ich und dachte darüber nach, was ich ihnen bloß auftischen konnte. Lieber wäre ich dem Ganzen aus dem Weg gegangen.
Allie saß mittlerweile neben mir auf dem Boden, den Rücken gegen den Gefrierschrank gelehnt, die Stirn auf die Knie gepresst.
»Und Richter.«
»Oh, toll.« Diesen Teil meines Hausfrauendaseins genoss ich ganz und gar nicht. Die gute Gastgeberin zu spielen war einfach nicht mein Ding. Ehrlich gesagt, hasste ich es. Aber mein Mann, der aufstrebende Politiker, liebte mich trotzdem. So etwas soll es geben.
»Ich habe eine Idee. Ich bitte Joan, für uns einen CateringService anzurufen. Dann musst du überhaupt nichts machen, außer um sechs zu Hause zu sein, um das Essen in Empfang zu nehmen. Die Gäste kommen dann um sieben, und ich bin spätestens um halb da, um dir zu helfen.«
Sehen Sie? Genau das ist einer der Gründe, warum ich ihn liebe. Aber ich konnte sein Angebot natürlich nicht annehmen. In mir stiegen schon Schuldgefühle auf, wenn ich nur daran dachte. Schließlich handelte es sich um den Mann, den ich liebte. Und dann wollte ich mir nicht einmal die Mühe machen, eine kleine Einladung selbst zu gestalten? Wie herzlos und zickig konnte ich eigentlich sein?
»Wie wäre es mit Rigatoni?«, fragte ich und überlegte mir währenddessen, was wohl schlimmer war – eine herzlose Zicke oder ein sich schuldig fühlender Schleimer.
»Und mit einem Spinatsalat? Ich kann außerdem ein paar Appetithäppchen machen und das Nötige für meinen Apfelkuchen kaufen.« Damit war die Liste der Gerichte, die ich Gästen zumuten konnte, auch schon mehr oder weniger erschöpft, und Stuart wusste das.
»Klingt super«, meinte er. »Aber bist du dir sicher, dass du das auch alles schaffst? Es ist schließlich schon fast vier.«
»Ich bin mir sicher«, erwiderte ich selbstbewusst, auch wenn das überhaupt nicht stimmte. Aber schließlich und endlich war es ja seine Karriere und nicht die meine, die aufgrund meiner kulinarischen Fähigkeiten an einem seidenen Faden hing. Er musste wissen, worauf er sich da einließ.
»Du bist einfach die Beste«, erklärte er zärtlich. »Und jetzt möchte ich noch gern mit Allie sprechen.«
Ich reichte meiner

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