Dämonen zum Frühstück
sympathisch und außerordentlich liebenswürdig erschien), dass Timmy und ich am nächsten Tag vorbeikommen würden, um uns alles anzusehen und seine Kindergärtnerin kennenzulernen. Am Mittwoch sollte Timmy anfangen. Sie erklärte, dass wir jederzeit willkommen wären, was ich für ein weiteres gutes Zeichen hielt, denn ein Tollhaus für Kleinkinder hätte es sicher nicht geschätzt, jederzeit Besuch zu bekommen.
Inzwischen war es beinahe Mittag, sodass mir nicht mehr viel Zeit blieb. Trotz meiner noch immer kaum abgearbeiteten Liste hatte ich das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Im Grunde absurd, wenn man bedachte, dass ich nur einige Telefonanrufe gemacht und fünfzig Dollar für das Versprechen ausgegeben hatte, jeden Monat weitere achthundertfünfundzwanzig Dollar bezahlen zu dürfen.
Stuart würde mich umbringen.
Ich entschloss mich, mir erst einmal nicht allzu viele Gedanken über derartig Unwichtiges wie Geld zu machen und mich stattdessen auf meine nächste Aufgabe zu konzentrieren – mich anzuziehen. Ich hatte auch noch nichts gegessen und wühlte deshalb im hinteren Teil unseres Gefrierschranks herum, bis ich eine Schachtel mit Keksen vom letzten Weihnachtsfest entdeckte. Da ich weder gefrühstückt noch zu Mittag gegessen hatte, nahm ich mir eine Handvoll davon heraus und ging damit und mit einer Dose Cola Light ins Badezimmer.
Die Kekse tauten etwas an, während ich duschte. Ich stopfte mir sechs in den Mund und spülte die süßen Krümel mit einem Schluck Cola hinunter. Um meine Haare kümmerte ich mich nicht weiter, sondern kämmte sie nur kurz durch und tat etwas Gel darauf, damit sie nicht allzu sehr vom Kopf abstanden, wenn sie trocken waren. (Abgesehen von dem gelegentlichen Pferdeschwanz, gebe ich mir mit meinen Haaren eigentlich keine große Mühe. Es ist auch sinnlos. Meine Haare sind dunkelblond und hängen gerade herunter. Ich kann Lockenwickler oder Haarspray benutzen, alle möglichen Frisuren ausprobieren; bereits zwei Stunden später sind sie einfach wieder dunkelblond, schnurgerade und hängen über die Schulter. Zu besonderen Gelegenheiten stecke ich sie mit einer glitzernden Spange hoch. Nichts Besonderes, aber meiner Meinung nach reicht das völlig aus.)
Ich zog eine Jeans und ein Twinset an, das aus einem ärmellosen Oberteil und einem Jäckchen bestand. Dann schlüpfte ich in meine bequemen Loafers. Nach einem Moment des Nachdenkens entschloss ich mich jedoch, sie wieder auszuziehen und stattdessen ein altes Paar Turnschuhe zu wählen. Es war zwar recht unwahrscheinlich, heute schon wieder einem Dämon zu begegnen, da ich vorhatte, die meiste Zeit im Archiv der Kathedrale zu verbringen. Aber es ist immer besser, sich nicht kalt erwischen zu lassen. Wenn ich die nächste von Gorameshs Marionetten traf, wollte ich gute Bodenhaftung haben – und zwar eine verdammt gute.
Auf dem Weg nach unten fiel mir das Fenster ein (das riesige Loch in der Küche half). Ich warf einen Blick auf meine Uhr, gab ein unzufriedenes Seufzen von mir und setzte mich dann notgedrungenermaßen an den Küchentisch, wo noch die Gelben Seiten aufgeschlagen dalagen.
Ich suchte den Buchstaben G und ließ meinen Finger über das dünne gelbe Papier wandern, bis ich eine Anzeige entdeckte, die ansprechend und nicht so aufdringlich wirkte. Nicht gerade die beste Art und Weise, einen guten Glaser zu finden – das gebe ich gern zu. Aber ich befand mich in großer Eile. Bereits nach dem ersten Klingeln wurde abgehoben, und eine freundlich klingende Stimme schien sogleich zu verstehen, worum es ging, als ich das übergroße Fenster beschrieb. Von ihrer Professionalität schwer beeindruckt, fragte ich, ob sie heute noch jemanden vorbeischicken könnten, um eine neue Scheibe einzusetzen.
Ich hörte, wie die Frau etwas in ihren Computer eingab. Kurz darauf erklärte sie mir, dass es möglich wäre, wenn ich um vier zu Hause sei. Außerdem musste ich einen Eil-Aufschlag in Kauf nehmen. Klar, erwiderte ich, warum nicht? Wir vereinbarten alles Nötige, und erst danach kam ich auf die Idee, sie zu fragen, wie viel es in etwa kosten würde.
Sie wich einer klaren Antwort aus, indem sie erklärte, dass man die Kosten nur vor Ort feststellen könnte, nannte mir dann aber eine Zahl, die mir den Atem verschlug. Zwei Sekunden lang überlegte ich mir, ob ich einfach auflegen sollte, während ich meine Fingernägel betrachtete. Doch ich hatte eigentlich keine Zeit, mir verschiedene Kostenvoranschläge nennen zu lassen, und außerdem
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