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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Diablo war nicht mehr frei von Dämonen. Nein – vielmehr deutete alles daraufhin, dass eine höchst aggressive und heftige Invasion der Dämonen stattfand. Die Forza hätte eigentlich hier sein müssen, um den Kampf aufzunehmen. Aber momentan war ich die einzige Jägerin an der Front.
Und ich stand knietief in Blätterteigtaschen und Champagner-Trauben.
ELF
    Einmal abgesehen davon, dass Stuart noch immer nicht da war, war die Party ein großer Erfolg. Die ursprüngliche Gästeliste war schon lange überschritten, und im Wohn- und Esszimmer tummelten sich Politiker aller Couleur. Überall plauderten die Leute über Fundraising und Kandidaten, während sie hier und da höflich meine Käseblätterteigtaschen lobten.
    Ich lächelte und nickte und bemühte mich darum, nicht alle drei Minuten auf die Uhr zu sehen. Keine leichte Aufgabe. Als ich sah, wie Clark zum Buffet ging, folgte ich ihm und wartete geduldig, während er eine Unterhaltung mit einer streng aussehenden Frau in einem schwarzen Hosenanzug beendete. »Eine Enteignung ist nichts, womit man leichtfertig umgehen sollte«, erklärte sie. »Seien Sie vorsichtig, Mr. Curtis, oder wir werden uns vor Gericht wiedersehen.«
    Wenn sie nicht so ernst geklungen hätte, wäre ich geneigt gewesen, sie als wichtigtuerisch abzutun. Doch ihre Miene und ihre Stimme sprachen eine andere Sprache.
    »Worum ging es?«, fragte ich Clark, sobald sie verschwunden war.
»Die Stadt möchte mehr Grund erwerben, um die Uni auszubauen. Leider stehen auf dem Land, das wir wollen, bereits einige hübsche kleine Häuschen.« Er zündete sich eine Zigarette an und wirkte dabei so bedrückt, dass ich es nicht über das Herz brachte, ihn daran zu erinnern, dass wir in diesem Haus nicht rauchten. »Manchmal hasse ich meinen Beruf«, erklärte er.
»Ich hasse euren Beruf manchmal auch«, erwiderte ich. »Ist Stuart deshalb noch nicht hier? Muss er an irgendeinem Grundstücksdeal arbeiten?«
»Stuart ist mein Kandidat, Kate. Glaubst du wirklich, dass ich ihn von seiner eigenen Party fernhalten würde?«
Nein, das glaubte ich eigentlich nicht. Insgeheim hoffte ich es jedoch. Ansonsten wusste ich nicht, was ich denken sollte.
Ich mischte mich ein wenig unter die Gäste und bemühte mich darum, mein Frau-eines-Politikers-Lächeln zu wahren. Allerdings hörte ich nur mit halbem Ohr hin, worum die jeweiligen Gespräche gingen.
Als die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde, eilte ich in der Hoffnung dorthin, Stuart zu sehen. Stattdessen war Larson eingetroffen.
»Zum Glück sind Sie hier«, sagte ich, während ich ihn in die leere Küche führte. »Ich drehe noch durch.«
»Was ist los?«
»Die Hölle ist los«, erklärte ich.
»So schlimm?«
»Stuart ist nicht da. Er hat sich bereits eine halbe Stunde verspätet, und das für seine eigene Party. Außerdem ziehen Horden von Dämonen durch die Straßen, wie ich gerade aus der Zeitung erfahren musste.«
»Oh«, sagte Larson. Er schenkte sich ein Glas Wein ein. »Jetzt einmal eins nach dem anderen. Haben Sie Ihren Mann bereits angerufen?«
»Natürlich, schon zwei Mal. Er hat seine Voicemail eingeschaltet.«
»Auf der 101 gab es einen Unfall. Vielleicht steckt er da ja fest.«
»Das hoffe ich für ihn, wenn ihm sein Leben lieb ist.« Diese Party zu geben war schrecklich genug für mich, ohne Stuart bedeutete es jedoch die reine Hölle.
»Und was meinten Sie mit den Horden von Dämonen?«, wollte Larson wissen.
»Ach ja«, sagte ich und versuchte, etwas leiser zu sprechen. »Sehen Sie sich das an.« Ich reichte ihm den Zeitungsartikel, den er las, während ich ein paar Teller zusammenräumte und weitere Blätterteigtaschen und Mini-Quiches auf ein Blech mit Backpapier legte, das ich in den Ofen schob.
Danach eilte ich, wie sich das für eine gute Gastgeberin gehörte, durch Wohn- und Esszimmer, um die Gläser mit einer neu geöffneten Flasche Rotwein wieder aufzufüllen. Alle schienen sich zu amüsieren; ich bemerkte jedenfalls niemand, der mit einem Stirnrunzeln einen heimlichen Blick auf seine Uhr warf. Zum Glück waren die Gäste zudem höflich genug, Stuarts Abwesenheit nicht laut zu beklagen. Als ich zu Larson zurückkehrte, stand er über die Zeitung gebeugt, die Hände auf den Küchentisch gestützt, und zitterte vor Zorn.
»Larson?« Meine Stimme klang kaum lauter als ein Flüstern, aber er hörte mich. Als er den Kopf hob, um mich anzusehen, ließ mich der Zorn in seinem Gesicht einen Schritt zurückweichen. »Was ist los? Haben Sie

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