Dämonen zum Frühstück
Jäger auftreiben. Uns bleibt nichts anderes übrig, als ihn anzuflehen. Gern auch einen Neuzugang. Mir ist alles recht. Erklären Sie ihm einfach, dass wir dringend Hilfe brauchen.«
»Kate.« Er hatte die Hand auf meine Schulter gelegt. »Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche. Auf Goramesh. Sie müssen herausfinden, wonach er sucht. Darauf sollten Sie sich jetzt konzentrieren.«
Ich starrte ihn fassungslos an. »Sie machen Witze.«
»Nein, leider nicht.«
»Aber …« Ich wies mit dem Finger auf die Tür, die in meine Küche führte, um ihn an den Zeitungsartikel zu erinnern, der dort lag. »Höllenhunde! Dämonen in meiner Küche! Dämonen bei meinen Mülltonnen! Das ist wirklich bedrohlich, Larson. Und diese Bedrohung wird nicht einfach verschwinden. Ich kann mich nicht in den Keller der Kirche zurückziehen und dort irgendwelche schimmligen Papiere durchsuchen. Ich muss draußen sein. Ich muss etwas tun!«
»Kate, hören Sie zu.«
Seine Stimme klang plötzlich scharf und autoritär. Es funktionierte. Ich hörte ihm zu. »Es stimmt, Sie sind eine Jägerin – und noch dazu eine gute. Aber wollen Sie diese Arbeit wirklich wieder aufnehmen? Jetzt, da Sie Kinder und Mann haben? Die Forza hat Sie wegen einer konkreten Bedrohung um Hilfe gebeten – wegen Goramesh. Sind Sie wirklich bereit, Ihrer Familie den Rücken zu kehren und wieder als Jägerin zu arbeiten? In ein Leben zurückzukehren, von dem Ihre Familie niemals erfahren darf?«
»Ich … Aber … Nein.« Dazu war ich nicht gewillt. Allein der Gedanke daran ließ mich schwindlig werden. Doch vor vielen Jahren hatte ich diese Verpflichtung angenommen. Konnte ich sie nun einfach ablehnen, nur weil ich mich inzwischen zurückgezogen hatte? »Ich will es nicht«, sagte ich. »Aber wer sonst –«
»Katherine, bitte! Sie sollten besser als die meisten wissen, dass es immer Dämonen geben wird. Dämonen durchstreifen die Welt. Das haben sie schon immer getan, und das wird sich auch nicht ändern. Punktum.«
Ich starrte ihn an. »Was soll das heißen? Wollen Sie damit etwa sagen, dass ich aufgeben soll? Nachgeben? Das kommt überhaupt nicht infrage!«
»Nein. Ich will damit nur sagen, dass Sie die Aufgabe erfüllen sollen, für die Sie angeheuert wurden.«
»Ich wurde nicht angeheuert. Schon vergessen? Ein Dämon kam durch mein Küchenfenster geflogen.«
»Katherine …«
»In Ordnung. Sagen Sie schon, was Sie wollen.«
»Halten Sie Goramesh auf. Der Rest ergibt sich dann ganz von selbst. Sie müssen sich allein auf diese Aufgabe konzentrieren.«
»Und was ist mit diesen Kids?«
»Vielleicht war das nur ein einzelner Vorfall, der dazu dienen sollte, Goramesh schneller ans Ziel zu bringen.«
»Und vielleicht können Schweine fliegen.« Ja, ich weiß, ich benahm mich zickig. Aber schließlich hatte ich auch allen Grund dazu.
Larson gab nicht auf. »Selbst wenn es sich um keinen Einzelfall gehandelt haben sollte, dann ist es umso wichtiger, dass Sie Goramesh aufhalten. Sonst werden noch mehr sterben. Sind Sie wirklich dazu bereit, alles zu tun? Können Sie überhaupt alles tun?«
Ohne nachzudenken, hätte ich natürlich geantwortet, dass ich sowieso schon alles machte – wesentlich mehr, als ich ursprünglich angenommen und garantiert auch wesentlich mehr, als ich gewollt hatte. Aber das sagte ich nicht. Ich sagte überhaupt nichts mehr. Ich atmete nur tief durch und nickte dann. Er hatte recht. Es gefiel mir zwar nicht, aber ich begriff, was er meinte. Man muss sich seine Kriegsschauplätze aussuchen. Und man wählt sich diejenigen, die den größten Sieg verheißen. Und trotzdem – diese jungen Leute waren so verdammt verletzbar …
Ich öffnete den Mund, aber er ließ mich nicht zu Wort kommen.
»Kate«, sagte er. »Sie haben Ihr Herz am rechten Fleck. Aber die Forza braucht jemand, der nicht den Kopf verliert. Ich brauche jemand, der nicht den Kopf verliert.«
Uns wurde eine weitere Fortsetzung dieses Gesprächs erspart, da mit einem plötzlichen Klack das Garagentor aufzugehen begann. Stuart!
Ich rannte durch die Garage (nicht gerade ein leichtes Unterfangen auf fünf Zentimeter hohen Absätzen) und wartete ungeduldig darauf, dass das Tor ganz aufging. Sobald es einen knappen Meter über dem Boden war, duckte ich mich und stürzte hinaus. Ich riss die Beifahrertür des Autos auf und wollte Stuart gerade zornig den Kopf abreißen, als ich sein Gesicht sah.
»Mein Gott, Stuart! Was ist passiert?« Ich beugte mich zu ihm hinunter und legte meine Hand auf seine
Weitere Kostenlose Bücher