Dämonen zum Frühstück
Brust. Sie war über und über von geronnenem Blut bedeckt. »Was um Himmels willen ist geschehen? Bist du schon bei einem Arzt gewesen? Warum hast du nicht angerufen?«
»Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht«, erwiderte er mit ruhiger Stimme.
Das Garagentor hatte sich inzwischen ganz geöffnet. Stuart fuhr hinein, und das Licht in der Garage erhellte das Innere des Wagens.
»Es sieht furchtbar aus«, sagte ich.
Er schnitt eine Grimasse und wollte gerade die Autotür an seiner Seite öffnen. Ich fasste jedoch nach seinem Arm und zog ihn zurück. »Einen Moment, mein Lieber. Was glaubst du eigentlich, wohin du gehst?«
»Auf die Party«, sagte er. Obwohl er nicht benommen klang, stellte ich mir doch vor, wie er wankend und stammelnd in die Küche stolperte und seine politische Karriere mit diesem Auftritt den Bach hinunterging.
»Bleiben wir doch eine Minute hier sitzen, und du erzählst mir erst einmal, was passiert ist.« Ich warf einen Blick durch die Windschutzscheibe und stellte fest, dass Larson verschwunden war. Wahrscheinlich war er wieder ins Haus zurückgekehrt. Ich hoffte nur, dass er den anderen Gästen nichts von Stuarts Rückkehr erzählte. Es wäre sicher nicht passend gewesen, wenn die halbe politische Welt von San Diablo meinen Mann über und über mit Blut besudelt vorgefunden hätte.
Blut!
Wieder bemühte ich mich darum, Stuart zum Sprechen zu bringen. »Also von vorn. Was ist passiert?«
Ich musterte ihn rasch von oben bis unten und zuckte innerlich zusammen. »Dein Kopf, Liebling. Du musst genäht werden.«
Vorsichtig berührte er mit einem Finger die Wunde an seiner Stirn. »Es ist nicht tief. Kopfwunden bluten nur sehr stark.«
»Das sehe ich.« Ich drückte seine Hand. »Entweder du überzeugst mich jetzt davon, dass es dir einigermaßen gut geht, oder wir vergessen die Party, fahren den Wagen wieder aus der Garage und bringen dich ins Krankenhaus.«
»Zwei Sanitäter haben mich bereits untersucht. Es geht mir gut. Ehrlich, es sieht viel schlimmer aus, als es ist. Ein Schnitt auf meiner Stirn und eine blutige Nase.«
Ich glaubte ihm nicht ganz, aber zumindest wusste ich, dass es ihm gut genug ging. Ich musste ihn also nicht ins Krankenhaus bringen. »Okay. Und wie hast du dir den Schnitt und die blutige Nase zugezogen?«
»Mir ist jemand seitlich hineingefahren, als ich in die California Avenue einbiegen wollte«, erklärte er. »Auf der Fahrerseite ist eine ziemliche Beule. Ich weiß nicht, ob man das noch reparieren kann.«
»Was?« Ich sah mich um und bemerkte plötzlich, dass die Airbags vorn und an der Seite heraushingen und das Auto wie einen bizarren Leichenwagen aussehen ließen. Offensichtlich war ich zu wütend und zu besorgt gewesen, um das vorher wahrzunehmen. »Mein Gott, Stuart. Wie schnell ist der andere denn gefahren? Hast du dir sein Nummernschild gemerkt? Was ist mit der Versicherung? Und bist du dir wirklich sicher, dass es dir gut geht?«
Stuart nahm meine Hand, führte sie an seine Lippen und küsste meine Handinnenfläche. Normalerweise liebe ich es, wenn er das tut. Erogene Zone und so. An diesem Abend spürte ich es aber rein gar nicht. Ich fühlte mich dafür viel zu benommen.
»Stuart …«
»Sei bitte einen Moment still, mein Schatz. Es ist alles in Ordnung. Ehrlich, ich fühle mich gut. Ich habe mir nur einen hässlichen Schlag gegen den Kopf und eine blutige Nase zugezogen, und außerdem tut mir das Handgelenk weh. Aber alles in allem hatte ich Glück. Eine Zeit lang war mir ganz schwindlig, aber jetzt geht es mir wieder besser.«
Ich streckte die Hand aus und strich ihm über die Wange. »Wirklich? Warum hast du nicht angerufen?«
Er beugte sich nach vorn und hob die Hälfte eines aufklappbaren Handys auf, die vor mir auf dem Boden lag. »Kaputtgegangen.«
»Das sehe ich.«
Er rieb sich die Schläfe. »Ich habe gar nicht daran gedacht, dass dich die Sanitäter anrufen könnten.« Er lächelte mich ein wenig besorgt an. »Vergibst du mir?«
Ich hätte ihm am liebsten den Kopf abgerissen, weil er mich in solche Angst versetzt hatte, aber da er sich nun entschuldigt hatte, wäre das nicht sehr nett gewesen. Also entschloss ich mich, zumindest auf seine Frage nicht einzugehen. »Bist du dir wirklich sicher, dass es dir gut geht? Das muss ein ziemlich heftiger Unfall gewesen sein!«
»Der Sanitäter hat mich für gesund erklärt. Keine Gehirnerschütterung. Gar nichts. Wie gesagt, ich hatte Glück. So gut wie neu.«
Ich runzelte die Stirn, da ich noch nicht ganz
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