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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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wollte er wissen.
»Du redest, Mami?«, fragte Timmy »Du redest Telefon?«
»Nein, Liebling. Mami hat aufgehört, am Telefon zu reden.«
»Lady?«
»Einen Moment«, entgegnete ich. Ich ging ins Wohnzimmer und reichte auf dem Weg dorthin Laura meinen Sohn. Meine Freundin war damit beschäftigt, die Spielzeuge, die Timmy überall verteilt hatte, zusammenzusammeln.
»Wo sind die Mädchen?«
»Bei dir«, erklärte ich.
»Dachte es mir schon fast. Und du möchtest wahrscheinlich, dass ich Allie bei mir behalte, bis deine Party vorüber ist, oder?«
Nachdem ich Allie bereits etwas Ähnliches gesagt hatte, kam Lauras Angebot genau richtig. »Du bist eine Heilige – das weißt du doch, nicht wahr?«
Sie entdeckte Boo Bear unter einem auf dem Boden liegenden Sofakissen und reichte ihn Timmy, der seinen Freund begeistert begrüßte. »Schmeicheleien helfen immer weiter«, erwiderte sie grinsend.
»Ich werde es mir merken. Und ich glaube, inzwischen sind es schon vier Stück Käsekuchen geworden. Beim nächsten Gefallen, den du mir tust, bekommst du gleich noch eine Jahreskarte für ein Sportstudio.«
Sie schnitt eine Grimasse. »Und ich dachte, du würdest meine Hilfe zu schätzen wissen.«
Ich dankte ihr von Neuem. Dann verließ sie uns durch die Verandatür, um ein Auge auf die beiden Mädchen zu werfen, und ich kümmerte mich um Timmy. Er war gerade dabei, den Wäschekorb aufzusuchen, in den Laura seine Spielsachen geworfen hatte, um diese wieder herauszuholen. Nächster Punkt auf der Liste: das Haus aufräumen.
Ich kehrte in die Küche zurück. Zehn Minuten später wusste ich genau, was Schimmelpilze alles anrichten konnten. Nach einigen technischen Ausführungen, die mich so gar nicht interessierten, kamen wir schließlich zum Wesentlichen: Er konnte das Ganze für den Moment in Ordnung bringen, aber auf Dauer brauchten wir einen neuen Fensterrahmen. Dann würde auch die neue Scheibe besser abgedichtet werden. Der Typ erklärte mir natürlich, dass er den ganzen Auftrag gern übernehmen könnte, und versicherte mir, dass seine Preise höchst angemessen wären.
Ich überlegte mir, wie wahrscheinlich es war, dass Stuart genügend Zeit fand, das Ganze selbst in Angriff zu nehmen, oder ob er es stattdessen mir aufs Auge drücken würde. Vermutlich erwartete er wie immer, dass ich so viele Kostenvoranschläge wie möglich einholen würde, damit er am Schluss entscheiden konnte, welcher der beste war. Da ich aber momentan wirklich nicht die Zeit hatte, mich mit solchen Dingen herumzuschlagen, erklärte ich dem Handwerker, dass ich ihm gern den Auftrag erteilen würde. Was Stuart nicht weiß, macht ihn nicht heiß (und um zu garantieren, dass Stuart es tatsächlich nicht herausfand, nahm ich mir vor, während der nächsten zwei Monate die Rechnungen zu erledigen, obwohl eigentlich Stuart an der Reihe war).
Der Handwerker versprach mir, in einer Stunde die Scheibe eingesetzt zu haben, und ich eilte ins Wohnzimmer zurück, um mit dem Aufräumen zu beginnen. Zum Glück half mir Timmy, sodass alles viel, viel schneller vonstatten ging (für diejenigen, die es nicht gemerkt haben sollten: so etwas nennt man Sarkasmus).
Sobald das Spielzeug verstaut war, setzte ich Tim mit Boo Bear, seiner Mundharmonika, einem Malbuch und einigen (abwaschbaren) Farbstiften auf das Sofa und eilte dann nach oben, um mich umzuziehen. Da Stuart mir keinerlei Vorwarnung gegeben hatte, war es nicht schwer, mich zu entscheiden, was ich tragen wollte. Es gab nur ein einziges Outfit in meinem Kleiderschrank, das nicht verknittert war – ein marineblauer Hosenanzug, den ich in einer Laune erworben hatte, als er bereits um fünfundsiebzig Prozent heruntergesetzt war.
Ich legte hastig ein wenig Make-up auf, steckte mir das Haar mit einer Spange hoch, fixierte es mit Haarspray und besprühte mich mit einem nach Apfel duftenden Körperspray (um den Geruch des Haarsprays zu überdecken). Dann hastete ich wieder nach unten, um die Rechnung, die mir der Handwerker präsentierte, zu unterschreiben und der Atlas Glass Company einen hoffentlich gedeckten Scheck auszustellen (Notiz an mich selbst: Geld aus den Ersparnissen auf das Girokonto überweisen).
Danach widmete ich mich der wichtigsten Arbeit. Und zwar verteilte ich meine Einkäufe auf den verschiedenen Tellern und schob die Käseblätterteigtaschen in den Ofen, bis sie a) warm waren und b) die Küche so roch, als hätte ich darin gekocht. Nur um der Wirkung willen stellte ich auch ein paar Pfannen und

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