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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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kann ihn spüren. «
    Im nächsten Moment ging eine Tür auf. Licht fiel nach draußen und zeichnete ein lang gezogenes Rechteck auf den Rasen. Einen Herzschlag später traten fünf Männer durch die Tür. Einer davon war Morden, ein anderer der Blonde aus dem Laden, dieser Lockley.
    Morden gab mit einer Geste zu verstehen, dass sie sich aufteilen sollten. Gleich darauf fächerte sich die Gruppe auf ihrem Weg in den Garten auf. Nicks Blick folgte Morden. Der Gedankenwächter hielt sich rechts von ihm, an der Außenseite des Grundstücks, wo vereinzelte Büsche Sichtschutz boten. Soweit Nick es erkennen konnte, trugen weder er noch einer seiner Kumpane eine Waffe. Eine bessere Gelegenheit würde er vielleicht nicht bekommen.
    Geduckt huschte Nick an der Mauer entlang, auf Morden zu. Je näher er kam, desto langsamer wurde er, um nur ja kein Geräusch zu verursachen. Im Schutz eines dichten Busches hielt er inne. Jetzt brauchte er nur noch zu warten, denn Morden bewegte sich direkt auf ihn zu. Sobald er in Reichweite war, würde er angreifen– und hoffentlich das Amulett erwischen.
    Laub raschelte, ein paar Zweige knackten, als sich der Gedankenwächter näherte. Dann konnte Nick seinen dunklen Haarschopf hinter dem Gebüsch erkennen. Noch zwei Schritte. Nick machte sich bereit zum Sprung.
    Als er sich gerade auf Morden stürzen wollte, hörte er die Schritte hinter sich. Er warf sich nach vorne, Morden entgegen. Kräftige Hände packten ihn von hinten und rissen ihn zurück. Fluchend und um sich schlagend versuchte Nick sich zu befreien, doch sie waren zu zweit. Einer drehte ihm den Arm auf den Rücken, bis es ihm fast die Schulter aus dem Gelenk riss.
    » Bringt ihn in den Salon « , befahl Morden und machte kehrt, bevor Nick auch nur einen Blick auf das Amulett werfen konnte.
    Warum zum Teufel hatte Hugh ihn nicht vor diesem Hinterhalt gewarnt? In Gedanken trat er den Geist in den leuchtenden Hintern, wusste aber, dass seine Wut unbegründet war. Wie hätte Hugh an ihn herankommen sollen, solange er sich so nah bei Morden und dem Geisterbann befand?
    Die Männer, die Nick gepackt hielten, schoben ihn vor sich her zum Haus. Dabei hatte er die ganze Zeit Morden im Blick, der nur wenige Schritte vor ihnen ging. Zu weit entfernt für Nick, als dass er das Amulett hätte erreichen können, und zu nah für Hugh, um Nick zu helfen.
    Sie betraten das Haus durch eine große, überraschend modern ausgestattete Küche und führten Nick einen Flur entlang in ein Empfangszimmer. Bis auf einen riesigen Flachbildfernseher, der über dem Kamin an der Wand hing, gab es nichts in diesem Raum, das neu war. Jedes Möbelstück, angefangen bei dem barocken Sofa und den Sesseln mit ihren Gobelanüberzügen bis hin zu dem kleinen Beistelltisch und der Lampe, war eine Antiquität. Sogar die Tapeten mit ihren Goldfäden schienen noch aus der Zeit zu stammen, in der dieses Haus erbaut worden war.
    Nicks Blick blieb an dem Kaminbesteck hängen, das neben Morden in einem Gestell stand. Wenn es ihm gelänge, den Schürhaken in die Finger zu bekommen…
    Im Augenblick allerdings hatte er nicht einmal Finger, die er benutzen könnte. Erst recht keine, die er noch spürte, denn der Griff der beiden Kerle ließ seine schmerzenden Arme mehr und mehr taub werden.
    » Knie dich hin! «
    Als Nick nicht sofort gehorchte, drehten sie ihm den Arm noch weiter nach oben, bis ihn der Griff in die Knie zwang.
    Morden trat vor und legte ihm eine Hand auf die Stirn. » Sieh mich an. «
    Nick wusste, was als Nächstes kam. Er hatte es von Riley gehört und er würde den Teufel tun und Morden bei seinem Vorhaben unterstützen. Er hielt den Kopf gesenkt.
    Jemand, Lockley, wie er einen Herzschlag später erkannte, packte ihn beim Schopf und riss seinen Kopf zurück, bis sein Blick auf Morden gerichtet war.
    Nick schloss die Augen.
    » Glaubst du, das würde dir helfen? « Morden sprach mit ihm wie mit einem aufgebrachten Kind, das er zu besänftigen versuchte. » Es gibt Mittel und Wege, um zu verhindern, dass jemand die Augen schließen kann. Keine angenehmen, so viel steht fest, aber ich werde nicht davor zurückschrecken. «
    Nick weigerte sich noch immer, ihn anzusehen.
    » Ich werde dir deine Erinnerung so oder so nehmen. Ob du zusätzlich auch deine Augenlider verlieren willst, liegt bei dir. «
    Er musste aufhören, gegen ihn anzukämpfen. Wenn es ihm gelang, Morden und die anderen in Sicherheit zu wiegen, gab es vielleicht einen Weg hier raus.
    » Sie sind

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