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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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bewegten sich mal hierhin, mal dorthin. Manchmal erklang ein Klappern oder Schaben, doch so sehr ich versuchte, die Geräusche einzuordnen, es wollte mir nicht gelingen. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was Thorne gerade tat. Aber eines wusste ich mit Sicherheit: Es waren Vorbereitungen, um mir meine Magie zu nehmen.
    Plötzlich erklang ein Piepen. Ein schriller Laut, der mich an einen lästigen Weckton erinnerte.
    Die Schritte und das Klappern verstummten.
    » Jemand ist über die Mauer gestiegen « , sagte Morden.
    Nick! Das musste Nick sein! Es ging ihm gut und jetzt suchte er nach mir.
    » Kümmere dich darum. Wenn es der reiche Bengel ist– lösch ihn aus. «
    » Wie viel von ihm? «
    » So viel wie nötig, und um sicherzugehen, noch ein bisschen mehr. « Thorne nahm seine Tätigkeit wieder auf, es klang, als würde er ein Blech über den Steinboden ziehen. » Es ist mir egal, ob er hinterher ein sabbernder Idiot ist. Er darf das hier nicht gefährden. «

44
    Nick ließ sich auf der anderen Seite der Mauer herunter und ging im Schatten eines Rhododendrons in die Hocke. Vor ihm erhoben sich die verschachtelten Umrisse des Thorne-Anwesens wie ein dunkler Schatten in die Nacht, lediglich durch ein paar Meter Rasen von ihm getrennt.
    An mehreren Ecken des Hauses und der Mauer entdeckte er Überwachungskameras, in der Dunkelheit mehr oder weniger nur durch die roten Blinklichter auszumachen, die anzeigten, dass die Sicherheitssysteme in Betrieb waren. Vermutlich hatte er bereits Alarm ausgelöst, als er über die Mauer geklettert war.
    Hugh duckte sich neben ihm hinter den Busch, als müsse er fürchten, ebenfalls entdeckt zu werden. Der Schimmer des Geistes hatte sich ein wenig erholt, war aber immer noch beunruhigend schwach. Hoffentlich hatte dieser Geisterbann keinen dauerhaften Schaden hinterlassen.
    » Kannst du dich umsehen? « , fragte Nick. » Herausfinden, wo sie ist? «
    » Lauf nicht weg, Schätzchen. « Kaum hatte Hugh die Worte ausgesprochen, war er auch schon fort. Lediglich das Echo seines Leuchtens hing noch für ein paar Millisekunden in der Luft.
    Wo mochte Riley sein? Hinter ein paar Fenstern brannte Licht, in einem der beleuchteten Räume glaubte er die Umrisse mehrerer Gestalten zu erkennen. Keiner davon passte zu Riley.
    Wenn dieser Thorne ihr etwas angetan hatte… Nick wusste nicht, was er dann tun würde. Ganz sicher würde er alles dransetzen, dem Obersten Bewahrer das Handwerk zu legen. Im Augenblick aber war seine Hoffnung, dass Riley noch nichts passiert war. Nach allem, was er sich aus Hughs Bericht zusammengereimt hatte, konnten Morden und sie nicht mehr als zehn Minuten Vorsprung gehabt haben. Nick hatte ein wenig Zeit verloren, da er den Wagen außer Sichtweite parken und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen musste. Zum Glück hatte Hugh in der Zwischenzeit das Grundstück ausgekundschaftet und eine Stelle gefunden, an der Nick über die Mauer steigen und dahinter sofort Deckung finden konnte.
    Hugh war…
    …wieder da.
    Der Geist leuchtete so unvermittelt neben ihm auf, dass Nick um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte. Das ging schnell. Zu schnell. » Was ist passiert? « Nick musste sich zwingen zu flüstern, obwohl er am liebsten gebrüllt hätte, um seine Anspannung rauszulassen. » Ist sie hier? Lebt sie? «
    » Ich komme nicht weiter. « Hughs Erscheinung flackerte, ob aus Frustration oder als Nachwirkung des Geisterbanns, vermochte Nick nicht zu sagen. » Der Kerl mit dem Amulett ist da drin. «
    » Heißt das, du kannst das Haus nicht betreten? «
    » Zumindest kann ich nicht da hin, wo er ist. «
    » Dann gehe ich rein. «
    » Wenn du den Farblosen siehst– das Amulett muss weg! Sonst kann ich dir nicht helfen. «
    Ja, klar. Er würde sich den Farblosen schnappen und den Geisterbann zerstören. Zum ersten Mal bereute er es, sich– außer beim Hockey– noch nie geprügelt zu haben. Ein wenig Nahkampferfahrung wäre jetzt durchaus praktisch gewesen, wo es um das Leben seiner Freundin ging.
    Er hoffte zwar darauf, einer Begegnung mit Morden aus dem Weg gehen zu können, machte sich aber keine große Hoffnung, dass ihm das tatsächlich gelingen würde. Denn wo Morden war, war vermutlich auch Riley.
    » Geh so nah an den Bann ran, wie du kannst « , wies Nick den Geist an. » Sobald du spürst, dass er weg ist, brauche ich dich. « Und zwar verdammt dringend, denn das bedeutete, dass er Morden gegenüberstand.
    » Er kommt näher « , wisperte Hugh. » Ich

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