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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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die Grimassen sehen, die er ihr schnitt, noch seine Nähe spüren.
    Hugh quietschte empört, als Pepper durch ihn hindurch nach der InStyle griff. » Das ist jetzt aber doch ein bisschen sehr intim fürs erste Treffen « , beschwerte er sich.
    Selbst Schuld! Wenn du dich zeigen würdest, hätte sie dich vermutlich nicht versehentlich angegrapscht. Da ich nicht mehr vor Pepper mit ihm sprechen wollte, versuchte ich, ihm meine Gedanken mit einem finsteren Blick zu übermitteln.
    » Du hast mich drangekriegt, Riley. « Sie legte die Zeitschrift zu den anderen zurück, bevor sie mich wieder ansah. » Ich hab echt geglaubt, du hättest einen Geist hergezaubert. Schade eigentlich. «
    Ja, schade. Schade, dass sie ihn nicht sehen konnte.
    Irgendwie musste ich die Kurve kriegen, dass Pepper nicht sauer auf mich war, mir aber trotzdem die Bücher beschaffte. » Ich war wirklich überzeugend, oder? « Ich zwang mich zu einem Grinsen. » Aber wenn es dich beruhigt, eine Weile habe ich selbst daran geglaubt. «
    Sie zog eine Augenbraue hoch. » Ernsthaft? «
    » Sie glaubt immer noch dran « , gluckste Hugh. » Zwangsläufig. «
    » Du kennst ja die Séancen. Ich habe noch nie eine selbst gemacht, erst recht nicht allein. Vermutlich habe ich mich so reingesteigert, dass ich angefangen habe, Dinge zu sehen. « Hugh schnaubte, als ich ihn so betont als Ding bezeichnete. » Die Geräusche und die Projektionen wirken schon ganz schön echt. Aber weißt du was, diese Bücher mit den Bannsprüchen würden mich trotzdem interessieren. «
    Pepper betrachtete mich mit gerunzelter Stirn, als wüsste sie nicht, was sie aus den letzten Minuten machen sollte. Dann nickte sie. » Klar. Bin gleich wieder da. «
    Sobald sie verschwunden war, fuhr ich zu Hugh herum. » Das war ziemlich kontraproduktiv! «
    » Was? Dass ich mich deiner Freundin nicht gezeigt habe, damit ihr zu zweit versuchen könnt, mich dahin zurückzuschicken, wo ich herkomme? «
    » Exakt. «
    Er schien zu merken, wie ratlos ich war. » Sich als Geist zu zeigen, bringt nur Scherereien « , versuchte er zu erklären.
    » Ach, aber mir zeigst du dich. «
    » Du hast mich schließlich gerufen. «
    » Hätte ich nicht gemacht, wenn ich gewusst hätte, dass du tatsächlich auftauchst. «
    Hughs Brustkorb begann zu beben, einen Augenblick später brach das Gelächter aus ihm hervor. Er lachte, bis er zu japsen begann, was ausgesprochen erstaunlich war, angesichts der Tatsache, dass er in seinem Zustand wohl kaum zu atmen brauchte. Als Pepper mit einem Buch zurückkehrte und es mir in die Hand drückte, gluckste er noch immer.
    Schon das bunte Cover und der Titel Reinigung durch Meditation machten mich stutzig, und der Klappentext verriet mir, dass es für meine Zwecke nicht zu gebrauchen war. Es ging darum, Räume von negativen Schwingungen zu befreien.
    » Was soll ich denn damit? «
    » Vielleicht liegt es ja an den Schwingungen hier drin, dass du dir einen Geist eingebildet hast. Wenn du die mal so ordentlich durchputzt… « Pepper zuckte mit den Schultern.
    Hugh, der sich gerade wieder halbwegs beruhigt hatte, brach in erneutes Gelächter aus. » Du hast sie verarscht und jetzt zahlt sie es dir heim! «
    Nur, dass es nie meine Absicht gewesen war, was ich ihr aber ohne Beweise– von denen Hugh sich weigerte, sie zu liefern– nur schwer klarmachen konnte. » Verkaufen wir neben diesem New-Age-Kram nicht auch andere Bücher? Echte Bücher. «
    Pepper schüttelte den Kopf. » Madame hält das für zu gefährlich. Sie sagt, dass sie den Spinnern, die kein Experiment auslassen, damit eine geladene Waffe in die Hand geben würde, deshalb… « Sie hatte schon zu viel gesagt, da half es auch nichts mehr, schnell den Mund zuzuklappen.
    » Deshalb? «
    » Tut mir leid, Riley, aber die echten Bücher gehören zu Madames persönlichem Besitz und den hat sie weggesperrt. Weder Jonah noch ich haben einen Schlüssel. «
    Den Rest des Tages wartete ich vergebens auf Madames Rückruf. Ich hatte gehofft, es würde genügen, in den Laden zu gehen und Hugh im Hinterzimmer zurückzulassen.
    Eine Weile klappte das auch ganz gut, und irgendwann konnte ich tatsächlich meinen Job erledigen, ohne ständig über das Gespenst von nebenan nachzudenken. Irgendwann wurde es Seiner Bläulichkeit allerdings langweilig, und er entschloss sich, uns Gesellschaft zu leisten. Den Rest des Tages schwebte er ständig um mich herum und gab zu Gesprächen seinen Senf dazu– den natürlich nur ich hören konnte.

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