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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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halten, wo diese Geräte an mir sind, aber hältst du meine Hand?«
    Stumm nickend nahm ich ihre Finger und führte sie an die Lippen, dabei legte sich ein Lächeln auf den Knospenmund.
    Minuten vergingen, Gweny war erneut eingeschlafen und sah dabei so friedlich aus, dass ich sie voller Angst betrachtete, in der Erwartung, jeder Atemzug könnte ihr letzter sein.
    Irgendwann, draußen dämmerte es bereits, kehrte Samuel zurück. Sein Gesicht war verhärmt und abgekämpft. Schweigend trat er hinter mich und ergriff meine Hände, die noch immer Gwenys Hand hielten. »Hast du Hunger?«, fragte er leise, doch ich schüttelte den Kopf.
    »Lassen wir sie schlafen«, murmelte er an meiner Wange.
    Als ich mir sicher war, dass Gweny nicht wach werden würde, ließ ich sie los und folgte ihm in den Flur.
    Der Hexenmeister lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. »Die Ärzte haben sie wieder stabilisiert, in ein paar Tagen darf sie wieder nach Hause.«
    Bis der nächste Anfall sie zurück ins Krankenhaus bringt. Samuel brauchte es nicht auszusprechen. Seine Hände griffen nach mir, zogen mich an seine Brust. »So gerne würde ich dir helfen, aber ich kann nicht.«
    Verdutzt sah ich zu ihm auf. »Was meinst du damit?«
    »Ich muss mich um Gweny kümmern, sie braucht mich jetzt.«
    »Ich weiß das doch, und das verstehe ich ...«
    Kopfschüttelnd begegnete er meinem Blick. »Deswegen kann ich nicht bei dir sein und dir helfen«, flüsterte er rau.
    »Geht es um den schwarzen Hexer?«, fragte ich, immer noch verwirrt. »Ich habe Bash und Richie, sogar Jason ist da ...«
    »In meinem Herzen darf niemand sein außer Gweny.«
    Ein Eichenbrett gegen den Hinterkopf geknallt hätte es nicht deutlicher sagen können.
    »Aber ... du hast mich gebeten, dich nicht zu verlassen, vor nicht einmal...«
    »Ja!«, rief er aus und wandte sich ab. »Das war, bevor ich mit den Ärzten gesprochen habe.«
    Kälte kroch mir vom Herzen in die Arme. Was hatten sie gesagt? Warum wollte er mir das antun? »Es ist... vorbei?«
    Hatte ich nicht schon einmal, in unserer ersten Nacht, dran gedacht, wie es wäre, wenn er sich plötzlich entschied, mich nicht mehr zu wollen? Heißer Schmerz brannte in meiner Brust, und ich fühlte einen so harten Kloß im Hals, dass ich ihn nicht hinunter bekam. »Du hast mich angelogen«, hauchte ich ungläubig. »Als du mir gesagt hast, dass du mich liebst. Es war eine Lüge!«
    »Sophie...«
    Ich wollte nichts hören und sehen, am liebsten wäre ich gegangen, doch ich hatte Gweny versprochen, für sie da zu sein. Aber welches Gesicht würde ich ihr zeigen, wenn sie erwachte? Die verletzte Fassade meines Selbst?
    Als ich bemerkte, dass Samuel auf mich zukam, wich ich erschrocken zurück. Nein! Ich konnte ihr nicht gegenübertreten. Nicht so!
    Schweigend wandte ich mich um und rannte durch die Krankenhausflure, ignorierte die entrüsteten Blicke von Patienten und Personal.
    Unten angekommen war ich mit wenigen Schritten bei Annas Kombi. Erst im Inneren gestattete ich mir Gefühle. Tief nach Atem ringend barg ich das Gesicht in meinen Händen, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Wieso durfte ich nicht mehr Teil seines Lebens sein? Warum durfte ich nicht bei ihm bleiben und Gweny trösten? Er hatte doch um meine Stärke gebeten. Er wollte ganz für Gweny da sein, das verstand ich, doch warum musste er sich deswegen von mir trennen?
    Nach einigen Minuten befürchtete ich, dass er aus dem Krankenhaus kommen und mich so aufgelöst vorfinden könnte, daher schluckte ich den Kloß hinunter und startete den Motor.
    Auf halbem Wege zurück erinnerte ich mich, wie voll mein Haus war. Gott, ich wollte alleine sein, mich in meinem Schmerz suhlen und wenigstens für diese eine Nacht meine Ruhe haben. Ich weiß nicht, was mich packte, doch ich fuhr einige Meilen von meinem Haus entfernt in ein Industriegebiet und blieb auf einem verlassenen Parkplatz stehen, schaltete den Motor aus, lauschte meinem Atem und der Stille um mich herum. Minuten vergingen, dann eine halbe Stunde, und außerhalb des Wagens wurde die Welt immer dunkler und dunkler. Es war sehr gefährlich, ganz alleine hier zu sein. Jeden Moment konnte ich entführt oder gar getötet werden. Eine innere Stimme flüsterte mir zu, dass ich es vielleicht sogar genau darauf anlegte, und das brachte mich wieder zu mir selbst. Was tat ich hier eigentlich? Sophie Bernd war keine Frau, die so schnell verzweifelte, und sie würde sich garantiert nicht fallen

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