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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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lassen!
    Ich liebte Samuel, aber er hatte beschlossen, dass er sich besser ohne mich um Gweny kümmern konnte. Seine Entscheidung war gefallen, ich musste sie akzeptieren.
    Mein Handy klingelte gerade, als ich den Motor wieder starten wollte.
    Annas Name schien mich vom Display aus anzuschreien, sodass ich mit schlechtem Gewissen ranging. »Hallo.«
    »Wo zur Hölle bist du?«
    »An diesem verlassenen Rasthof, fünf Meilen von uns entfernt«, antwortete ich vollkommen ruhig.
    Sie hielt den Atem an. »Was zum Teufel ist los?«
    »Samuel hat Schluss gemacht«, antwortete ich immer noch ruhig.
    »Wie bitte?«
    Ich wollte nicht darauf eingehen, doch Anna würde nachbohren, bis ich es ihr sagte. »Das Gespräch mit den Ärzten ... offenbar war es nichts Gutes, denn danach war er der Meinung, dass er jetzt nur für Gweny da sein müsste, und das ist ja auch in Ordnung so.«
    »Nein, ist es nicht«, fauchte Anna in den Hörer. »Das kann nicht stimmen, Sophie. Samuel hat jahrelang auf dich gewartet, und jetzt gibt er dich einfach auf?«
    »Bei Paul war es doch auch so«, entgegnete ich matt.
    »Paul war ein Riesenarschloch«, schnappte Anna sauer. »Der Typ ist gegangen, weil er die Hexe an der Ecke flachgelegt und mit Gewissensbissen gekämpft hat.«
    »Was?«
    »Du hast ihn immer so in Schutz genommen, dass ich geschwiegen und mich damit begnügt habe, seinen Schwanz eine ganze Woche lang mit Juckreiz zu verfluchen«, brummte sie in das Handy. »Samuel aber braucht dich.«
    »Wie auch immer, ich will nicht nach Hause. All die Fragen kann ich nicht ertragen, nicht jetzt«, stöhnte ich auf.
    »Das wird sich alles klären, Sophie. Samuel ist durcheinander. Glaub mir, er liebt dich.«
    Konnte ich mir diesen Luxus erlauben, zu glauben? Gerade als ich den Mund zu einer Antwort öffnete, donnerte etwas gegen den Kombi. Mein Schrei erschreckte auch Anna. »Verdammt, was ist los?«
    Erschrocken blickte ich mich um, dann sah ich Schwingen über Krallen und Klauen und erstarrte.
    »Dämonen«, flüsterte ich und baute gleichzeitig meinen Schutzschild auf.
    »Halte durch«, rief Anna. »Sie haben es schon gespürt. Bash und Richie laufen gerade aus dem Haus.«
    Ein erneutes Rumpeln, ich wurde auf den Beifahrersitz geschleudert, und im nächsten Moment brach die Scheibe.
    Verdammt, hier drinnen war ich gefangen. Ohne nachzudenken, öffnete ich die Tür und wollte mich aus dem Wagen fallen lassen, doch mein Arm hatte sich am Schaltknüppel verfangen. Mit einem Ruck befreite ich mich, wuchtete mich nach draußen und rollte vom Kombi weg. Eine Sekunde später wurde das Dach des Wagens eingedrückt wie eine Konservenbüchse.
    Das Wesen, das darauf gelandet war, wurde von Schwingen getragen, was für mich an ein Wunder grenzte, denn es war groß und massig, sein Bauch wölbte sich wie bei einem Sumo-Ringer nach vorne und die stämmigen Beine drückten das Dach noch mehr ein. Von seinem Gesicht konnte ich nicht viel erkennen, da es zu dunkel war. Ich brachte noch mehr Distanz zwischen den zerstörten Kombi und mich.
    Da wir uns an einer abgelegenen Straße befanden, war der Rasthof komplett leer. Um andere musste ich mich schon mal nicht sorgen. Blieb also nur mein eigenes Leben, das ich so teuer wie möglich verkaufen wollte.
    Rasch kam ich auf die Beine und sah mich wachsam um. Zu meinem Erschrecken tauchte ein weiteres Wesen hinter dem zerbeulten Kombi hervor. Ich griff nach meinem Armband, um die kleine Klinge zu benutzen. Das fehlende Armband versetzte mir einen zweiten Schock. Mit hektischen Augen starrte ich zu dem zerbeulten Haufen Blech und ich fluchte, als ich das Lederband mit den Anhängern und dem Dolch auf dem Fahrersitz liegen sah. In meiner Panik, schnell aus dem Wagen zu kommen, hatte ich nicht bemerkt, dass ich mit dem Armband am Schaltknüppel hängen geblieben war und es bei meiner Befreiung davon zerrissen hatte.
    »So alleine, Garamor?«, knurrte der feiste Dämon und schlug mit den Flügeln. Der Wind, den er damit verursachte, wehte mir Staub in die Augen. Ich blinzelte und stolperte über einen unebenen Stein, wodurch ich unelegant auf den Hintern fiel. Während ich über kalte
    Erde und totes Gras hinwegkroch, tastete ich nach einem scharfkantigen Gegenstand.
    »Ich kann es kaum fassen«, lispelte die zweite Kreatur, die keine Beine besaß, sondern einen breiten, sich windenden Schwanz wie eine Schlange. Ihre Arme waren normal, doch Schuppen zogen sich bis zum Bauch. Darüber hing nicht ein Fetzen Stoff, weswegen

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