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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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waren. Immer wieder musste ich daran denken, wie knapp es gewesen war, und das nur wegen meines Leichtsinns. Wenn ich nach Hause gefahren wäre anstatt auf das verlassene Gelände, wäre vielleicht nichts von alledem passiert.
    Als eine Stunde verstrichen war und ich immer noch keinen Schlaf gefunden hatte, griff Bash nach meiner Hand. »Darf ich dir von den ehrenwerten Vorfahren meiner Vorfahren erzählen?« Was genau er damit bezweckte, war mir nicht klar. Richie stieß einen verdrießlichen Laut aus, aber ich nickte, und während ich ihm lauschte, konnte ich plötzlich verstehen, warum er mir diese Geschichte erzählte. Sie war so langweilig und zog sich derart in die Länge, dass ich problemlos einschlief.
    Das Gurgeln von Wasser weckte mich. »Bash, ich will nicht wissen, wie der dreizehnte Opa des dreizehnten Opas deines Opas hieß«, murrte ich schlaftrunken und drehte mich auf die Seite. Im nächsten Moment erwachte ich, als sich die Tür meines Zimmers schloss. Verwirrt blinzelte ich in die Dunkelheit. Jemand war hereingekommen.
    »Pscht, ich war nur im Bad.«
    Samuel. Ich beruhigte mich und lauschte mit klopfendem Herzen, wie er sich neben mich legte und mich an sich zog. Ich schmiegte mich an ihn und schloss die Augen. »Geht es Gweny gut?«
    »Ja, sie schläft. Ihre Großeltern übernachten bei ihr. Sie hat verlangt, dass ich nach dir sehen soll.« Er seufzte tief. »Sie liebt dich sehr.«
    Diese Worte machten mich glücklich, denn mir ging es genauso. »Ich liebe sie auch sehr. Wenn es etwas gäbe, das ich tun könnte, ich würde es tun.«
    Er drückte mich so fest, dass es wehtat. »Samuel...«
    »Verzeih.« Sofort ließ er mich wieder los.
    »Dich bedrückt doch was«, stellte ich fest. »Erzähl es mir, vielleicht kann ich dir helfen.«
    Schweigend und mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfschütteln zog er mich wieder an sich. Normalerweise schlief ich immer friedlich, wenn Samuel bei mir war, doch in dieser Nacht hielt mich seine Unruhe wach.
    Anna hatte bereits Tee aufgesetzt, als ich am nächsten Morgen hinunterging. Samuel war schon wieder zu Gweny gefahren, und Bash provozierte einen Streit, als ich aufs Klo gehen wollte und er mir folgte. Schließlich gab er nach und meinte, dass er draußen vor der Tür auf mich warten würde, ich aber die ganze Zeit sprechen müsste.
    Meine Wangen brannten, als ich schließlich wieder rauskam. Einerseits, weil es mir furchtbar peinlich gewesen war, andererseits, weil ich ihm an den Kopf geworfen hatte, wie unmöglich er war.
    »Morgen, Süße.« Anna küsste mich auf die Wange und untersuchte mich schnell, dann lächelte sie. »Alles im grünen Bereich.«
    »Wo ist Richie?« Mir fiel seine Abwesenheit auf.
    »Er ist mit Maggie einkaufen«, verriet mir Anna.
    Ich zog erstaunt die Brauen hoch. Offenbar hatte sie nun doch Vertrauen zu meinen Parany gefasst.
    »Hier, setz dich.« Bash zog mir einen Stuhl heran.
    »Also, jetzt hör mal...«
    »Genau, setz dich«, meinte auch Anna.
    »Hey, mir geht es wunderbar.«
    Beide sahen mich so kritisch an, dass ich fluchte. »Okay, es zieht noch und tut manchmal auch noch ein bisschen weh, aber es ist zu ertragen. Was ist bloß mit euch los? In den letzten Tagen seid ihr schlimmer als Kletten.«
    Meine Freundin lachte leise, während Bash verwirrt fragte: »Was sind Kletten?«
    Zugegeben, das war süß! Ich zog neckend an seinem Haar. »Diese Pflanzen sind wie du.«
    Das verwirrte ihn noch mehr, und seine verdutzte Miene brachte mich zum Lachen.
    Die anderen gesellten sich zu uns. Shoda berichtete, dass es vergangene Nacht keine Dimensionssprünge gegeben habe. Folglich hatte ich zumindest vor denen meine Ruhe. Was jedoch nicht bedeutete, dass dieser Hexenlord Ruhe geben würde. Karl hatte mir zwar verboten, den Fall wieder aufzurollen, solange ich keine dreißig Liegestütze am Stück mit einem Lächeln absolvieren konnte, doch der Kerl wusste, wo ich wohnte, und er konnte jederzeit auf einen Besuch vorbeischauen. Auch das war einer der Gründe, warum ich ihn endlich schnappen wollte. Mein Leben sollte wieder in geregelte Bahnen gelenkt werden. Mein Haus glich immer mehr einer Pension, und zu allem Übel hielten sich seit gestern zwei Dhags hier auf. Dieses Thema würde sicher bei der nächsten Nachbarschaftsversammlung zur Sprache kommen.
    »Hallo Leute.« Maggie kam mit leuchtenden Wangen in die Küche. Richie lief hinter ihr und trug etliche Tüten. Er sah total verwirrt aus. Roan hingegen, die die beiden kritisch ansah,

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