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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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schmollend im Garten, als das Klingeln des Handys mich aus meinen Gedanken riss.
    »Ja?«
    »Guten Abend, Sophie.«
    »John?«, sagte ich überrascht.
    »Entschuldigen Sie die Störung.«
    »John, was ...«
    »Gweny hatte wieder einen Anfall«, teilte er mir leise mit.
    »Oh nein!«, stöhnte ich bestürzt. »Weiß Samuel Bescheid?« Der Hexenmeister hatte einer Spur nachgehen wollen und Gweny Johns Obhut überlassen. Ich hatte zwar auch angeboten, bei ihr zu bleiben, doch Samuel hatte abgelehnt, weil er es für zu gefährlich hielt und weil der schwarze Hexenlord auf keinen Fall von der Existenz der Kleinen erfahren sollte.
    »Ja, er ist bei ihr im Krankenhaus. Er wollte nicht, dass Sie es erfahren, Sie müssen sich doch selbst noch erholen«, meinte er leise.
    »Mir geht es gut«, beteuerte ich und stand auf. »Ich fahre sofort zu ihm!«
    »Das verstehe ich. Er braucht Sie auch. Gweny ist im gleichen Zimmer wie beim letzten Mal, ich erwarte Sie am Eingang.«
    Nach einem hastigen Abschiedsgruß lief ich ins Haus zurück. »Bash? Richie? Anna?«
    Jebidiah, der im Sessel saß, blickte von einem Buch auf. »Was ist los?«
    »Gweny hatte wieder einen Anfall«, sagte ich hektisch und griff nach meiner Jacke.
    Seine dunkle Stirn runzelte sich. »Deswegen willst du jetzt kopflos durch die Nacht fahren?«
    »Nein, nicht durch die Nacht«, entgegnete ich patzig. »Durch den Abend!«
    Der Hexenmeister stand auf. »Und wer wird jetzt, wo der Dhag weg ist, für Roans Sicherheit sorgen?«
    Ich warf ihm einen verärgerten Blick zu. »Ich muss zu Gweny und Samuel, Jebidiah!«, sagte ich ungeduldig.
    »Im Auto seid ihr völlig wehrlos«, warf er ein.
    »Wieso glaubst du immer noch, dass der Kerl es auf uns abgesehen hat?«
    »Weil ich weiß, wie stark meine Tochter ist, und weil ich weiß, wie stark du bist«, knurrte er.
    Von unseren aufgebrachten Stimmen angelockt, kamen Bash und Richie ins Wohnzimmer und blieben verdutzt stehen, als sie mich mit der Jacke in der Hand sahen. Selbst Anna ließ von ihrem Zaubertrank ab und tauchte in der Tür auf. »Was ist hier los?«
    »Ich will zu Gweny, sie liegt schon wieder im Krankenhaus«, sagte ich. Sie war meine Freundin, sie würde es verstehen und zu mir halten.
    »Mein Gott, lange hält die Kleine das nicht mehr aus«, murmelte sie besorgt.
    Das wusste ich. »Deswegen muss ich zu ihr.«
    »Denk an das letzte Mal, Sophie! Du bist in eine Falle geraten«, warnte sie mich.
    Verständnislos schüttelte ich den Kopf. »Das war etwas völlig anderes. Ich kann nicht hierbleiben!« Ich konnte es wirklich nicht, weil ich wusste, wie schrecklich Samuel sich jetzt fühlte. Er brauchte jemanden, der ihn hielt, und ich wollte diejenige sein.
    »Das verstehe ich, aber wir sollten trotzdem nicht kopflos handeln«, rief Anna mich zur Vernunft.
    Jebidiah grunzte zufrieden.
    »Und was schlagt ihr vor?«, fuhr ich aus der Haut. »Soll ich hier tatenlos rumstehen, während Samuel mich braucht?«
    »Warte zumindest, bis ich einige Schutzzauber gebraut habe«, bat sie mich.
    Das würde Stunden dauern. Kopfschüttelnd ging ich zur Tür. »Mit Bash und Richie bin ich gut beschützt.«
    »Sophie!«
    Fragend wandte ich mich zu ihr und sah, wie sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen.
    »Wir passen auf sie auf.« Bash stellte sich vor mich und unterbrach den Blickkontakt zwischen Anna und mir. Richie trat neben mich und legte eine Hand auf meine Schulter. »Es wäre uns auch lieber, wenn du hierbleibst, doch du wirst nicht auf uns hören.«
    Entschieden schüttelte ich den Kopf.
    »Dann nimm wenigstens die Amulette mit.« Anna kam zu mir und drückte mir eine Kette mit drei Anhängern in die Hand. Sie stellten drei Tiere dar, einen Jaguar, ein Wolf und eine ... Elefantenkuh?
    »He! Was soll die Anspielung auf den Elefanten?«, fragte ich sie empört.
    Anna lächelte. »Reiner Zufall.«
    Von wegen! Da Samuel mich im Krankenhaus so gut versorgt hatte, hingen drei Kilo mehr auf meinen Hüften.
    »Sophie!« Anna nahm meine Hände in ihre. »Ich habe versucht, die Bannsprüche zu verstärken, dafür müsste ich sie jedoch länger und vor allem mehrmals auf ein Amulett anwenden. Gegen einen normalen Hexenmeister werden sie prima halten, aber nicht gegen diesen Psychopathen.«
    »Wer sagt denn, dass ich ihm über den Weg laufe?«
    Sie hängte mir die Kette um den Hals. »Niemand, aber trotzdem: Lass es um und sei vorsichtig.« Ihre Augen durchbohrten mich so lange, bis ich es versprach, erst dann trat sie

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