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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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behaupten, dass ich in sie verliebt war, aber dann wurde sie von einem wilden Vampir gerissen und starb. Diese Bastarde würden dafür büßen, hatte ich mir damals geschworen und mich für diesen Job beworben. Mein Testergebnis war negativ ausgefallen, aber später stellte sich heraus, dass es da eine Verwechslung gegeben hatte. Mitten in der Ausbildung erfuhr ich, dass ich zu dem gleichen Monster werden würde, das Carrie getötet hatte. Nein, Sophie, wie kann ich erwarten, dass jemand sein Leben mit mir teilt, um dann zuzusehen, wie ich es nehme?«
    »Noch bist du kein Vampir, und außerdem muss man nach der Verwandlung nicht zwingend jemanden umbringen«, widersprach ich sanft und hielt den Atem an, weil er ganz nah an mich heranrückte, so nah, dass ich seine Körperwärme spürte.
    »Ich bin eine tickende Zeitbombe«, flüsterte er an meinem Mund. Sein Atem war warm, ich konnte riechen, dass er sich die Zähne geputzt hatte, und er trug Hugo Boss. Woher wusste er, wie sehr ich dieses Aftershave mochte? »Aber das kennst du alles, denn bei dir ist es genauso.«
    Ich wagte nicht zu nicken, denn dann würden unsere Münder sich berühren. »Ich möchte trotzdem nicht mein Leben lang alleine bleiben.«
    »Und ich möchte nicht sterben, bevor ich dich gekostet habe«, raunte er an meinem Mund. Mein Herz pochte so schnell, als würde es mir gleich aus der Brust springen. Ich hielt die Fingerspitzen gegen seinen Brustkorb gelehnt, um ihn wegzudrücken, doch wie von selbst bewegten sie sich über den Stoff seines Shirts. »Julius, wenn es nicht klappt, werden wir uns andere Partner suchen müssen«, wandte ich leise ein, um ihn zur Vernunft zu bringen.
    »Ich begehre dich, weshalb sollte es nicht klappen?«, fragte er, als sei mein Einwand total überflüssig. Würde er mich auch noch begehren, wenn er mich schon gehabt hatte? Erlosch seine Leidenschaft bei mir genauso schnell über Nacht wie bei den anderen?
    »Julius, ähm ...« Ich vergaß, was ich sagen wollte, als er mir mit den Fingern zart über den Hals streichelte. Plötzlich erstarrte seine Hand und er runzelte die Stirn.
    »Was ist das?« Er berührte vorsichtig den riesigen Bluterguss auf meiner Kehle. Verdammt, wieso konnte er das sehen?
    »Sarah hat mich in der Nacht angegriffen«, sagte ich leise. »Aber ich hab's überstanden, sie wurde von den Dhags mitgenommen.«
    Wut blitzte in seinen Augen auf, und ich schauderte plötzlich, als Wellen seiner schlafenden Macht von seinen Fingerspitzen auf mich zukrochen. Dies war einer der seltenen Momente, in denen Julius verriet, was wirklich in ihm steckte.
    Er setzte sich auf und sah mich ernst an. »Erzähl mir alles.«
    »Da gibt’s nichts weiter zu erzählen. Karl hat sie gefeuert, sie wollte sich an mir rächen. Punkt. Doch die Suppe habe ich ihr gehörig versalzen! Wieso kannst du die Flecken überhaupt sehen?«
    »Na ja, da Hexen sehr gewitzt sind, habe ich mir einen Zauber besorgt, der andere Zauber aufdeckt. Und da ich nicht glaube, dass du einen Knutschfleck quer über deinen Hals trägst ...« Er vollendete den Satz nicht, doch das war auch nicht notwendig. »Vermutlich haben dich die Dhags beschattet, aber warum haben sie nicht früher eingegriffen?«
    »Vielleicht wollten sie mich prüfen? Testen, wie schnell ich meine Diener rufe?«
    »Und hast du sie gerufen?«
    Seufzend zog ich die Knie an. »Nein, weil ich nicht dazu gekommen bin!«
    »Es ist nicht verboten, sich zu schützen«, warf Julius ein.
    »Das bedeutet gar nichts, wenn die Dhags dich am Arsch haben«, stieß ich schnaubend aus und griff nach einer Zuckerstange. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass es eine blöde Idee gewesen war, denn Julius konnte kaum seinen Blick von meinem Mund lösen, der an der Süßigkeit lutschte. Aber verdammt noch mal, Samuel kaufte diese Leckereien bei Mrs. Pickets ein! Man musste dreißig Dollar hinblättern für ein Teil.
    Julius entschuldigte sich für ein paar Minuten und verschwand um die Ecke, sodass ich alleine in meinem Pavillon aus Chiffon und Seide lag. Mehrere Interessenten kamen einladend lächelnd vorbei, doch ich unterbrach den Blickkontakt und gab ihnen einen Korb. Eigentlich sollte ich mich umsehen, aber mittlerweile ging es wild zur Sache. Ich hatte wenig Lust, heftig kopulierenden Hexen bei ihren Liebesspielen zuzusehen.
    Als mich gerade nach vorne beugte, um mir einen Cräcker zu holen, fiel sie mir auf. Sie war sehr groß, ungefähr eins achtzig, und trug ein fast durchsichtiges Minikleid

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