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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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»Jessica, wird das nicht dumm aussehen? Die Träger meines BHs werden zu sehen sein.«
    »Wenn du einen tragen würdest, ja«, grinste die blonde Schönheit in dem schwarzen Lackkleid. »Honey, unter diesem Material trägt man nur nackte Haut, aber für dein Wohlbefinden habe ich das hier.« Sie hielt einen Slip hoch, der an den Seiten von durchsichtigem Stoff gehalten wurde.
    »Ähm, gibt’s dafür keinen BH?«
    »Du gehst auf einem Sabbat«, schmollte Jessica.
    »Undercover«, warf ich ein, was sie zum Schnauben brachte.
    »Jeder wird merken, dass du es nicht ernst meinst. Vertrau mir, der BH wird dich auffliegen lassen«, prophezeite sie.
    Das würde sowieso passieren. Samuel wusste genau, wie ungern ich den Sabbat hatte, doch ich hoffte, genug Informationen über die schwarzen Hexen zu bekommen und dann verduften zu können, bevor ihm auffiel, wer noch auf seinem Fest war.
    »Okay, ich versuche es«, murmelte ich und errötete über beide Ohren, als ein junger Mann sich dramatisch an die Brust griff und um ein Date mit mir bettelte. Es schmeichelte mir zwar, doch er war sehr viel jünger als ich, und ich bevorzuge eher meine Altersliga.
    Mit den Einkaufstaschen in den Händen ging ich zu meinem Wagen. Dabei fiel mir auf, dass mir ein schwarzer Mercedes mit getönten
    Scheiben folgte. Auch ohne zu sehen, was im Inneren vorging, wusste ich, dass es die Dhags waren. Ich tat so, als hätte ich nichts bemerkt und verstaute meine Einkäufe auf dem Beifahrersitz. Wenn es ihnen Spaß machte, mich zu verfolgen, nur zu. Ich würde garantiert nichts tun, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen.
    Gegen Abend brachte Anna Maggie zu unserer Nachbarin, einer sehr mächtigen Erdhexe, und kam dann zu mir, wo wir auf Julius warteten. Meine Freundin verlor kein Wort über mein gewagtes Outfit, doch ihre Augen glänzten bewundernd und überaus zufrieden. Sie reichte mir den Verhütungstrank und forderte mich auf, ihn zu trinken, erst dann gab sie mir den Trank, der meine blauen Flecken am Hals verdecken sollte.
    Pünktlich um zehn klingelte es an der Tür. Ich hatte mich in letzter Minute noch für meine langen Silberohrringe entschieden, sodass Anna die Tür öffnete, weil ich sie mir gerade in die Ohrläppchen fummelte.
    »Es ist Julius«, rief sie. Ich entspannte mich und begutachtete ein letztes Mal mein Make-up, bevor ich die Stufen hinab ins Wohnzimmer ging. Als ich Julius entdeckte, hätte ich mich am liebsten unsichtbar gemacht, um ihn heimlich stundenlang betrachten zu können. Er trug schwarze Jeans und ein hautenges schwarzes T-Shirt, das seine durchtrainierten Oberarme betonte. Das dunkle Haar, welches er immer sorgfältig aus dem Gesicht kämmte, fiel ihm nun wirr in die Stirn. So sah er also aus, wenn er morgens aufwachte.
    »Sophie, sieht Julius nicht fabelhaft aus?«
    Ich hätte Anna am liebsten getreten, als sie hinter Julius' großer Statur frech grinste, doch er nahm sie gar nicht wahr. Sein Blick glitt bewundernd über meinen Körper, und als er mir in die Augen sah, glänzten sie vor Begehren. »Sophie, du siehst umwerfend aus.«
    Ich wurde rot. »Danke.« Vorsichtig stieg ich die restlichen Stufen hinunter. Ich trug hochhackige Schuhe, und ein Plumps auf den Hintern würde meinen eleganten Auftritt erheblich ruinieren.
    »Julius, mit welchem Wagen fahren wir?« Anna lachte amüsiert, weil sie die Frage zweimal stellen musste, da mein Partner beim ersten Mal nicht zugehört hatte.
    »Mit meinem«, antwortete er rau, während sein Blick kurz über meine Brüste glitt, die sich durch den glatten Stoff des Oberteils drückten. Ich bereute jetzt schon, Jessicas Rat gefolgt zu sein und keinen BH zu tragen. Mit zitternden Knien folgte ich meiner Freundin zum Wagen, und als ich wieder zu ihm sah, hatte Julius sich zum Glück etwas gefangen. Anna glitt wie selbstverständlich auf den Rücksitz, sodass ich mich mit rasendem Puls auf den Beifahrersitz setzte.
    Die Fahrt zu dem anspruchsvolleren A-Normalo-Viertel von Terimes, wo die Sabbate meist von den reichen Hexenmeistern abgehalten werden, schien eine kleine Ewigkeit zu dauern, denn es befindet sich dem Zentrum am nächsten. Die Atmosphäre im Wagen war so geladen, dass keiner ein Wort sprach, nur Anna, die hinten saß, grinste belustigt vor sich hin.
    Der Hexensabbat wurde schon zehn Kilometer vor dem Ziel ausgewiesen, sodass Julius nur den Richtungsschildern folgen musste, die vor einem riesigen Anwesen endeten. Das Haus besaß drei Stockwerke und war prachtvoll

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