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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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zukommen, Samuels Schoßhund. Eine Hexe, die Neid für mich empfand, weil ihr Herr mich, die er nicht haben konnte, begehrte, und nicht sie, über die er jederzeit verfügen könnte.
    »Mein Gott, Sophie, was machst du denn hier?«
    Die Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden, war naiv gewesen. Agnes suchte immer nach einer Möglichkeit, mich fertigzumachen.
    »Das geht dich gar nichts an«, meinte Anna streitsüchtig. Sie war einen Kopf kleiner als die große Blondine, nichtsdestotrotz reckte sie mutig das Kinn vor und wartete auf die Provokation. Ich muss hinzufügen, dass meine Freundin es liebt, zu streiten. Sie ist hitzig, aber nie sprachlos. Gegen Agnes hat sie bisher immer den verbalen Kampf gewonnen.
    Die große Frau presste wütend die Lippen aufeinander. »Sie ist ja nun nicht gerade jeden Tag hier«, raunzte sie und stöckelte an uns vorbei.
    »So eine Schnepfe«, schimpfte Anna und ging zu einer Konstruktion, die noch frei war. Es handelte sich um ein halb fertiges Gartenhäuschen, das anstelle von Holzwänden kunstvoll bestickte Stoffe besaß. Der ganze Boden war ein einziges riesiges Kissen, nur in der Mitte erhob sich aus dem Polster ein kleiner, anschaulicher Tisch, auf dem Leckereien und Getränke standen.
    Mir war es sehr recht, dass er frei war. Es handelte sich hierbei um eine der unschuldigen Gestaltungen in diesem riesigen Garten, die sich an eine hohe Hecke drückte, sodass sich niemand von hinten anschleichen konnte.
    Ich ließ mich auf die Kissen sinken und zuckte zusammen, als Julius sich ganz dicht neben mich setzte. Weil ich ihn selbst gebeten hatte, meinen Freund zu spielen, gab es keinen Grund, mich zu beklagen.
    »Falls diese Hexen hier sind, werde ich es herausfinden«, versprach Anna ernst. »Samuel kann Schwarze Magie nicht leiden. Diese Weiber praktizieren dafür eine besondere Art von Sex.«
    »Aber wenn Samuel sie nicht mag, wieso kommen sie dann hierher?«, wollte ich wissen.
    »Stell dir vor, du könntest zur Oscar-Verleihung, würdest du die Gelegenheit nicht nutzen?«
    Ich verglich diese Art Fest nicht mit der Oscar-Verleihung, doch das sagte ich Anna nicht.
    »Wodurch verraten sich denn schwarze Hexen?«, hakte Julius nach.
    »Sie tragen das Symbol ihres Geistes auf ihrem Körper. Meist sind es giftige Tiere - Schlangen oder Skorpione. Und sie verletzen sich beim Sex, lassen es wie einen Unfall aussehen, so als ob sie sich geschnitten hätten.«
    Ich nippte nachdenklich an meinem Wein und wurde plötzlich schläfrig. Es war noch früh, sodass man nur das monotone Geräusch vieler Stimmen vernahm. Rhythmische Klänge waren leise im Hintergrund zu hören, der Beat lud dazu ein, aufzustehen und sich zu bewegen. Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke, durch die man das funkelnde Sternenzelt sehen konnte. Hexerei war eng mit der Natur verbunden. Ich hätte Vorhersagen können, dass man in den Himmel schauen konnte.
    »Samuel steht auf solche Sachen«, murmelte ich nachdenklich und sah zu Anna, die leise lachte. »Was ist?«
    »Dafür, dass du ihn nicht magst, machst du dir genügend Gedanken über ihn.«
    »Ich wollte nur wissen, auf welche Feste meine beste Freundin geht und dass da kein Massenmörder auf dich lauert«, verteidigte ich mich bissig.
    Immer noch lachend erhob sie sich und ging zu einem attraktiven Mann, der abseitsstand, sie jedoch nicht aus den Augen gelassen hatte.
    »Warum ist sie immer noch alleine?«, fragte Julius mit einem Nicken in Annas Richtung.
    »Sie will keinen neuen Mann an ihrer Seite. Mit Maggies verstorbenem Vater ist sie einen besonderen Bund eingegangen. Es ist eine seltene Verbindung, die zwei Menschen für die Ewigkeit aneinander schweißt. Deshalb ist Anna auch nicht traurig. Sie weiß, dass sie Allaire Wiedersehen wird, wenn sie diese Welt verlässt.«
    »Das klingt schön.«
    Mein Partner wandte sich mir zu und griff nach einer Strähne meines langen Haares. »Und warum hast du niemanden? Dein Haus ist ziemlich groß für eine einzige Person.«
    Mein Exfreund kam mir wider in den Sinn. »Dasselbe könnte ich dich auch fragen«, wehrte ich ab.
    »Die meisten Frauen, die ich hatte, waren gleich. Sie haben sich verstellt, um mir zu gefallen, und am nächsten Morgen bin ich neben einer Fremden aufgewacht. Wenn das oft genug passiert, kotzt es einen nur noch an.« Düster sah er in den Himmel. »Als ich noch jung war, gab es da ein Mädchen. Sie war blind und hat mich so genommen, wie ich war. Ich mochte sie sehr. Heute kann ich

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