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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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brachte, doch er war sofort wieder bei mir und küsste mich hungrig.
    Plötzlich hörte ich laute Stimmen hinter der Tür. Ich befreite mich hastig aus Samuels Griff und floh hinter den Schreibtisch, um mich zu sammeln. Ein lautes Splittern, dem ein wütender Fluch folgte, verriet, dass draußen etwas zu Bruch gegangen sein musste.
    »Julius!« Ich lief zur Tür und riss sie auf. Beim Anblick von Julius und John, die sich fast die Köpfe abrissen, weiteten sich meine Augen. Mein Partner schlug sich wacker gegen den ehemaligen Soldaten, aber wenn ich vermeiden wollte, dass sie sich ernsthaft verletzten, musste ich schnell etwas unternehmen.
    »Hört auf!« Ich lief auf sie zu und quetschte mich zwischen sie, um sie auseinanderzutreiben. »Schluss damit!«
    »John!« Samuels Stimme brachte den bulligen Mann zum Verharren.
    »Sophie, ist alles in Ordnung?« Julius kam zu mir und musterte mich ernst.
    Ich dachte daran, wie knapp ich Samuel entkommen war, und wurde rot. »Ja, wo ist Anna?«
    »Sie erkundigt sich gerade über die Frauen.« Seine Augen verengten sich. »Was läuft hier?«
    »Lass uns nach Anna suchen«, murmelte ich, ohne Samuel in die Augen zu sehen. Ich fühlte mich beschissen, weil ich es so weit hatte kommen lassen, obwohl ich Julius begehrte. »Sophie!« Samuel erzwang den Blickkontakt, indem er mir die Mappe vor der Nase hielt. »Die Adresse.«
    Die Informationen jetzt nicht anzunehmen, wäre dumm gewesen. Samuel wollte zwar als Gegenleistung mit mir ausgehen, was ich abgelehnt hatte, aber er konnte mich nicht dazu zwingen. »Danke«, murmelte ich mit geröteten Wangen.
    »Auf Wiedersehen, Sophie«, verabschiedete er sich lächelnd und zog sich in sein Gemach zurück. John bezog Wache davor und würdigte Julius keines Blickes mehr.
    »Lass uns gehen«, sagte ich und lief eilig die breite Treppe hinab.
    Julius fuhr sich mit dem Handrücken über eine kleine Wunde am Kinn. »Was ist da oben eigentlich passiert?«
    »Was immer passiert, wenn Samuel es fertigbringt, mich alleine zu erwischen«, murrte ich ungehalten und rang nach Luft. Ich hatte keinen Grund, wütend zu sein. Es war meine eigene Schuld, wenn ich es nicht schaffte, dem Hexenlord zu widerstehen.
    Wir verließen das prächtige Haus, und ich griff nach Julius' Shirt, krallte mich fast in den schwarzen Stoff. »Es tut mir leid, dass ich dich angefaucht habe«, entschuldigte ich mich kleinlaut.
    »Mir tut es leid. Ich hätte bei dir bleiben sollen.« Leicht berührte er meine Wange. »Hat er Zauber benutzt?«
    »Oh nein, das hat Samuel nicht nötig«, schnaubte ich. »Hexenlords sind fast genauso charismatisch wie Vampirmeister.«
    Nachdenklich ließ Julius seine Hand sinken. »Ich fühle mich ... sonderbar.«
    »Sonderbar?« Wie meinte er das? »Geht es dir nicht gut? Musst du zum Arzt?« Vielleicht hatte John ihm doch eine zu hart verpasst.
    »Nein, nicht so!« Zerknirscht ließ er den Kopf hängen. »Es hat mir nicht gefallen.«
    Meine Augen wurden rund. Meinte er Samuel? Aber das hieße ja ... War Julius eifersüchtig? Mein Partner war noch nie eifersüchtig gewesen.
    Ich streckte die Hand nach ihm aus, doch er wandte sich brüsk ab. »Lass uns gehen, bevor Anna sich sorgt.«
    Ich widersprach nicht. In meinem Kopf schwirrten tausend Gedanken. Wenn Julius eifersüchtig war, dann lag ich ihm mehr am Herzen, als ich glaubte.
    Zurück an unserem Pavillon merkten wir, dass der wieder in Beschlag genommen worden war, sodass wir uns etwas abseits unter einen Kirschbaum setzten. Anna flirtete einige Meter von uns entfernt mit ihrem Verehrer. Sie würde sich bald absondern, denn sie liebte guten Sex.
    »Wir können auch gehen«, flüsterte ich. »Die Namen haben wir ja.«
    »Und Anna?«
    »Sie wird sich amüsieren und sich dann heimfahren lassen«, antwortete ich seufzend. »So ist es immer. Keine Sorge, sie ist eine starke Hexe, außerdem würde es niemand wagen, Samuels Gästen ein Leid anzutun.«
    Julius stand auf und hielt mir seine Hand hin, zog mich auf die Beine. »In Ordnung, Sophie, gehen wir.«
    Nachdem ich Anna ein Zeichen gegeben hatte, dass wir verschwinden, wandte sie sich wieder ihrem Verehrer zu, und wir verließen stumm die Feier.
    Im Wagen betrachtete ich kurz den Inhalt der Mappe und klappte sie wieder zu, als Julius losfuhr. »Wir können uns morgen ansehen, wo sie wohnen«, schlug ich vor, doch mein Partner brummte lediglich. »Und wie hat dir dein erster Sabbat gefallen?« Ich hätte mir am liebsten sofort auf die Zunge

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