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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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ich etwas sagen wollte, schoss ein Feuerball aus dem ersten Stock auf Samuel zu und umhüllte seine ganze Gestalt.
    »Samuel!«, schrie ich entsetzt, aber er wehrte den Zauber ab. Ich sah, wie er seine Finger bewegte, um einen Gegenzauber vorzubereiten. Ein erneutes Zischen erklang, und nun sah ich auch den Schatten einer Gestalt hinter einem der oberen Fenster. Reflexartig griff ich auf die andere Dimension zu und rief fünf kleine Diener, die jedoch überaus mächtig waren.
    »Drei von euch bauen einen Schild um uns, die restlichen beiden gehen ins Haus und bringen mir den Angreifer lebend!«, befahl ich. Die flinken Gestalten gehorchten sofort. Energie hüllte mich ein, als ich meinen blutenden Finger an einem Taschentuch abwischte. Samuel blickte sich verwirrt um und hob dann eine Braue, als er meine Diener erblickte. »Ich dachte, du darfst nicht...«
    »Es sind keine Paranys.« Offenbar hatte ich ein Zauberwort gesagt, denn die drei Dämonen sahen mich mit einer Intensität an, die mich beunruhigte. Ich wollte sie fragen, was los war, da zerrten die beiden anderen eine sich windende Gestalt nach draußen.
    »Ihr Bastarde! Lasst mich sofort los!«, kreischte die Person. Zu unserer Verwunderung stellte sich die Beute meiner Diener als junges Mädchen heraus, kaum zwei Jahre älter als Maggie. Sie hatte braune Kraushaare, die ihr bis zum Kinn reichten, und war eine Kreolin. Ihre grünen Augen musterten uns feindselig.
    »Lasst sie los«, wies ich die Dämonen an, und sie zogen sich zurück.
    Trotzig setzte sich das Mädchen auf und starrte uns an.
    »Wie ist dein Name?«, fragte ich sie freundlich. In ihrem Alter interessierte sie sich vielleicht für die gleichen Sachen wie Maggie, und ich hoffte, mit diesem Wissen punkten zu können.
    Doch das sollte sich als fataler Fehler erweisen. Meine Diener hatten den Schild fallen gelassen und warteten im Hintergrund, doch genau das hatte die Göre bezweckt. Ich sah die Feuerbälle auf mich zurasen und war noch nicht einmal schnell genug, um einen Gedanken zu fassen.
    »Sophie!« Samuel brüllte, und ich zuckte zusammen, weil ich den grauenvollen Schmerz eines Treffers erwartete. Was dann geschah, jagte mir allerdings einen noch größeren Schrecken ein, denn meine fünf Diener warfen sich plötzlich vor mich ... genau in den Tod.
    »Ihr Schweine!«, schrie das Mädchen. »Auf eure Tricks falle ich nicht herein.«
    Sekunden später hörte ich das Klatschen von Samuels Hand auf ihrer Wange, und mein Geliebter stand da und starrte ungläubig seine Hand an, so, als könne er nicht glauben, was er soeben getan hatte. Das Mädchen schwieg ebenso erschrocken, doch ich wollte nicht noch einen Fehler machen, und so ging ich zu ihr und drückte zielsicher jenen Punkt am Nacken, der einem Menschen das Bewusstsein raubt. Die Kleine sackte auf den Rasen, und meine Beine begannen so sehr zu zittern, dass ich es ihr am liebsten gleichgetan hätte.
    Samuel kam zu mir und hielt mich fest, damit ich nicht umfiel.
    »Sie haben sich für mich geopfert«, flüsterte ich ängstlich. »Warum haben sie das getan?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand der Hexenmeister ratlos. »Wenn sie es nicht getan hätten ... Gott, Sophie!«
    Langsam hob ich den Kopf. Samuels Gesicht war leichenblass, der sonst sinnliche Mund nur ein dünner Strich. »Es geht mir gut, ist ja nichts passiert«, sagte ich mit einem gequälten Lächeln.
    Skeptisch zog er die Brauen zusammen. »Das würdest du auch sagen, wenn es anders wäre.«
    Sanft strich ich über seinen Rücken. »Zumindest gut genug, um uns weiter umsehen zu können. Mach dir nicht so viele Sorgen, ich werde uns mit starken Dienern umgeben.«
    Erneut rief ich einige Dämonen und sorgte dieses Mal dafür, dass sie uns die ganze Zeit mit einem Schild umgaben.
    Samuel kniete neben dem Mädchen und betrachtete sie nachdenklich. »Sie ist sehr stark, aber ich kenne sie nicht.«
    »Vielleicht Zachnans Nachkomme?«, vermutete ich.
    Samuel schüttelte den Kopf. »Sein Nachkomme starb während eines Duells, und er hat sich geweigert, noch einen zu zeugen.«
    »Nun, wir werden sie befragen, wenn sie zu sich kommt. Kannst du etwas tun, damit sie uns nicht gleich wieder röstet, wenn sie wach wird?«
    »Ich kann ihre Hexenkräfte binden, doch das hält nur wenige Stunden an.«
    »Tu es! Ich lasse das Haus von den Sucherdämonen kontrollieren.«
    Der kleine Bösewicht, Gollums Beinahe-Ebenbild, stellte die spitzen Ohren auf und zitterte vor Aufregung. Seine pechschwarzen

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