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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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los?«
    »Anna, ich habe sie nicht angerufen«, murmelte ich.
    »Entschuldige, ich habe es vergessen. Sie rief bei mir an, als du schon schliefst«, informierte er mich. »Ich sagte ihr, dass du bei mir bist. War das okay für dich?«
    Ich warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. »Nein, wieso sollte es mich stören?«
    »Dann ist ja gut.«
    »Hast du dich mit ihr wieder vertragen?«
    »Wir hatten ein etwas längeres Gespräch, und sie hat mir erlaubt, Maggie zu helfen.«
    »Maggie wird nicht zum Spielball von Vampiren«, sagte ich ernst.
    Während ich mich, daheim angekommen, endlich umziehen konnte, machte Samuel es sich im Sessel bequem, und - welch Wunder -mein verwöhnter Kater schlich um die Ecke und sprang auf seinen Schoß. Da ich wusste, wie sehr Samuel Katzen liebte, ging ich in die
    Küche und füllte Nikodemus Fressnapf und sein Wasser auf. Als ich wiederkam, schlief mein Kater auf Samuels Schoß. Der Hexenmeister grinste mich an. »Die Katze hab ich schon überzeugt.«
    Lächelnd hob ich Nikodemus hoch und legte ihn auf sein Kissen. »Das ist mein Platz«, sagte ich bestimmt.
    »Du hast dein Wohnzimmer neu gestaltet«, stellte Samuel fest.
    Weil ich mich vor ihm gefürchtet hatte, war er lange nicht hier gewesen. Ein einziges Mal nur, und da hätte nicht viel gefehlt, und wir wären im Bett gelandet. Nach diesem Besuch hatte ich es vermieden, ihm alleine zu begegnen.
    Seufzend setzte ich mich auf seine Knie. »Es tut mir leid, Samuel. Ich war nicht immer nett zu dir.«
    »Du hattest Angst«, verbesserte er mich. »Deshalb hast du dich zurückgezogen.«
    Zärtlich umfasste ich seinen Nacken. »Was hältst du davon, wenn wir eine Filmnacht veranstalten?«
    »Filmnacht?«
    Nickend küsste ich ihn. »Mit Popcorn und alten Klassikern.«
    »Bittest du mich gerade, bei dir zu übernachten?«
    Ich schmunzelte. »Bei mir, mit mir, ja ...«
    Er lächelte verwegen. »Die Idee gefällt mir.«
    Nach einem letzten langen Kuss standen wir auf und gingen zu meinem Wagen, um die verbliebenen zwei Hexenmeister aufzusuchen.
    Dennis Zachnan wohnte abgelegen, eine Stunde von Terimes entfernt. Ich hoffte nur, dass er auch wirklich daheim war und wir die lange Fahrt nicht umsonst machten.
    »Keine Sorge«, versuchte Samuel, meine Bedenken zu zerstreuen. »Der Hexenrat hat heute Morgen mit ihm telefoniert, nachdem er von seiner Reise aus Italien zurückgekehrt ist. Er hat da zu sein, und wenn er nicht da ist, wäre das vielleicht ein Hinweis, dass er unser Mann ist.«
    »Hm.« Ich dachte an Hazura und seufzte leise. »Wieso hat Hazura mich so komisch angesehen?«
    »Sie besitzt die Weitsicht«, erklärte Samuel ruhig. »Möglich, dass sie etwas gesehen hat, dich betreffend.«
    »Und wieso sagt sie mir das nicht?«
    »Wenn ein Mann wüsste, wo und wann er sterben würde, würde er trotzdem zu dieser Zeit an jenen Ort gehen? Sicher nicht, doch dadurch bliebe er am Leben, und seine Frau, der es vorbestimmt war,
    das Kind eines anderen Mannes auszutragen, würde diesen niemals kennenIernen und auch nicht das Kind gebären, das vielleicht eine große Zukunft vor sich hätte.«
    »Das hört sich verwirrend an, aber ich verstehe, worauf du hinaus willst«, sagte ich nachdenklich. »Sie hat doch sicher nicht deinen Tod gesehen, oder?«
    Lächelnd streichelte er meine Wange. »Ich glaube nicht, ich liege Hazura am Herzen, sie würde mich nicht sterben lassen.«
    Erleichtert richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. Die Gegend hier war mehr als nur abgelegen, es war die perfekte Kulisse für einen gruseligen Film. Der dichte Wald verhinderte, dass man den Horizont sehen konnte, und dadurch sah ich auch nicht viele Häuser. Besser gesagt, ich sah überhaupt nichts, was an hier lebende Menschen erinnerte.

9
    Unerwartet wies Samuel mich an, in einen Seitenpfad einzubiegen. Dieser brachte uns zu einem verwitterten, alten Haus. Als es plötzlich so trutzig und halb zerfallen vor uns aufragte, jagte mir sein Anblick kalte Schauer über den Rücken. Mit einem unbehaglichen Gefühl verließ ich den Wagen. Es war später Nachmittag, und hinter dem Haus befand sich ein Maisfeld. »Ich dachte immer, Hexenmeister mögen es eher elegant.«
    »Zachnan entstammt einer alten, aber sehr armen Linie«, sagte Samuel. Er ging auf das Haus zu und drückte die abgenutzte Klingel. Stille umgab uns, es war kein Auto zu sehen oder zu hören, nur das Zwitschern einiger Vögel konnte ich vernehmen. Misstrauisch runzelte ich die Stirn. Gerade, als

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