Daemonenbraut
und sind erst seit heute wieder da.«
Nachdem ich mich satt gegessen hatte, stand ich auf und streckte mich probehalber. Der glühende Blick meines Liebhabers glitt wie eine feurige Berührung über meine Haut. »Ich habe Kleider hier, die dir passen könnten, aber sie eignen sich nicht unbedingt für deinen Job.«
Lächelnd schüttelte ich den Kopf. »Ich fahre nach Hause und ziehe mich um.«
»Ich begleite dich. Hazura meinte, wir sollen den Fall gemeinsam lösen, außerdem missfällt mir der Gedanke, dass ein dunkler Hexenlord hier herumschleicht«, sagte er düster.
Ich berührte sanft seine Wange und sah ihm eindringlich in die Augen. »Wir finden ihn, Samuel. Ich dusche mich schnell, dann können wir los.«
Mit einem aufmunternden Blick in sein besorgtes Gesicht ging ich ins Bad und stieg unter die Brause, nachdem ich die Überreste meines Strings vom Boden aufgehoben und in den Mülleimer geworfen hatte. Das warme Wasser tat gut, sodass ich mich gegen die Wand lehnte und es einfach nur genoss. Dabei wurde mir erst richtig bewusst, dass ich tatsächlich hier war. Ich hatte Samuel nachgegeben und fühlte mich wohl dabei.
Diese Nacht würde für mich unvergesslich bleiben, und wenn es nach mir ginge, würde ich sie immer und immer wieder wiederholen. Ein anderer Teil von mir jedoch fürchtete, dass die Leidenschaft meines Liebhabers bald abkühlen könnte, nun, da er mich gehabt hatte. Wenn es einmal zu Ende sein würde, wenn der Funke der Leidenschaft erlosch, so würde ich es nicht bedauern, sondern froh über diese Zeit sein und dass ich sie mit ihm erleben durfte, das versprach ich mir.
Nach einer Viertelstunde schlüpfte ich in meine Jeans und zog den Saum des Pullis glatt. Mein langes Haar hatte ich handtuchfeucht getrocknet. Es war ein sonniger Tag, und bis ich daheim war, würde es sicher trocken sein.
Als ich zu Samuel zurückkehrte, weiteten sich meine Augen verwundert. Er trug weiße Jeans, und dieses schwarze Shirt war eindeutig nicht von Allaire.
»Anna meint, du magst solche Klamotten«, sagte er lächelnd, weil ihm das Wohlgefallen in meinen Augen auffiel.
Grinsend trat ich vor ihm. Ohne Schuhe kam ich mir geradezu winzig neben ihm vor. »Ich mag dich auch in eleganten Hosen, doch seit heute Nacht muss ich zugeben, dass ich dich nackt am liebsten mag.« Ich sah ihm an, dass ihm mein Geständnis gefiel.
»Da ich im Adamskostüm die Öffentlichkeit schockieren würde, schlage ich vor, wir verschieben das auf später.«
»Abgemacht«, stimmte ich zu und lachte leise, als er mich hochhob und küsste. »Samuel, wenn du so weiter machst, kommen wir nicht aus dem Haus.«
Bedauernd stellte er mich wieder auf die Beine und sah mir dabei zu, wie ich in meine Schuhe stieg, dann fiel sein Blick auf mein nasses Haar. Er streckte die Hand aus, umfasste meinen Kopf, und als er ihn wieder losließ, fiel mir die seidige Fülle trocken über das verwirrte Gesicht.
»Du könntest krank werden«, sagte er besorgt.
Ich grinste. »Mein Immunsystem ist tipptop.« Dass er sich um mich sorgte, rührte mich sehr.
Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, verließen wir sein Schlafzimmer und gingen Richtung Ausgang. Unterwegs nach unten begegneten wir John. Der Veteran war so still und reglos wie immer, doch ich hatte den Eindruck, als blickten seine dunklen Augen anders als sonst. Definieren konnte ich seine Gefühle jedoch nicht, John war stets ein verschlossenes Buch gewesen, das sich nur für Samuel geöffnet hatte. Samuel teilte ihm rasch mit, wohin wir unterwegs waren, und bat ihn, sich um seine Termine zu kümmern, da es sehr spät werden würde. Wie die beiden sich kennengelernt hatten, wusste ich nicht, aber ich wusste, wie loyal der ehemalige Soldat gegenüber dem Hexenmeister war.
Samuel hielt mir die Tür auf, und wir traten ins Sonnenlicht. Aus irgendeinem unbestimmten Grund musste ich an Julius denken, daran, dass er spätestens in einer Woche niemals wieder ins Sonnenlicht gehen konnte, und das machte mich trotz allem traurig, aber nur kurz, denn bald schon wurde dieses Gefühl verdrängt. Die Zeit mit Julius war vorbei, er war nicht mehr mein Partner, sein Weg war nun ein ganz anderer.
Die Fahrt zu meinem Haus dauerte nicht lange, und je näher wir kamen, umso mulmiger wurde mir zumute. Ich hatte Anna nicht angerufen. Was, wenn die Hexe sich so sehr gesorgt hatte, dass sie selbst zu Bloomfield gefahren war?
Als Samuel meine Unruhe bemerkte, streichelte er meine Wange. »Was ist
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