Daemonenbraut
mir den Kopf langsam wieder zuwandte, hatte ich mich gefasst.
»Roan, mein Name ist Roan May«, sagte sie missmutig.
»Was ist mit Zachnan geschehen?«, fragte ich weiter.
»Jebidiah hat gesagt, ich soll hierherkommen, denn hier wäre ich sicher.«
Jebidiah? Wer war das? Ich warf Samuel einen fragenden Blick.
Die Augen des Hexenmeisters funkelten wütend. »Dieser Bastard«, fauchte er, und Roan grinste. »Er sagte auch, falls ich dem Mann mit den zwei verschiedenen Augen begegne, sollte ich um Schutz bitten.« Demütig neigte sie den Oberkörper. »Herr, nehmt Ihr Euch meiner an?«
»Zum Teufel mit Jebidiah!«, fluchte Samuel. »Der kann sich selbst um sein Gör kümmern!« Aufgebracht wandte er ihr den Rücken zu.
Irritiert hob das Mädchen den Kopf. »Herr, mein Vormund ist in Lebensgefahr. Als Hexenlord seid Ihr verpflichtet, Euch meiner anzunehmen.«
»Lebensgefahr?«, hakte ich nach.
»Jebidiah meinte, ein dunkler Hexenmeister wäre womöglich hinter mir her. Er jagt starke A-Normalos und absorbiert ihre Macht«, antwortete sie, ohne Samuel aus den Augen zu lassen. »Jebidiah meinte auch, ich sei mächtig genug, um seine Hexenlinie fortzuführen. Ich könnte Euch einen starken Nachkommen schenken. Ihr ...«
»Ich habe bereits einen Nachkommen«, unterbrach Samuel sie barsch, ehe ich ihr eine reinhauen konnte. Mein Mal brannte wie Feuer, und die Dämonen wurden immer aggressiver. Ich verspürte den Drang, nach der anderen Dimension zu greifen und einen Diener herbeizurufen, der dieses Miststück verschlang.
»Sophie?« Samuel kam auf mich zu und berührte mein Mal. »Beruhige dich, Liebes«, flüsterte er an meinem Scheitel. »Die Kleine ist keine Konkurrenz für dich. Kannst du deiner Agentur Bescheid geben? Sie soll die Spurensicherung informieren.«
Seine Worte brachten mich wieder etwas runter, aber meine Wangen glühten jetzt vor Verlegenheit. Was tat ich hier eigentlich? War ich von Sinnen, mich von Eifersucht leiten zu lassen? Hastig unterbrach ich den Kontakt und schickte meine ermüdeten Diener zurück, dann wählte ich Karls Nummer und erklärte mit wenigen Sätzen, was sich zugetragen hatte.
»In einer Stunde sind sie da«, sagte ich zu Samuel und ging zum Stamm einer Weide, wo ich mich niederließ. Wie hatte ich mich nur so gehen lassen können? Es wäre ein Leichtes gewesen, die Kleine zu opfern, einfach nur durch meine Wut, und Samuel hatte es bemerkt. Am liebsten wäre ich vor Scham im Erdboden versunken.
»Sophie, was ist los?« Der Hexenlord ging vor mir in die Hocke und hob mein verwirrtes Gesicht an.
»Es tut mir leid, ich ...« Nein, ich konnte ihm nicht sagen, warum ich so wütend war. Letzte Nacht hatte ich mich ihm hingegeben, aber ich wollte auch mehr als eine Affäre, ich wollte ihm alleine gehören und erwartete dasselbe von ihm. Doch darüber hatten wir nicht gesprochen, nichts vereinbart, und nun quälte mich der Gedanke, eine andere Frau könne ihn auf die gleiche Weise berühren wie ich.
Er beugte sich nach vorne, seine Lippen berührten meine Stirn. »Verschweige nichts vor mir. Was bedrückt dich?«
»Ich mag es nicht, wenn eine andere Frau sich dir anbietet«, nuschelte ich und wandte verlegen mein Gesicht ab. Als er leise lachte, presste ich zornig die Lippen aufeinander und sah ihn wieder an. »Das ist nicht witzig, du ...«
Plötzlich packte er meine Hand und legte sie auf sein Geschlecht. Da er mit dem Rücken zu dem Mädchen hockte und einen langen Mantel trug, konnte sie nichts sehen. Meine Augen weiteten sich, als ich es wachsen fühlte.
»Das geschieht immer, wenn ich nur an dich denke«, gestand er. »Ich habe mich so lange nach dir verzehrt, glaube mir, ich will keine andere Frau. Was ich in diesem Moment haben will, bist du - unter mir, auf mir...«
Schaudernd bewegte ich meine Hand über seine enge Hose.
Er schloss kurz die Augen, packte dann meine Hände und hob sie entschieden an die Lippen. »Versprichst du mir, genau da später weiterzumachen?«
»Indianerehrenwort«, krächzte ich und er lächelte.
»Hey, was treibt ihr da?«, rief Roan ungeduldig. »Ihr wisst schon, dass ein schwarzer Hexenlord Jagd auf mich macht?«
»Sie ist genauso nervig wie ihr Vater«, knurrte Samuel erbost. Wir gingen zu ihr zurück.
Die grünen Augen des Mädchens musterten mich abwägend. »Schätze, du musst ‘ne hohe Nummer sein, wenn er sich mit dir abgibt.«
Ein teuflisches Lächeln legte sich auf meine Lippen. »Willst du herausfinden, wie hoch?« Mein
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