Daemonenbraut
du kommst gut mit dem Hexenmeister zurecht, und in diesem Fall ist sein Wissen Gold wert. Hoffentlich könnt ihr beide diesen Fall lösen, mittlerweile gibt es schon sieben Tote, die auf das Konto dieses Verrückten gehen. Lass noch ein paar Tage verstreichen, und die Presse wird sich einen kitschigen Namen für den Wahnsinnigen einfallen lassen«, schnaubte er. »Brauchst du ein paar Wachen vor deinem Haus? Ich fände es aber besser, wenn die Kleine woanders hinkäme.«
Ich auch, dachte ich, aber das würde uns nichts nützen. »Wir passen schon auf, und wenn es brenzlig wird, drücke ich den roten Knopf.«
»Gut, gut.« Nach einem letzten nachdenklichen Blick zu Samuel ging mein Boss ins Haus.
»Ich denke, wir können los«, sagte ich zu Samuel und Roan und sah die Kleine scharf an. »Hör mir genau zu. Ich nehme dir jetzt die Handschellen ab. Wenn du dich nicht benimmst, lasse ich dich hier. Und benimmst du dich nicht bei mir zu Hause, fliegst du im hohen Bogen wieder raus. Kapiert?«
»Ja ja, ist ja gut«, murrte sie unwirsch. »Ich bin ja kein Baby mehr.«
Nachdem ich die Handschellen gelöst hatte, rieb sie sich die Handgelenke und rappelte sich auf die Füße. Wir gingen zu meinem Auto, wo ich Samuel bat, sich hinten neben Roan zu setzen, weil mir nicht wohl dabei war, sie im Nacken zu haben. Während der Fahrt warf ich ab und zu einen Blick in den Rückspiegel. Sie schien in Gedanken versunken zu sein, denn sie starrte die ganze Zeit aus dem Fenster. Erst, als wir mein Viertel erreichten, sah sie sich mit wachen Augen um.
»Hey, das sieht ja hier gemütlich aus. Erinnert mich an Desperate Housewifes«, meinte sie.
Ich musste grinsen. »Die meisten hier sind A-Normalos«, klärte ich sie auf und fuhr in die Auffahrt. Schon beim Aussteigen sah ich Anna auf mich zulaufen.
»Sophie, ist alles in Ordnung?«
Was hatten die heute nur alle? Sah ich aus, wäre ich im Krieg gewesen? »Klar, alles bestens. Kannst du mir ein paar Schutzzauber brauen? Und Wachzauber für das Haus?«
Ihre Augen musterten Roan, dann runzelte sie die Stirn. »Sie sieht aus wie ...«, meinte sie an Samuel gewandt.
Er nickte grimmig. »Ist sie auch.«
Ihre Miene gefror zu Eis. »Dann bring sie rüber zu mir. Ich verstärke den Bann dort schon seit Jahren. Samuel, du musst das nicht tun!«
Verneinend schüttelte er den Kopf. »Es muss gehen, außerdem will ich Maggie nicht in direkte Gefahr bringen.«
Das leuchtete ihr ein, dennoch blieb sie weiterhin kühl Roan gegenüber. »Gut, ich mache mich sofort an die Arbeit. In etwa einer Stunde bin ich fertig.«
Nach einer Umarmung, mit der sie mich fest an sich drückte, ging sie zurück. Ich deaktivierte alle Zauber um mein Haus herum. Anschließend führte ich Roan hinein, gefolgt von Samuel, und stieg aus meinen Schuhen. Die Zauber wieder zu aktivieren, nahm einige Minuten in Anspruch.
Danach knurrte mir lautstark der Magen. »Habt ihr auch Hunger? Ich könnte ein ganzes Nashorn verdrücken.« Ohne die beiden anzusehen, ging ich in die Küche und sah nach, was die Gefriertruhe hergab. Fertiggerichte, Fertiggerichte, Pizza! Ich nahm drei Schachteln heraus, drehte mich um und prallte gegen Samuel. »Scheiße!«, entfuhr es mir erschrocken. »Wo ist Roan?« »Sie hat deinen Kater gefunden.«
Standen eigentlich alle Hexen auf meinen faulen Kater? »Hm, ich schiebe Pizza in den Ofen. Mir ist nicht nach Kochen.«
»Es tut mir leid, Sophie«, flüsterte er und küsste mich sanft. »Ich habe mich so sehr auf heute Nacht gefreut.«
Und jetzt hatten wir Roan am Hals. Sie war offensichtlich das nächste Ziel dieses Psychopaten, und wir mussten sie beschützen. »Das ist schon in Ordnung«, log ich nicht sehr überzeugend. »So können wir uns besser auf unseren Fall konzentrieren und ...«
»Ich kann nicht so lange warten«, sagte er und presste sich an mich.
Mein unterdrücktes Verlangen nach ihm wuchs. Ich legte die Schachteln beiseite und schlang die Arme um ihn, umfasste gierig seinen Hintern. Sein langes Haar kitzelte meine Finger, sodass ich es packte und seinen Kopf nach hinten zog. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und glitt mit der Zunge über sein Schlüsselbein zu seinem Hals. In diesem Moment hörten wir Roan nach uns rufen.
»Das ist genauso wie ein kleines Kind zu haben«, murmelte er mürrisch.
Ich löste mich enttäuscht von ihm. »Vielleicht, wenn sie schläft?«
Er ging zurück ins Wohnzimmer und ich schob die Pizzas in den Ofen. Roan hatte es sich mit Nikodemus
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