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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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auf dem Sofa bequem gemacht und herzte meinen verräterischen Kater.
    Ich warf einen Blick auf ihre staubige Kleidung und seufzte. »Komm mit, ich geb dir was anderes zum Anziehen.«
    »Aber das ist doch ...« Dann sah sie die Grasflecke auf ihrer Jeans und stand auf. In meinem Schlafzimmer suchte ich einige von meinen Hosen heraus, doch da sie viel größer als ich war, reichten sie ihr nur bis zu den Knöcheln. Seufzend griff ich nach einem Karton ganz hinten in meinem Schrank und zog ihn hinaus. Eigentlich hatte ich ihn schon längst wegwerfen wollen, war jedoch noch nicht dazu gekommen, mich Pauls restlicher Kleidung zu entledigen. Ich hatte ihn mal angerufen, damit er sie abholte, doch das war schon knapp ein Jahr her. Er schien sie nicht zu vermissen. Jetzt zahlte es sich aus, sie behalten zu haben, denn Pauls Hosen passten Roan wie angegossen.
    Ich nickte zufrieden. »Das ist gut, du kannst sie alle haben, wenn du willst.«
    »Sind die von deinem Verflossenem?«, fragte sie, während sie sich im Spiegel musterte.
    »Ja«, antwortete ich ehrlich und ging mit ihr zu einem der Gästezimmer, das weit weg genug von meinem Schlafzimmer entfernt lag. »Hier wirst du schlafen. Das Zimmer hat ein eigenes Bad, außerdem ist es schwierig, es von außen zu erreichen. Wenn der Kerl zu dir will, muss er erst an uns vorbei.«
    Neugierig sah Roan sich um. »Wieso hast du so ein großes Haus?«
    Weil ich damals eine große Familie haben wollte ... Das band ich ihr aber nicht auf die Nase. »Es ist immer besser, mehr Zimmer zu haben als zu wenig. Du kannst dich gerne frisch machen. Wenn du fertig bist, können wir sicher essen.« Nach einem letzten Blick schloss ich die Tür und ging in mein eigenes Schlafzimmer. Ich duschte mich schnell, mied jedoch mein Lieblingsnachthemd mit dem Kindermotiv und schlüpfte in eine bequeme Hose aus weißer Baumwolle und in ein blaues Top.
    Als ich ins Wohnzimmer kam, hatte Samuel schon den Tisch gedeckt. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen?«
    »Fühl dich wie zu Hause«, sagte ich und schlang die Arme um seinen Hals. »Für dich habe ich leider keinen Schlafanzug ...«
    »Ich trage keinen«, flüsterte er und senkte den Kopf, um mich zu küssen. Als wir Roan hinunterkommen hörten, ließ ich die Arme sinken. Der Wecker des Backofens klingelte, und ich eilte in die Küche, um die Pizzas aus dem Ofen zu holen. Verdammt, das war nicht fair! Ich wollte meine Zeit mit Samuel verbringen, hatte sogar ein eigenes Haus, und nun musste ich mich so zurückhalten, obwohl ich herausgefunden hatte, wie schön es war, sich bei ihm gehen zu lassen.
    Anna brachte uns die Zauber, und ich teilte meine Pizza mit ihr. Während sie in ein Stück hineinbiss, betrachtete ich die Amulette und stellte fest, dass sie vor Macht nur so troffen. Ihre Zauber waren immer mächtig gewesen, doch das hier war eine Meisterarbeit. Es gab sogar einen Zauber gegen Feuer und einen, um ein Gebiet abzusperren. Falls wir tatsächlich angegriffen wurden, konnten wir versuchen, den Angreifer in diese Falle zu locken.
    »Das wird nicht klappen«, prophezeite Roan kauend. »Jebidiah hat versucht, ihn mit seinem stärksten Bann zu belegen. Er entkam dennoch.«
    Wir sahen sie alle verwundert an, schließlich verschränkte Samuel die Arme vor der Brust und sagte scharf. »Du solltest uns endlich die ganze Geschichte erzählen.« »Wieso nicht?« Schulterzuckend griff die Kleine nach einem weiteren Stück Pizza. »Zusammen mit Jebidiah haben wir in einem abgelegenen Dorf etwa hundert Meilen südlich von hier gelebt. Plötzlich sind in unserer Gemeinschaft immer mehr Hexen verschwunden. Es waren starke Hexen. Wir haben immer darauf geachtet, starke Nachkommen zu zeugen und in unsere Gemeinschaft zu holen. Als eine weitere mächtige Hexe verschwand, wollte Jebidiah herausfinden, was mit ihr passiert ist. Er folgte einer Spur und hat seinen Gegner auch gefunden, der unerwartet stark war. Mit knapper Not konnte er ihm und seinen Anhängern entkommen und kehrte halb tot zurück. Sein Befehl lautete, sich zu zerstreuen und zu verstecken. Seitdem sind wir auf der Flucht.«
    Samuel schnaubte. »Anstatt den Rat um Hilfe zu bitten, versucht er es auf eigene Faust und bringt seine sektenähnliche Gemeinschaft und seinen eigenen Nachkommen in Gefahr!«
    »Kritisier ihn nicht!«, brauste Roan auf. »Du hast keine Ahnung, wie er ist.«
    »Oh Kleine, und wie ich ihn kenne«, knurrte der Hexenlord. »Dein Vater ist einzig allein darauf bedacht, seine Macht

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