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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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Schlaf.
    Die Nacht verging ohne Zwischenfälle. Ich wachte auf, weil der Platz neben mir leer war. Seufzend setzte ich mich auf. Wie zum Kuckuck konnte er auf einmal so früh aufstehen? Er war hier der Langschläfer!
    Ich duschte mich und band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz, stieg in schwarze Jeans und ein hellgraues Shirt mit der sagenumworbenen Zunge von Kiss auf der Brust und tapste auf dicken Socken den kleinen Flur entlang zur Treppe, die nach unten führte. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, weil der Geruch von Waffeln und Pfannkuchen durch das Haus zog. Wer kochte hier? Ich glaubte, dass es Samuel war, doch wo lernte ein Hexenmeister kochen?
    »Hi.« Roan kuschelte sich mit meinem Kater in den Sessel. »Der ist ja richtig süß mit seinem roten Fell.« Bewundernd streichelte sie mit den Fingern über den Rücken der Katze.
    »Nikodemus ist verwöhnt, und wenn du so anfängst, darfst du so schnell nicht mehr aufhören«, warnte ich sie, doch sie grinste lediglich. Sie trug wieder eine Jeans von Paul und ein Shirt von mir und sah aus wie eine exotische Schönheit. Die krausen Locken hatte sie hochgebunden, sodass man die Perfektion ihres dunklen Gesichtes zwangsläufig wahrnahm.
    »Hör mal, es tut mir leid«, setzte sie an.
    Ich hob fragend eine Braue.
    »Naja, dass ich mich dem Hexenmeister angeboten habe«, sagte sie unwillig. »Ich habe eine Scheißangst vor dem Kerl und würde alles tun, um ihm zu entkommen, aber ich bin froh, dass Samuel mein Angebot nicht angenommen hat. Er sieht nicht übel aus, aber ich steh nicht so auf ihn.«
    Dieses Geständnis überraschte mich. »Okay.«
    »Auch wenn er im Bett eine Kanone sein muss, so, wie du dich angehört hast«, meinte sie grinsend.
    Meine Wangen brannten vor Verlegenheit. Verdammt, hatte sie alles gehört? »Oh!«
    »Du wirst rot? Ist ja süß«, meinte Roan belustigt, dann hob sie die Hand, in der sich etwas Schwarzes befand. Ich erkannte in dem Gegenstand einen MP3-Player. »Keine Sorge, ich habe nicht gelauscht. Als mir klar wurde, was da abgeht, hatte ich plötzlich Lust, Musik zu hören.«
    Meine Wangen brannten noch mehr, und sie lachte auf. »Er ist in der Küche«, half sie mir.
    Samuel schaltete gerade den Herd aus, als ich eintrat. Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. »Du bist schon wach? Ich wollte dir das Frühstück wieder ans Bett bringen.«
    »Warum bist du schon auf? Du schläfst doch immer so lange«, beschwerte ich mich, ließ mich jedoch in den Arm nehmen.
    »Nur damit du keinen Hunger leidest«, sagte er und küsste mich sanft. »Es gibt was Süßes zum Frühstück. Ich hoffe, du magst Waffeln und Pfannkuchen?« Er grinste. »Ja, ich weiß, alles außer Spinat. Roan«, rief er plötzlich. Ich trat einen Schritt von ihm weg.
    »Was gibt’s denn?« Die Kleine kam in die Küche, meinen Kater wie ein Baby im Arm haltend.
    »Du kannst helfen, den Tisch zu decken«, ordnete Samuel an.
    Zu meiner Verwunderung ließ sie die Katze sofort los und kam zu uns. Gemeinsam deckten wir den Tisch und frühstückten. Es hatte etwas Beruhigendes, wie in einer Familie zusammenzusitzen. So fühlte ich mich immer, wenn ich mit Anna und Maggie frühstückte.
    »Der Kerl hat sich nicht blicken lassen«, setzte Roan an.
    »Ich schätze, Jebidiah hält ihn auf Trab«, nahm Samuel an, worauf sie verwundert den Blick hob.
    »Du achtest Jebidiahs Stärke?«
    »Ich weiß, wie stark dein Vater ist«, gab Samuel leicht verbittert zu. »Doch das lässt mich trotzdem nicht vergessen, was für ein Arschloch er ist.«
    Ich verschluckte mich fast an meinem Tee. Noch nie hatte ich Samuel so sprechen hören.
    Roan sah ihn stumm an, schließlich grinste sie. »Manchmal hast du recht«, gab sie zu und bestrich ihre Waffel mit Nutella. »Aber er hat mich die ganze Zeit beschützt, also sprich nicht so von ihm. Zumindest nicht in meiner Gegenwart.«
    Samuel dachte nach, schließlich neigte er zustimmend den Kopf. »Einverstanden. Dafür wirst du mich zu Hazura begleiten.«
    »Ich bleibe bei euch!«, beharrte Roan stur.
    »Wir gehen nur kurz zum Rat«, beruhigte Samuel sie.
    Ich wollte auch etwas sagen, da klingelte mein Handy. »Sophie Bernd hier.«
    »Guten Morgen Ma'am.«
    Diese Stimme hätte ich überall erkannt. »Mister Shoda«, sagte ich beklommen. Verdammter Dhag, was wollte der nun schon wieder von mir?
    »Ich wollte Ihnen nur unsere Einladung für den heutigen Test übermitteln«, sprach er so freundlich, dass ich am liebsten das Telefon zerkrümelt

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