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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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doch positiv. Mit einem Mal war ich neugierig darauf, diesen Mann kennenzulernen. Plötzlich fiel mir auf, dass Maggie mich mit offenem Mund ansah. Mir stockte vor Verlegenheit der Atem, offenbar hatte sie es noch nicht gewusst. Dann verzog sich ihr Mund zu einem süßen Lächeln, und hinter mir fing Samuel leise an, zu kichern.
    »Seit wann findest du Samuel denn bequemer als einen Stuhl?«, fragte sie mich schelmisch.
    Ich hätte schwören können, dass sie in diesem Moment durch und durch Annas Ebenbild war.
    Ich murmelte etwas wie freche Göre und seufzte resigniert, als mein Freund so herzhaft zu lachen begann, dass ich leicht mitbebte.
    »Ich bereite noch schnell einige Zauber zu«, sagte Anna, die erfolglos versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken.
    »Verräterin«, schimpfte ich.
    Lachend stand sie auf und ging. Roan erhob sich mit Maggie und ich runzelte die Stirn. »Wo willst du hin?«
    »Ich geh mal mit ihr rüber«, sagte sie leichtfertig. »Es ist helllichter Tag, ich glaube nicht, dass er jetzt zuschlagen wird.« »Aber...«
    Samuel unterbrach mich. »Sie hat recht. Sei spätestens um halb eins wieder da.«
    »Ja, Papa«, antwortete sie spöttisch, und der Hexenlord verdrehte die Augen.
    »Wieso sind sie denn alle gegangen?«, fragte ich verwundert, als mir die Stille im ganzen Haus auffiel.
    »Weil ich sie vergrault habe«, raunte Samuel an meinem Ohr und zog mich so an sich, dass mein Nacken auf seiner Schulter lag. Als seine Hand meinen Oberkörper hinab zu meinem Schritt wanderte, stöhnte ich auf. »Mister Nimmersatt«, flüsterte ich, und er kicherte.

10
    »Herzlich willkommen! Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Ich sah zu dem Topmodel-Verschnitt am Empfang und musste mich zwingen, nicht zu starren. Von außen wirkte das dreizehnstöckige Gebäude wie ein Geschäftsimperium, in dem man an der Börse spekulierte, und von innen machte es den gleichen Eindruck. Nichts wies daraufhin, dass hier die tödlichen Dhags rekrutiert und ausgebildet wurden.
    »Miss?« Die feinen blonden Brauen wölbten sich über der klassischen Brille. »Was kann ich für Sie tun?«
    Wieso sah eine Empfangsdame aus wie ein Model, fragte ich mich irritiert. »Ich habe einen Termin für einen Eignungstest.«
    Ihre strahlend blauen Augen huschten zum Monitor, dann verzog sich ihr Schmollmund zu einem entzückenden Lächeln. »Ah, da sind Sie ja.«
    »Ist schon gut, Sylvia.« Der Sprecher kam auf uns zu, und ich übte meine Miene in Regungslosigkeit, als Jason Shoda neben mir stehen blieb.
    »Oh Jason, ich wollte Sie gerade informieren. Nun dann ...« Das Model hängte mir ein Plastikschild mit der Aufschrift Besucher um den Hals, und dann blieb mir nichts anderes übrig, als dem Dhag zu folgen.
    Der hochgewachsene Mann trug, wie sonst auch, seinen Men-in-Black-Anzug samt Brille.
    Das Licht der Neonröhren spiegelte sich auf seinem rasierten Kopf. »Sie sind ja überpünktlich«, meinte er mit einem Blick auf seine Uhr.
    Je eher wir anfangen, umso schneller kann ich wieder gehen, dachte ich, sagte aber lächelnd: »So bin ich«, und folgte ihm zu einem Aufzug. Wie im Gebäude der Agentur fuhr dieser auch nicht nach oben, sondern tief hinab in die Erde. Das passte zum Image der Dhags.
    »Ja, ja. Der gruselige Keller«, sagte mein Begleiter grinsend.
    Ich sah ihn verdutzt an. Für einen Dhag grinste er zu viel. Warum war er überhaupt so gut drauf? Ich hoffte nur, dass sich dieser Besuch lohnte. Mir war nur eine halbe Stunde vergönnt gewesen, um Karl zu informieren und zu beruhigen, und das mit einem Hexenlord neben mir, der seine Finger nicht von mir lassen konnte.
    »Sie sind komisch«, murmelte ich.
    »Ich bin ein Mensch wie Sie«, entgegnete er immer noch gut gelaunt.
    »Sie sind ein Dhag«, korrigierte ich ihn. »Wir vergleichen Sie mit der Inquisition des Mittelalters!«
    »Dann machen wir unsere Sache richtig.« Auch jetzt behielt er sein Lächeln auf den Lippen, während ich mir immer blöder vorkam. Hatte er soeben zugegeben, dass es den Dhags mehr als recht war, gefürchtet zu werden? Wenn ja, warum?
    »Ich verstehe nicht, was dieser Test soll, wenn ich sowieso nicht vorhabe, meine Abteilung zu verlassen.«
    »Kennen Sie die Bezeichnung GD?«, fragte er mich.
    Ich nickte. »Genetischer Daumenabdruck, eine Kartei, in der die DNA von Verbrechern aufbewahrt wird.«
    »Das ist insofern das Gleiche. Wir überzeugen uns, dass Ihre Kräfte nicht tödlich sind, dann können Sie gehen.«
    Tödlich waren sie nur dann, wenn

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