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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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anbieten kann, seine Seele.“
    Stück für Stück ergab die Zusammenarbeit zwischen Heyder und Eric einen Sinn. Heyder verschaffte Eric Zugang zu seinen dämonischen Fähigkeiten. Im Gegenzug unterstütze der ihn bei der Suche nach dem Buch der Geheimnisse . Und der Schutz ihres Lebens vor Gelal war der Preis, den Eric für die Macht verlangte, die Heyder durch das Arcanum erreichte. Clever, denn falls ihr Gedankengang richtig war, hatte Heyder immer noch einen beachtlichen Trumpf im Ärmel: Seine Seele. Für sie bedeutete es allerdings, dass sie die Einzige war, die bei diesem Spiel tatsächlich verlieren konnte. Eine Vorstellung, die Bitterkeit verursachte. „Heyder hat nicht nur mich mit der Suche nach dem Arcanum beauftragt, sondern auch meinen Vater, Eric Tanner.“
    Alexander lächelte in sich gekehrt. „Er hat also mit dir darüber gesprochen“, sagte er leise.
    „Ja, Eric ist ein…“, begann sie, dann brach sie ab. Ihr Unterbewusstsein mahnte sie zur Vorsicht und ließ sie mit einem lapidarem „… das mit Eric ist eine komplizierte Geschichte“ enden.
    Alexander ignorierte ihren letzten Satz. „Tanner ist was?“, hakte er nach. Vordergründig prägte schlichte Neugier seinen Blick, doch in der Tiefe seiner Augen lag bereits die Antwort. … ein Dämon. Die beiden Wortejagten stromschlaggleich durch ihren Kopf. Benommen fasste sie sich an die Schläfen. Wieso wusste Alexander Bescheid?
    „Alles in Ordnung?“, hörte sie ihn fragen. Seine Stimme schien aus unendlicher Ferne an ihr Ohr zu dringen. Gleichzeitig spürte sie die Kraft mit der seine Hände ihre Hüften umfassten und sie festhielten, damit sie auf den Beinen blieb.
    Doro nickte. Der Nebel in ihrem Verstand lichtete sich wieder. „Eric ist ein nicht zu unterschätzender Gegner“, gab sie zurück.
    „Warum erzählst du mir das?“, fragte Alexander.
    „Damit das Buch der Geheimnisse nicht in die falschen Hände gerät. Warum sonst?“
    Alexander schenkte ihr ein mitleidiges Lächeln. „Du weißt genau, dass dieses Buch nicht existiert.“
    Sie nahm sein Gesicht in beide Hände, damit er ihrem Blick nicht ausweichen konnte. „Doch, mein Lieber, dieses Buch existiert. Zumindest ist Eric fest davon überzeugt. Und er ist sich absolut sicher, dass es sich in der Mühle befindet. Ich kenne Eric. Er wird kommen, um es sich zu holen.“
    Alexander erhob sich. Im Aufstehen zog er Doro in einer geschmeidigen Bewegung an seinen Körper. „Dann lass ihn kommen.“
    Ihre Finger öffneten die obersten Knöpfe seines Hemdes. „Willst du nichts unternehmen, um ihn aufzuhalten?“ Sie hatte den untersten Knopf erreicht.
    „Warum sollte ich? Heyders Machenschaften haben nicht den geringsten Einfluss auf mich.“
    Sie streifte den weichen Stoff über seine Schultern. Mit einem leisen Rascheln fiel das Hemd hinter seinem Rücken zu Boden. „Vielleicht nicht auf Alexander Maar, aber…“ Sie hielt inne. Die Narben an Hals und Brust waren restlos verschwunden. Nicht der kleinste Ansatz einer Verletzung war zurückgeblieben. Irritiert strich sie über Alexanders makellose Haut. Er legte seine feingliedrigen Finger auf ihre forschenden Hände und hielt sie auf seinem Körper fest. Es tat gut seine Wärme zu spüren und wenn sie sich konzentrierte, meinte sie sogar unter ihren Fingerkuppen seinen gleichmäßigen Herzschlag zu spüren.
    Er bemerkte ihre Verwunderung und quittierte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln, das sich nach und nach zu einem amüsierten Lachen verbreiterte. Es war dasselbe heisere Lachen, das auch an dem Abend in der Hütte an ihre Ohren gedrungen war, aber diesmal kam es eindeutig aus Alexanders Mund. Die schemenhafte Ahnung, die sie in der Hütte umfangen hatte, wurde in dem Moment, als das Lachen verstummte, zur stillen Gewissheit.
    „Bist du das, Gelal?“ fragten ihre Lippen stumm .
    „Und wenn es so wäre? Hättest du Angst?“
    Doro horchte tief in sich hinein. Sie war aufgeregt, aber sie empfand keine Furcht. Ansatzweise hatte sie es schon in der Hütte gespürt. Damals war diese Gefühlsregung für sie verwirrend gewesen, heute war sie bereit, sich der Empfindung zu stellen, die sich ihr augenblicklich mit der kalten Reinheit eines Gebirgsbachs offenbarte. Sie war bereit für die bedingungslose Verbundenheit mit der die verbotene Seite sie anzog. Lange Jahre war es regungslos unter ihrem Seelenchaos vergraben, doch jetzt kroch es unaufhaltsam an die Oberfläche ihres Bewusstseins. Tief in ihrem Innern begann das

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