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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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Leuchten tauchte die Bäume vor der Hütte in geisterhaftes Licht. Der Kampf hatte begonnen. Das Leuchten, das eben noch den Wald erhellte, wurde mit einem Mal schwächer, dafür drangen nun Schreie an ihr Ohr. Manche klangen hoch und spitz, andere langgezogen und gequält. Dann folgten dumpfe, teils polternde Laute. Sie hörte das hohle Knacken von brechenden Knochen, gefolgt von matschigen Geräuschen, deren genaue Bedeutung sie sich nicht näher vorstellen wollte und die sich trotzdem als zerschmetterte Körper in ihre Fantasie brannten. Was immer sich vor der Hütte abspielte, glich einem Alptraum. Unter die Schreie mischte sich das Flehen um Gnade. Die meisten angsterfüllten Stimmen konnte sie einem bestimmten Gesicht zuordnen. Ihre Anspannung wich einer kaum wahrnehmbaren Erleichterung, denn keine der Stimmen gehörte Alexander. Nach und nach verstummte der Kampflärm. Letzte hastige Schritte eilten über den Waldboden und verhallten in der Dunkelheit. Dann herrschte bedrückende Stille, als ob sich ein Leichentuch über den Wald gelegt hatte. Minuten lang hörte sie nur die Geräusche ihres stoßartigen Atems und ihres galoppierenden Herzschlags.
     

 
    Kapitel 25 – Ein Ort des Grauens
     
    Angarath trennten etwa dreißig Meter vom Ort des Grauens. Er hielt sich im Dickicht verborgen. Wie ein erbärmlicher Feigling, kauerte er zwischen Brombeergebüsch und Bäumen und sah zu, wie Heyders Verbündete ihr Leben ließen. Er war nicht befähigt einzugreifen oder ihnen zu helfen. Er leistete lediglich Heyders Befehlen Folge und verharrte an dem ihm zugewiesenen Platz. Als gebannter Incubus bestand seine ausschließliche Pflicht darin, sich dem Willen seines Meisters zu unterwerfen. Das war der Preis für seinen dämonischen Leib und mit jedem Mal, bei dem er seine wahre Gestalt annahm, wurde er von seinem Meister abhängiger.
    In hilfloser Untätigkeit verfolgte Angarath Gelals Kampf. Seine Bewegungen waren geschmeidig und kraftvoll. Scheinbar mühelos gelang es ihm, seine Gegner zu bezwingen und bei allem, was er tat, kannte er keine Gnade. Die Kräfte seines Feindes waren vollständig zurückgekehrt. Mit jedem Tag, der verstrich, wurde es schwieriger Gelal zu vernichten. Angarath wandte sich ab. Seit er sich an Heyder gebunden hatte, war er selbst zu einem Gejagten geworden. Versklavte Incubi galten in der Zwischenwelt als unwürdig. Sie waren Freiwild und jeder freie Incubus hatte das Recht, sie zu jagen und zu töten. Er selbst hatte viele der Gebannten zur Strecke gebracht. Und auch Gelal würde seine Chance nutzen und sich an ihm rächen, sobald er sie bekam.
    Im Moment waren die Ereignisse in Kirchbronn noch zu unbedeutend, als dass sie die Zweiundsiebzig auf den Plan riefen, aber Angarath war sich sicher, wenn es soweit war, würden sie alles tun, um ihre Welt zu schützen. Spätestens wenn sich das Arcanum in Heyders Händen befand, und das war lediglich eine Frage der Zeit.
    Angarath beobachtete weiter den Tumult vor der Hütte. Gelal hielt Kerstin Dörr bei den Schultern gepackt. Sie winselte und flehte um ihr Leben, aber es half ihr nichts. Menschliche Dämonen waren so erbärmlich. Sekunden später schlugen sich Gelals Reißzähne in ihren Hals. Ein schneller Tod. Nur noch zwei von Heyders Getreuen waren übrig. Kai Andress ergriff die Flucht. Von Angst getrieben jagte er über den Wiesenstreifen, der die Hütte umgab und verschwand im nachtschwarzen Dickicht des Waldes. Sanne Weiler versuchte ebenfalls ihre Haut zu retten, doch Gelal war schneller. Mit einem gewaltigen Sprung landete er vor ihr. Seine Klaue schoss hervor und umklammerte ihren Hals. Sanne unternahm einen unbeholfen wirkenden Versuch sich zu wehren. Sie strampelte mit den Beinen und trat nach ihrem Gegner. Dann versperrte Gelals breiter Rücken seine Sicht. Angarath konnte nicht mehr erkennen, was geschah, aber das spröde Knacken und der gellende Schrei, der darauf folgte, machten die schlimmsten Befürchtungen wahr.
    Gelal öffnete seine Hand. Sanne stürzte zu Boden. Ihr linkes Bein war in einem unnatürlichen Winkel verdreht. Mehrmals hintereinander versuchte sie unter Schock aufzustehen, doch ihre gebrochenen Knochen konnten ihr fülliges Körpergewicht nicht mehr tragen. Verzweifelt robbte sie über das Gras, um aus Gelals Reichweite zu gelangen. Es war grausam, denn er ließ sie gewähren. Ein paar Meter schenkte er ihr die Hoffnung auf Flucht, bevor er ihr kaputtes Bein packte und sie zurückzog. Das Raubtier spielte mit

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