Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
brauchte einen Köder, den Heyder auch wirklich schlucken würde. Er war so verdammt misstrauisch mir gegenüber…“
„Spar dir deine Ausflüchte. Das erbärmliche, dicke Ding, das ich zum Schluss getötethabe, hat also doch die Wahrheit gesagt: Du steckst mit Eric und Heyder unter einer Decke.“
Hilflos schüttelte sie den Kopf, denn augenblicklich war sie nicht in der Lage zu antworten.
„Hör auf mich anzulügen. Du hast die ganze Show inszeniert, damit Heyders Leute ungeniert mein Haus auf den Kopf stellen konnten.“
„Nein, Alex, so war es bestimmt nicht.“
Alexander sprang in einer erschreckend leicht wirkenden Bewegung auf die Beine und riss sie mit nach oben. „Ich habe deine vertrauliche Alex-Scheiße einfach nur satt“, brüllte er und stieß sie von sich fort.
Die Wucht des Stoßes war so kräftig, dass sie einfach haltlos rückwärts taumelte und um Haaresbreite über eines der Bücher stolperte, bevor ihr Rücken gegen den Türrahmen prallte. Vorsichtig rieb sie sich über die schmerzende Stelle, während sie die Tränen niederkämpfte, die ihr gerade in die Augen schossen.
„Hat Heyder das gefunden, was er gesucht hat?“, fragte sie halblaut.
Alexander kam in energischen Schritten auf sie zu. Einen halben Meter vor ihr blieb er stehen. In seinen Augen loderten immer noch maßlose Wut und Enttäuschung. „Warum interessiert dich das?“, entgegnete er kühl.
„Alex, weil mir alles, was geschehen ist, furchtbar leid tut und ich würde jeden nur erdenklichen Hebel in Bewegung setzen, um es rückgängig zu machen.“ Sie versuchte ihn zu berühren, doch Alexander wich ihrer Hand aus. Um seine Mundwinkel erwachte ein abfälliges Grinsen. „Wahrscheinlich würdest du im Moment wirklich alles tun“, er zeigte mit einem Kopfnicken in das durchwühlte Zimmer, „um das hier ungeschehen zu machen. Und ein Teil von mir wäre sogar geneigt, deinen schönen Schmeicheleien, deinem sanften Blick, eben deinem weiblichen Liebreiz nachzugeben. Aber der andere Teil in mir hält dich für eine gefährliche Verräterin.“ Er stand jetzt so dicht vor ihr, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten und sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut fühlen konnte.
„Ich bin keine Verräterin“, sagte sie ruhig. „Ich will lediglich verhindert, dass das Arcanum in Heyders Hände fällt.“
„Und deswegen schickst du ihn ausgerechnet hierher?“, schrie Alexander. Er ballte die Hände zu Fäusten und entlud seine Wut, indem er seine Fäuste rechts und links neben ihrem Kopf gegen die Wand schlug. Doro schrak zusammen. „Sorry, nimm es mir nicht übel, aber soviel Naivität hätte ich dir wirklich nicht zugetraut“, murmelte er kopfschüttelnd und drehte ihr den Rücken zu.
„Bist du jetzt fertig?“, fragte sie.
„Mit dir schon. Verschwinde und lass dich nie wieder in meiner Nähe blicken.“
„Und wenn ich bleibe?“
Alexander drehte sich zu ihr um. „Wozu? Meinst du nicht, du hast schon genug angerichtet?“
„Vielleicht war ich unvorsichtig, aber das ändert nichts daran, dass das Arcanum Daemonum tatsächlich existiert und dass sich das Buch aller Wahrscheinlichkeit in diesem Gemäuer befindet.“
„Blödsinn!“
„Wenn es nicht so wäre, würdest du wohl kaum derart heftig reagieren.“
Alexander antwortete nicht, aber in seinem Blick lag immer noch die Mischung aus Zorn und tiefer Verachtung.
„Hör´ mich bitte an oder soll ich lieber mit Gelal sprechen?“
„Sprich mit wem du willst.“
„Gut, dann entscheide ich mich für denjenigen, der von euch beiden besser zuhören kann.“
Alexander hob in einer gleichgültigen Geste die Schultern, dennoch zuckte ein nicht ganz unterdrücktes Schmunzeln um seine Lippen. „Du bist wirklich hartnäckig. Ich kann mir vorstellen, Alexander wäre dir lieber.“
„Und wenn ich Gelal wähle?“
„Nein, du wirst mit Alexander reden.“
„Warum?“
„Weil mir dieser Körper Sicherheit gibt.“
„Wie meinst du das?“
„Ganz einfach, Liebes, solange ich in Alexanders Körper stecke, kannst du mich nicht bannen und du verstehst sicherlich, dass ich nach allem, was heute passiert ist, dir gegenüber etwas zurückhaltend bin.“
„Du hast Angst vor mir.“
„Ich bin nur vorsichtig.“
„Wenn wir Heyder aufhalten wollen, sollten wir anfangen einander zu vertrauen. Damit meine ich auch, dass wir ehrlich zueinander sind. Ich sage dir, was ich über Heyders Visionen weiß und du erzählst mir die Wahrheit über das Buch der
Weitere Kostenlose Bücher