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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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Hilfe eines magischen Ringes zweiundsiebzig Dämonen…“, sie stutzte kurz, als ihr der Zusammenhang bewusst wurde, „…in ein Bronzegefäß gesperrt und sie gebannt.“
    „So steht es in den Legenden, die Wahrheit sieht ein bisschen anders aus.“
    Sie legte das Buch bei Seite, stand auf und streckte Alexander ihre Hände entgegen. „Erzählst du sie mir, während wir hier aufräumen?“
    „Gern, wenn du möchtest“, sagte Alexander, nahm ihre Hände und erhob sich ebenfalls. „Die Zwischenwelt bestand zuerst aus sechsundachtzig Dämonen und einigen Legionen verpfändeter Seelen. Geschöpfe wie Incubi, Succubi, Gestaltwandler und so weiter existierten damals noch nicht. Eines Tages verschwand eine Jungfrau aus Salomons Harem und weil seine Truppen das Mädchen nicht aufspüren konnten, bat er die Dämonen um Hilfe. Sein Volk war groß genug, dass er den Preis an Seelen für die Legionen bezahlen konnte, den die Dämonen für ihre Unterstützung forderten. Der Handel galt und die Geister machten sich auf die Suche nach der Frau. Damals hatten auch die Mächtigsten unter ihnen noch ihre Schwächen und das Arcanum Daemonum blieb in der Zwischenwelt zurück. Keiner der Hauptdämonen dachte daran, dass sich ein Verräter in ihren Reihen befinden könnte.“
    „War es einer der vierzehn Geister, die du vorhin erwähnt hast?“
    Alexander sah kurz auf den Rücken des Buches, das er gerade in der Hand hielt. „Genau“, sagte er leise, während er das Regal abschritt, um das Buch wieder an seinen richtigen Platz zu stellen. „Sein Name ist Alastor. Er ist der Dämon des Frevels, der Urteilsvollstrecker der Unterwelt und gleichzeitig ein erbitterter Gegner der höllischen Hierarchie. Er war es damals auch, der Salomon das Arcanum zugespielt und für ihn benutzt hat.“
    „ So ist es König Salomon gelungen, die Zweiundsiebzig zu bannen?“
    Alexander drehte sich zu Doro um. „Ja. Danach waren die mächtigsten Dämonen Salomon auf Lebenszeit verpflichtet. Oder denkst du etwa ein Normalsterblicher wäre auf so geniale Urteilssprüche gekommen. Bestimmt nicht. Kennst du die Geschichte, in der zwei Dirnen vor Salomon treten und sich darum streiten, welcher von beiden das tote und welcher das lebendige Kind gehört?“ Alexander grinste amüsiert und fuhr fort, ohne ihre Antwort abzuwarten. „Es war Ipos - er macht die Menschen ideenreich und mutig - der Salomon dazu anregte, das lebende Kind zweiteilen zu lassen und jeder Dirne eine Hälfte zu überlassen, um die wahre Mutter herauszufinden und es hat funktioniert.“
    „Ja, wirklich genial“, murmelte sie, „Und was geschah weiter?“ Sie übergab Alexander einen Stapel Bücher zum Einräumen.
    „Nach Salomons Tod waren die Zweiundsiebzig von ihrem Bann befreit, aber die Abtrünnigen hatten in dieser Zeit ganze Arbeit geleistet. Die Zwischenwelt hatte sich verändert, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse drohte zu kippen und die Legionen waren ohne Führung zu marodierenden Seelenbanden zu verkommen. Es war nicht leicht, doch es gelang den Zweiundsiebzig , die Oberhand zurückzugewinnen.“
    Doro sammelte die letzten Bücher vom Boden auf. „Was wurde aus den Abtrünnigen , wie du sie nennst?“
    „Sie wurden, wie dein Vater, in die Welt der Menschen verbannt.“
    „Das heißt, sie leben seit mehreren tausend Jahren unter uns?“
    „Hmhm.“
    „Und du bist sicher, dass sie keinen Schaden anrichten können?“
    „Nicht, solange sich die Hauptdämonen einig sind. Die Zwischenwelt ist seit jenen Tagen gewachsen. Viele Geschöpfe sind dazu gekommen, um die Welt der Dämonen gegen schädliche Einflüsse zu schützen.“
    „Du meinst Geschöpfe wie die Incubi?“
    Alexander nickte. Er nahm ihr die Bücher ab. „Stimmt. Nach dämonischem Ermessen sind wir noch eine recht junge Art“, gab er schmunzelnd zurück.
    „Und wie seid ihr entstanden?“
    „Das war vor ungefähr dreitausend Jahren“, sagte Alexander, während er die Bücher in die Regale einräumte, „Nach dem Zwischenfall mit Salomon wurden die Zweiundsiebzig vorsichtiger. Sie haben weitere Dämonenarten erschaffen. Für ranghohe Geister ist es eine Leichtigkeit, andere zwischenweltliche Kreaturen ins Leben zu rufen. Du brauchst dafür lediglich geeignete Seelen.“
    „Heißt das, du warst einmal ein Mensch ?“, fragte sie ungläubig.
    „Alle Incubi sind menschlichen Ursprungs. Deshalb wissen wir auch ganz gut darüber Bescheid, was in euch Menschen vorgeht“, er schmunzelte

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