Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
Vom Netzwerk:
dieser riesigen Stadt hielt sie sich auf? Das Bild einer Brücke vor Augen, die sich über die Seine spannte und deren Bogen Schutz vor neugierigen Blicken bot, löste sich Alexander in Rauch auf.
    Sekunden später materialisierte er sich dort. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wo Sariel war. Es dauerte nicht lange, sie aufzuspüren. Nach einigen Telefonaten erfuhr er, dass sie sich im Hôpital Cochin befand. Ein Taxi brachte ihn in die Rue du Faubourg Saint-Jacques. Mit einem unguten Gefühl stieg er aus.
    Mehrere Versuche, einen energetischen Kontakt zu Sariel herzustellen, waren gescheitert. Sie war in eine Welt verschwunden, die nur aus Schwärze bestand. Das bedeutete, sie war ohnmächtig oder in ein Koma gesunken.
     
    Die Diskussion mit der Stationsschwester verlief wie erwartet. Sie glaubte ihm die Lüge er sei Sariels Bruder. Kurz darauf stand er an Sariels Bett.
    Blass und zerbrechlich zeichnete sich ihr Gesicht von dem weißen Kissen ab. Sie atmete stockend und unregelmäßig. Ein angeschlossener Monitor zeigte Herzschläge, die schwach über den Bildschirm flackerten. Es ging ihr nicht gut, nach Aussage der Krankenschwestern wussten die Ärzte nicht, was mit ihr los war.
    „Ein Schock möglicherweise“, erzählte die Stationsschwester. „In dem Nachtclub brannte es. Sie war mittendrin auf der Tanzfläche, als das Feuer ausbrach. Niemand kann sich erklären, warum sie keine Brandwunden hat.“
    Mit einem tiefen Atemzug nahm er ihre Hand. Über den Hautkontakt war es einfacher, ihr Energiefeld abzutasten. Außerdem würde er so präzisere Informationen erhalten.
    „ Zut alors!“ In seiner Konzentration bemerkte er nicht, dass er französisch sprach. Er ließ Sariels Hand los, bettete sie vorsichtig auf das Laken. Dann öffnete er leise die Tür ihres Zimmers, ging zur Besuchertoilette und löste sich in Rauch auf, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was die Krankenschwester denken würde.
     
    „Wach auf! Verdammt, Tim. Du musst mir helfen!“
    „Was? Was zur Hölle ist los?“, mühselig öffnete Tim Buchanan die Augen. Draußen war es noch dunkel, das verriet ihm die undurchdringliche Schwärze, die ihn umgab. Kurz darauf erhellte Licht das Zimmer. Mit einem Fluch kniff er die Augen zusammen.
    „Alexander. Bist du noch zu retten? Erst verschwindest du für zwanzig Jahre, und jetzt tauchst du andauernd bei mir auf? Was ist los?“ Mit diesen Worten setzte er sich auf die Bettkante und rieb sich über das Gesicht.
    „Tim, du musst mir helfen!“
    „Hat das nicht Zeit bis morgen? Vergiss es! Wenn du mitten in der Nacht auftauchst, muss es wichtig sein. Gib mir ein paar Minuten. Oder besser noch, mach mir einen Kaffee, während ich mich anziehe. Dann kann ich wieder klar denken.“
          „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Drogen genommen hat.“ Alexander sah Tim eindringlich an. „Ihr gesamtes Energiefeld, ihr Körper, alles in ihr ist in Aufruhr.“
    „Verdammt.“ Tim starrte in den weißen Dampf, der von seinem Becher aufstieg. „Das ist schlecht. Drogen zu nehmen während der Verwandlung. In einer Phase, die auch noch viel zu früh und zu schnell für sie begann. Das ist das Schlimmste, was sie tun konnte.“
    „Ich weiß.“ Mit einem Stöhnen vergrub Alexander den Kopf in den Händen. „Wir müssen herausfinden, wie wir ihr helfen können.“
    „Das wird nicht einfach.“
          Statt zu antworten, sprang Alexander auf und begann, in dem Raum auf und ab zu gehen. „Hundert Jahre! Hundert Jahre lang hatte ich Zeit, die Welt der Dämonen und Halbdämonen zu studieren. Und was tat ich? Ich versenkte mich in die Philosophie, die Theologie und die Künste. Die einzige Fähigkeit, die ich vervollkommnet habe, ist, zu morden, und selbst das …“
    „Du liebst sie, nicht wahr?“
    Tims simple Frage unterbrach Alexanders Ausbruch.
    „Was? Nein! Aber ich fühle mich verantwortlich für sie. Ihre Mutter ist tot. Damit ist die Dämonin, die ihr zeigen sollte, was es heißt, zumindest teilweise unserer Art anzugehören, unerreichbar für sie. Noch dazu erklärte ihre Mutter ihr nicht einmal, was sie ist. Und dann ist auch noch Torsten Halder ihr Onkel! Ein Mensch, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.“
    „Das ist kein leichtes Schicksal“, gab Tim zu.
    „Ja, und jetzt braucht sie unsere Hilfe!“
    Tim seufzte. „Alexander, gib mir Muße und Ruhe zum Nachdenken.
    „Ruhe? Sie hat nur noch sehr wenig Kraft, und du verlangst von mir …“
    „Wir

Weitere Kostenlose Bücher