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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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an Speisen, die sich noch immer vor ihr auftürmten. Auch Tamiro schien satt zu sein. Mit beängstigender Geschwindigkeit hatte der Panther die Fleischreste verschlungen, die Ioni in einem großen silbernen Napf vor ihn hingestellt hatte. Jetzt leckte er sich das Maul und stand auf. Fast so, als wollte er Sariel zeigen, es wäre Zeit zu gehen.
    „Vielen Dank, Ioni.“
    „Ihr habt fast nichts gegessen. Dabei braucht ihr eure Kräfte. Die Welt der Dämonen kann für Halbdämonen sehr gefährlich sein“, warnte die Köchin und wischte den Dank beiseite.
    Sariel lächelte. Es tat gut von Ioni bemuttert zu werden, auch wenn sie nicht wusste, welcher Rasse die Köchin angehörte. Nur so viel war sicher: Sie war keine Dämonin. Vielleicht eine Elfe?
    „Ich bin eine Fee“, wurde sie von Ioni korrigiert. „Und auch wir können Gedanken lesen.“
    „Ah … Oh … Hmm … gut.“ Sariel war sicher, ihr Gesicht war knallrot angelaufen. Gleichzeitig versuchte sie, sich an ihre Gedanken zu erinnern. Hoffentlich hatte sie nichts gedacht, was Ioni nicht wissen durfte. Was, wenn …?
    „Ich lese nicht ständig die Gedanken anderer Wesen“, unterbrach Ioni Sariels Sorgen. „Nur war diese Frage so laut, dass ich sie nicht überhören konnte. Verzeiht mir. Allerdings solltet ihr achtsam sein. Nicht alle Dämonen sind so rücksichtsvoll.“
    „Danke. Ich werde es mir merken.“
    Trotz der Entschuldigung war Sariel entschlossen, so schnell wie möglich zu gehen. Dschinnanyar war schon fremdartig und gefährlich genug, wenn man sich nicht durch seine Gedanken verriet.
     

33
     
    „Wow!“ Sariel blieb auf der Türschwelle stehen und betrachtete das Bild, das sich ihr bot. Wie schon das Innere von Abu Ayubs Haus vermuten ließ, bot sich Dschinnanyar heute als arabische Stadt dar. Sariel kam sich vor, als  wäre sie mitten im Märchen von tausendundeiner Nacht gelandet. Und noch etwas war anders, die Straßen waren bevölkert.
    Dämonen unterschiedlichster Herkunft drängten sich an ihr vorbei. Dazu aber gab es viele andere, fremde, Wesen zu bestaunen. Sariel sah Feen, die sie an der durchscheinenden Haut und den goldenen Haaren erkannte, die sie an Ioni bewundert hatte. Daneben wuselten Zwerge durch die Menge und andere Wesen, hochgewachsen, dunkelhäutig mit silbernen, langen Haaren. Marroks . Der Name erschien ohne ihr Zutun in ihrem Kopf. Fast so, als hätte ihn ihr jemand zugeflüstert.
    Marroks sind eine Kreuzung aus Elfen und Feen . Die Stimme in ihrem Kopf klang spöttisch. Irgendjemand erlaubte sich einen Spaß mit ihr, aber es war kein angenehmes Gefühl. Im Gegenteil. Panik stieg in ihr auf.
    „Entschuldigt, das war sehr unhöflich von mir.“ Einer dieser Marroks, ein großer, schlanker Mann, der einen türkisblauen Burnus trug, verneigte sich vor ihr. „Ihr seid neu in Dschinnanyar und ich konnte nicht widerstehen Euch Informationen zu geben, die ihr nicht wissen konntet.“
    „Woher wisst ihr, dass ich neu bin? Und wie habt ihr es geschafft, in meine Gedanken einzudringen?“ Ohne es bewusst zu wollen, verfiel Sariel ebenfalls in die förmliche Sprache, die in Dschinnanyar wohl bevorzugt wurde. Wenn man von dem Diener Abu Ayubs einmal absah.
    „Jeder weiß, wenn ein Neuling Dschinnanyar betritt. Wenn es eine Halbdämonin ist, verbreitet sich die Kunde umso schneller. Und was eure Gedanken betrifft, wir Marrok verfügen über die Gabe der Telepathie. Es war eurem Gesichtsausdruck zu entnehmen, dass ihr nicht wusstet, wie man meine Rasse nennt.“ Der Marrok lächelte. „Aber verzeiht meine Unhöflichkeit. Ich vergaß, mich vorzustellen. Mein Name ist Jazni.“ Jazni legte die rechte Hand auf sein Herz und verbeugte sich. Dann richtete er sich wieder auf und sah Sariel erwartungsvoll an.
    „Oh. Entschuldigung. Ich … Mein Name ist Sariel.“ Wie so oft in letzter Zeit merkte Sariel die Hitze, die ihr ins Gesicht stieg. Sie musste aufhören, ständig zu erröten. Es war nicht nur peinlich, sondern zeigte auch, wie unsicher sie war.
    „Sariel. Was für ein wunderschöner Name. Ihr seid fremd hier und besorgt. Darf ich Euch helfen?“
    „Nein. Danke. Ich habe Wichtiges zu erledigen.“ Mit noch heißerem Gesicht wandte sich Sariel um und suchte Zuflucht in der Menge. Tims Worte hallten durch ihren Kopf: „Hüte dich vor allem vor denen, die freundlich sind. Das sind die Gefährlichsten.“ Allerdings hatte er zu dieser Zeit von Dämonen gesprochen. Hatte er nur sie oder alle Wesen in Dschinnanyar

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