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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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gemeint?
    „Verdammt. Ich muss mehr wissen“, murmelte Sariel, während sie sich durch die Menge drängte. Dann blieb sie abrupt stehen. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie wollte. Was bedeutete, sie käme nirgends an, denn in Dschinnanyar kannte sie nur dann den Weg, wenn sie sich auf ihr Ziel konzentrierte. Nicht weit von ihr entfernt gab es einen Basar. Sie konnte die Stände der Händler sehen, auf denen sich Waren türmten. Neben Obst und Gemüse boten etliche Verkäufer Töpfe, Stoffe oder Tiere an. Ihr Geschrei übertönte den Lärm der von Maultieren oder Ochsen gezogenen Karren. Irgendwo in diesem Inferno musste das Gasthaus sein, von dem Ioni erzählt hatte.
    Der goldene Stern . „Dahin möchte ich“, flüsterte Sariel. „Der goldene Stern.“
    Als hätte sie ihm eine Anweisung gegeben, drängte sich Tamiro an ihr vorbei und bahnte einen Weg durch die Menge. Als Sariel nicht sofort folgte, blieb der Panther stehen und drehte sich nach ihr um. Komm , sagten seine Augen.
    „Okay, ich komme ja schon“, sagte Sariel und beschloss, Tamiros Führung zu vertrauen. Der Panther schien genau zu wissen, wohin er wollte. Seine Führung hatte einen weiteren Vorteil. Wie von selbst bildete sich eine Gasse, sobald die anderen Wesen auf den Straßen Tamiro bemerkten. Ängstliche Blicke und lautes Tuscheln verfolgten Sariel. Zum ersten Mal seit dem Betreten der Dämonenwelt fühlte sie so etwas wie Sicherheit. Die anderen hatten Angst vor Tamiro. Das ist gut, nicht wahr? Niemand würde ihr etwas tun, solange er an ihrer Seite war. Zumindest war das die Hoffnung, die leise in Sariel aufkeimte. Aber warum hat Jazni keine Reaktion gezeigt, als er Tamiro sah?
    „Ich habe keine Angst.“ Die Antwort in ihrem Kopf wurde von Lachen begleitet.
    „Verdammt.“ Dieses Mal sprach Sariel das Wort laut aus. Sie blieb stehen und sah sich um. Jazni war nicht zu sehen, was seltsam war, wenn sie bedachte, wie hoch er vor wenigen Minuten noch über alle anderen Köpfe hinausragte. Jazni war groß. Wäre er in der Nähe, müsste sie ihn entdecken.
    „Gedanken kennen keine Entfernung. Sobald ihr meinen Namen denkt, wird alles, was Euch durch den Kopf geht an mich übermittelt.“
    „Na toll. Schlimm genug, wenn Dämonen meine Gedanken lesen können. Jetzt muss ich mich auch noch in acht nehmen, damit ein Marrok sie nicht automatisch übermittelt bekommt, weil ich seinen Namen denke“, murmelte Sariel und setzte sich wieder in Bewegung. Kein Problem, ich werde nicht an Jazni denken, ich werde … Ein Lachen in ihrem Kopf unterbrach sie. Sariel zog eine Grimasse, als sie bemerkte, was sie getan hatte. Okay. Sie würde an den goldenen Stern denken, denn das war der Ort, den sie als Erstes aufsuchen wollte.
     
    Tamiro führte Sariel um den Basar herum in Straßen, die weniger belebt waren. Bald herrschte wohltuende Stille. Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in ihr aus. Das Getuschel und die Blicke, die sie über weite Strecken hinweg begleitet hatten, waren ihr unangenehm geworden. Hier in den schmaleren Gassen, in denen sie kaum jemandem begegnete, konnte sie sich wieder entspannen.
    Es kam ihr vor, als hätten sie die gesamte Stadt einmal umrundet, als Tamiro vor einem Gebäude stehen blieb. Ein goldener Stern war auf die Mauer gemalt und zeigte damit unmissverständlich, sie war am richtigen Ort. Ansonsten unterschied sich das Haus kaum von den umliegenden Gebäuden, die dicht aneinander gedrängt die Gasse säumten. Die Mauern waren weiß getüncht und fensterlos.
    Vor Sariel ragte ein großes, hölzernes Tor mit einem schmiedeeisernen Türklopfer in der Mitte, auf. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen hob Sariel den eisernen Ring und ließ ihn zurückfallen. Es dauerte nicht lange und ein Zwerg, der einen roten Turban trug, öffnete ihr. Durch seine große Kopfbedeckung reichte er fast bis an ihre Schultern. Weiße Pluderhosen und eine weiße Weste hüllten den kleinen Körper ein.
    „Was wollt ihr?“, fragte er und sah sie unfreundlich an.
    „Ich suche eine Unterkunft für diese Nacht“, sagte Sariel und verwünschte den unsicheren Unterton in ihrer Stimme.
    „So. Und wer sagt, dass wir jeden aufnehmen, der an unsere Tür klopft?“
    „Niemand, aber der goldene Stern wurde mir von Abu Ayub empfohlen. Und in normalen Gasthäusern wird man freundlicher empfangen“, entgegnete Sariel und hoffte, ihr Gegenüber durchschaute ihre Lüge nicht.
    „Hmmmm.“ Noch immer rührte sich der Zwerg nicht von der Stelle.

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