Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
zu glauben. Mywar ist nicht unschlagbar.“
„Wurde er schon einmal besiegt?“
„Nein.“ Jazni grinste. „Aber es gibt für alles ein erstes Mal.“
„Ich fühle mich schon viel besser.“
„Wichtig ist nur eines: Wenn du überzeugt bist zu verlieren, brauchst du diesen Kampf nicht, dann kannst du dich vom Rat der Sechs gleich töten lassen.“ Jazni sah sie eindringlich an. „Es hängt alles von deiner Einstellung ab.“
Halder musterte ihn mit einem bösartigen Blick. „Was ist los? Ein Dämon kann sich selbst heilen. Du aber siehst aus, wie eine Leiche.“ Ein hämisches Lächeln glitt über sein Gesicht. „Ich befehle dir, dich zu heilen. Morgen kommst du zurück und dann will ich einen gesunden Dämon sehen. Und nun verschwinde!“
Verdammt . Er hätte es wissen müssen, Halder war zu klug, um nicht zu merken, was Alexander beabsichtigte. Seine passive Weigerung den Heilungsprozess durchzuführen, war nichts anderes als Selbstmord. Aber zumindest hätte er sich nicht dieser Tat schuldig gemacht. Sein Plan war, Halder zu reizen und dazu zu bringen ihn immer mehr zu quälen und zu schwächen. Irgendwann würde sein Körper sterben.
Und dann wäre Sariel frei. Müsste nicht mehr seinetwegen ihr Leben riskieren.
Er musste Halder dazu bekommen, seiner überdrüssig zu werden. Sobald er für ihn nutzlos wäre, würde der Banker selbst für Alexanders Tod sorgen.
„Es hängt alles von deiner Einstellung ab.“ Die Worte Jaznis wanderten durch Sariels Gedanken. Das Treffen mit dem Marrok lag einige Stunden zurück. Seitdem versuchte sie einzuschlafen, wälzte sich aber nur von einer Seite auf die andere. In zwei Tagen würde sie gegen Mywar kämpfen. Zwei Tage, in denen sie ihr Leben genießen konnte. Sariel lachte. Genießen? Sie war froh, wenn diese Achterbahnfahrt der Gefühle endlich zu Ende war.
„Es gibt nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren.“ Dieses Mal waren es Saraswatis Worte, die durch ihren Kopf wanderten.
„Toll!“ Sariel setzte sich in ihrem Bett auf und rieb sich die Stirn. All die guten Ratschläge nützten ihr nichts, wenn die Angst sie in festem Griff hielt.
Entschlossen stand sie auf und trat in die Mitte des Raumes. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. „Tief ein- und ausatmen“, befahl sie sich selbst.
Ich werde so lange atmen, bis die Angst verschwunden ist.
Ich bin ruhig und entspannt.
Anscheinend drückte sie sich missverständlich aus, denn ihr Herz schlug immer schneller.
Aus Ich bin ruhig und entspannt wurde Ich habe Angst!
Der Atem, der in langen Zügen in ihren Körper strömen sollte, kam abgehackt. Ein Gewicht senkte sich auf ihre Brust.
Sterne tanzten vor ihren Augen.
Sie taumelte nach hinten. Glücklicherweise hielt das Bett sie auf. Mit einem erschreckten Aufschrei ließ sie sich darauf fallen.
Jazni hat recht, ich sollte mich gleich töten lassen.
Es dauerte lange, bis sie in der Lage war, sich aufzurappeln und zur Tür zu gehen.
„Tamiro könntest du dich verwandeln? Ich brauche deine Hilfe“, fragte sie den Panther, der den Eingang zu ihrem Zimmer bewachte. Der Panther sprang auf und streckte sich, dann folgte er ihr.
„Im Bad ist Kleidung für dich“, murmelte Sariel, ließ sich in einen Sessel fallen und vergrub den Kopf zwischen ihren Händen.
„Was kann ich für dich tun?“
Tamiro stand in seiner menschlichen Form vor ihr und sah sie besorgt an.
„Weißt du wie man Panikattacken los wird?“
„So schlimm?“ Tamiro ging vor ihrem Sessel in die Knie und nahm ihre Hand.
„Hättest du nicht auch Angst, wenn du gegen Mywar kämpfen müsstest?“
„Jeder hätte Angst an deiner Stelle.“
„Was würdest du tun, um sie los zu werden?“
Tamiro sah nachdenklich zu Boden. „Ich würde es mit speziellen Atemtechniken und Meditation versuchen.“
„Das habe ich probiert. Ich bekam fast einen Herzinfarkt.“
Tamiro sah auf und grinste.
„Das ist nicht witzig“, maulte Sariel, konnte aber das Lachen nicht verhindern, das in ihr aufstieg.
Es funktionierte! Ich bin entspannt und gelassen . Die Erkenntnis rief ein Lächeln hervor.
Sie saß neben Tamiro auf dem Fußboden. Er hatte sie durch eine Meditation geführt, die Sariel genau dort hinbrachte, wo sie sein wollte. Auf ihrer eigenen kleinen Insel der Zuversicht, Zufriedenheit und Entspannung.
Nichts war mehr wichtig, außer der Atemluft, die durch ihren Körper strömte.
Ich kann gewinnen!
Auch wenn diese Aussage von inneren
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