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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Augenblick an, da er Shaekens Namen erwähnte, war der Damm gebrochen, denn zu Lebzeiten waren Ethloi und Shaeken Freunde gewesen.
    Wie kann ich dir behilflich sein? Ethloi war eifrig darauf bedacht, ihm in jedweder Weise beizustehen.
    »Ich habe Träume«, eröffnete Nathan ihm. »Ich träume von Zahlen. Ich habe stets gedacht, dass sie eine Bedeutung haben, und Shaeken war der gleichen Ansicht. Wie mir gesagt wurde, bist du ein Experte auf diesem Gebiet. Vielleicht kannst du erkennen, was dahintersteckt.«
    Ein Experte auf dem Gebiet der Rechenkunst? Kann es so etwas geben? Ethloi schien sich nicht schlüssig zu sein. Shaeken musste sich damit befassen, um die Anzahl der Zahnkränze in seinen Rädern zu berechnen, das ist wohl wahr, aber er wandte sie praktisch an. Durch Herumprobieren konnte ich ihm dabei ein wenig behilflich sein. Nicht sehr. Was mich selbst betrifft: Wie auch du habe ich im Tod und im Leben von Zahlen geträumt. Sie gehören zu den Dingen, die ich auch jetzt noch erforsche, allerdings nicht sehr eingehend. Denn da diese Kenntnisse nutzlos sind (weil niemand meine Ergebnisse mangels Verständnis bestätigen oder widerlegen kann), wie soll ich da feststellen, ob die Dinge, die ich weiß, von Nutzen sind? Es gibt keine Bezugspunkte. Und was deine Unterstützung angeht ... wir wissen ja nicht einmal, ob die Zahlen der Szgany und der Thyre miteinander identisch sind. Erkläre mir euer System.
    »Das System der Szgany?«
    Ja.
    »Meinst du damit, wie wir zählen? Aber gewiss zählen doch alle Wesen auf gleiche Weise?«
    Oh nein. Ein Vogel kennt nur zwei Zahlen: die Eins und eine Zahl, die ›mehr als eins‹ bedeutet. Wenn er zwei Eier legt oder drei oder vier, ist das immer nur ›mehr als eins‹. Wie zählen also die Szgany?
    »Wir zählen in Fünfern nach den Fingern einer Hand«, berichtete Nathan. »Wir verwenden Striche und Querstrichblöcke – etwa so.« Er zeigte dem anderen ein Bild:
    |, ||, |||, ||||, ||||
    Die Thyre verwenden das gleiche System , gab Ethloi zur Antwort, aber ich zähle in Zehnern! Sein Bild in Nathans Verstand entsprach zwei durchgestrichenen Querstrichblöcken.
    Nathan runzelte die Stirn. »Aber das ist doch nur das Abzählen der Finger an zwei Händen. Gibt es da einen Unterschied?«
    Oh, ja! , antwortete der andere. Der Unterschied liegt in der Einfachheit! Schau her:
    1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,
    11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20.
    Die Zahlen, die er Nathan zeigte, waren nicht die hier dargestellten, sondern von ihm eigens erdachte Zeichen mit ebendiesen Werten. Nathan betrachtete sie eine Zeit lang – wobei er erkannte, dass die letzte Zahl vier Querstrichblöcken entsprach – und schüttelte den Kopf. »Für jede Ziffer eine andere Form? Das soll einfach sein? Mir kommt das kompliziert vor.«
    Ethloi gab es auf. Damit erging es ihm nicht anders als vielen anderen Mathematikern. Er seufzte und sagte: Sage mir, wie ihr teilt.
    »Teilt?«
    Wie viele von denen hier: || , sind in dem hier: |||| + | ?
    »|||«, gab Nathan sofort zur Antwort.
    Und wie viele von denen hier: |||| , sind hier drin: ||| ?
    Abermals verzog Nathan das Gesicht. »Das sind nur Teilstücke«, sagte er achselzuckend.
    Ethloi seufzte. Wie ich schon vermutete: Du kannst nicht teilen.
    Jetzt war Nathan enttäuscht. »Ich weiß genug, um eine Orange unter Freunden aufzuteilen!«, stieß er hervor. »Die hat nämlich einzelne Stücke!«
    Ja (es folgte das Nicken eines weisen, wenngleich körperlosen Hauptes), und mein System hat diese ›Stücke‹, diese Teilchen, ebenfalls! Unendlich kleine Teilchen und unendlich große Zahlen. Ich zähle in Zehnern aufwärts und ich zähle abwärts bis zur Eins und dann in Zehnteln und in Zehnteln von Zehnteln! Aber was deine Orange betrifft: Was ist, wenn sie nun acht Stücke hat und sechs Freunde sie teilen wollen?
    »Dann haben zwei von ihnen Glück gehabt!« Nathans Gedanken kamen mürrisch hervor, weil diese Sache über seine Begriffe ging. Er wollte nichts mehr davon wissen.
    Ethloi spürte das und schüttelte den Kopf. Zahlen sind nicht leicht, Nathan. Oh, ich könnte dir viele zeigen und viele Spielereien, die man mit ihnen anstellen könnte. Aber ohne eine Erklärung sind es eben nur Zeichen. Wissen dieser Art stellt sich nicht plötzlich ein, sondern muss erlernt werden. Und irgendwie glaube ich nicht, dass du einen guten Schüler abgibst.
    »Zeige mir trotzdem noch einige Zahlen«, bat Nathan ihn. »Dann kann ich sie wenigstens

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