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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Wahrheit. Alles war besser als Gobor, selbst der Tod, obgleich das nicht ganz der wahre Grund war. Aber da ich ein Kind und daher – zumindest in meinem Denken – noch naiv war, dachte ich mir, dass ich hier meinen Vater finden würde. Und obwohl ich zu jung war, brachte man mich nach Turgosheim.
    Zum Glück erhielt mich bei der Auslosung einer von Maglores Männern, und so kam ich hierher. Von Gobor hatte ich das Wesen der Männer kennengelernt und verwendete Frauenränke auf Maglore. Es faszinierte ihn, zu erfahren, wie es kam, dass ich, ein Kind, schon so sehr Frau war. Und als er es erfuhr ... Da richtete er es ein, dass seine Männer den Tributdienst wahrnahmen und zur Sonnseite gingen, um die elenden menschlichen Abgaben der Szgany einzusammeln. Er wies seine Männer an, einen neuen Anführer für die Leute meines Dorfes auszuwählen und Gobor hierher zu bringen. Und so fand der Schinder Gobor sein Ende in der Vorratshaltung von Lord Vormulacs düsterer Vormspitze. Ich glaube, das Gleiche ist zuvor auch meinem Vater widerfahren ...«
    Als sie ihre Geschichte beendete, glitt Nathan aus dem Bett und begann sich anzukleiden. Sie sah ihm eine Weile durch die Vorhänge zu und sagte dann: »Du musst nicht gehen.«
    »Aber ich habe mein eigenes Gemach hier«, sagte er, »an das ich mich gewöhnen sollte.«
    »Wie du möchtest. Zu einer anderen Zeit bist du sicher entspannter. Dann zeige ich dir die Dinge, die du noch nicht kennst.«
    »Auf Maglores Befehl?« Noch während er die Worte aussprach, erkannte Nathan, wie flegelhaft er sich benahm, vor allem, da er nun wusste, wie ihr Leben verlaufen war. Doch für Entschuldigungen war es nun zu spät.
    Nach kurzem Schweigen antwortete sie leise: »Vielleicht ... und vielleicht auch nicht. Wir alle müssen tun, was uns befohlen wird, aber wie wir es tun, das liegt bei uns ...«
    Er ging und schlug den Weg zu seinem Zimmer ein. Im großen Saal hielten sich mehrere Vampirknechte auf, einige Frauen und ein oder zwei Männer. Letztere warfen Nathan Blicke zu, aus denen vielleicht der Neid sprach, aber er stellte erfreut fest, dass die Frauen ihn nicht weiter beachteten. Sie hatten Maglores Lektion gelernt. Und er war ohnehin nicht mehr unschuldig. Nun ja, in vielerlei Hinsicht war er es noch, aber nicht in jener Weise, die ihre Begierde weckte. Dieser Teil von ihm war für immer verschwunden.
    Einerseits kam er sich nun eher wie ein Mann vor, andererseits fühlte er sich niedergeschlagen und klein. Und ihm fiel wieder ein, was seine Mutter Nana gesagt hatte, dass nämlich das selbst gejagte Fleisch immer noch am besten schmeckte ...
    Von nun an verstrich die Zeit rasch, und in dem Maß, in dem Nathan Runenstatt mehr und mehr kennenlernte, wich ihre bedrohliche Ausstrahlung für ihn, wenngleich nie zur Gänze. Orlea sollte recht behalten: Es gab Zeiten, da wachte er in der Nacht (und sogar während der langen Tage) auf, und seine Nerven schrillten in ihm, und das Herz wummerte ihm in der Brust. Dies entsprang dem Wissen, dass Grauen und Werke des Schreckens ihn umgaben und dass jedes andere Geschöpf in Runenstatt, ja in ganz Turgosheim, ein todbringender Vampir war. Mit Ausnahme von Orlea.
    Was Orlea betraf, so hielt sie Wort und zeigte Nathan all jene Dinge, die er noch nicht kannte. Sie holte ihn ein zweites Mal in ihre Gemächer, und beim dritten und letzten Mal begab er sich zu ihr, nachdem sie sich zuvor verabredet hatten. Einmal mehr erkannte er, wie recht sie doch gehabt hatte, denn er war entspannter und nahm freudig das Heft in die Hand. Da er jung und seine Manneskraft erwacht war, erfreute er sich an ihrem schlanken Leib und hätte sich leicht in sie verliebt; doch sie warnte ihn davor.
    »Ich gehöre Maglore«, verwies sie ihn in seine Schranken, als er sich bei diesem dritten Mal nur ungern aus ihrem Gemach vertreiben ließ. »Ich habe nur meine Pflicht an ihm erfüllt und seinen Anweisungen Folge geleistet.«
    »Das mag sein«, sagte er vor ihrer Tür. »Aber du hast mich dennoch geliebt, und es hat dir gefallen.«
    »Nein«, sagte sie und schüttelte den Kopf, »ich ließ es dich lediglich glauben.« Und als seine Miene sich verdüsterte, fügte sie hinzu: »Von jetzt an darfst du mich nie wieder so ansehen, Nathan, denn wenn er es sieht, wird er uns beide bestrafen, was in meinem Fall nicht gerecht wäre. Als Liebhaber bedeutest du mir nichts. Aber als Freund ...?«
    »Sollen wir also Freunde sein?« Sie verschloss die Tür endgültig vor ihm.
    »Das wäre am

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