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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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etwas kleiner, als wären sie noch nicht ganz ausgewachsen.
    Er stellte sich ans Geländer an der Glasfront und genoss den Ausblick auf die Stadt.
    «Als erstes zeige ich dir die Zentrale. Dort ist die Sicherheits-, Gesundheits- und Überwachungsabteilung. Dieses Gebäude dort hinten.»
    Er wies auf einen hohen Turm an dessen Spitze sich eine Kugel befand.
    Es dauerte einige Minuten, bis der Aufzug unten ankam. Ein Klingeln ertönte und die Metallwand löste sich erneut in Luft auf. Wir traten in eine riesige Eingangshalle.
    Es war einiges los hier. Zu meiner Rechten befand sich so etwas wie ein Empfangstresen, an dem vier Angestellte saßen, zwei davon sprachen gerade in ein Headphone während die anderen zwei mit irgendwelchen Papieren beschäftigt schienen.
    Die Engel waren meist in Weiß gekleidet, aber einige trugen Jeans oder Kleider. Ihre Flügel waren hauptsächlich Weiß, allerdings in verschiedenen Größen und einigen Abstufungen bis zu blassblau oder blass grün. Sie schienen mich auch alle zu kennen, die meisten nickten mir freundlich zu, wenn ich vorbei ging.
    «Was ist das für ein Gebäude?» fragte ich neugierig, als wir durch die Halle spazierten.
    «Hier ist die Administration. Darum ist es das größte Gebäude. Nur ganz oben sind die Räumlichkeiten der temporären Besucher, so wie dir. Hier werden alle Formalitäten abgewickelt. Vom Seelenregister über die Zuteilungen der Distrikte, Ein- und Austritte.»
    Ich stutze. «Austritte? Ich dachte, das Paradies sei ewig.»
    Zadkiel grinste. «Ihr Menschen und eure Ewigkeit. Nein. So toll es hier auch ist, das hält doch keiner ewig aus. Stell dir das mal vor. Ewig! Selbst wir Engel wandeln zwischen den verschiedenen Himmeln und sind ab und zu für längere Missionen auf der Erde.»
    «Und wohin gehen die Toten?»
    Er verdrehte die Augen. «Es gibt keine
Toten
. Nur weil sie keinen irdischen Körper mehr besitzen, sind sie nicht gleich tot. Wer es wünscht, kann jederzeit die Wiedergeburt beantragen. Die Anträge laufen alle über dieses Büro hier.»
    In meinem Gehirn rotierte es. Mein gesamtes Weltbild, das mir in den letzten Jahren eingetrichtert worden war, schien sich langsam aber sicher zu verabschieden. Und ich wusste nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte.
    «Warum predigt die Kirche ständig das ewige Leben oder die ewigen Höllenqualen?»
    «Weil die keine Ahnung hat», murrte Zadkiel und ich zog es vor, das Thema Kirche nicht mehr anzusprechen.
    «Das heißt, es gibt die Wiedergeburt?»
    «Irial, ich weiß ja nicht wie es um deinen IQ steht, aber was an
sie können die Wiedergeburt beantragen
hast du nicht verstanden?»
    «Schon gut», grinste ich.
    Ich erinnerte mich an Neos Erklärung in der Höllenkutsche, dass die Verdammten, wenn sie denn den Weg zu Lucifel schafften, zwar nicht erlöst, aber wiedergeboren werden und so ihre nächste Chance erhielten. Das Ganze ergab irgendwie Sinn. Mir hatte die Vorstellung von einer Ewigkeit am selben Ort eh noch nie gefallen. Nicht einmal der Himmel konnte so groß sein, dass man sich eine Ewigkeit ohne Langeweile darin herumtreiben konnte.
    «Und wo sind die Seelen? Ich sehe hier nur Engel!»
    «Die wenigsten kommen in die Stadt. Sie hatten auf der Erde genug davon, die meisten halten sich in den Gärten und ländlicheren Gebieten auf. Zugegeben, wenn ich hier nicht meinen Job hätte, würde ich auch gehen. Zu hektisch hier. Vor allem hier in Elysium.»
    «Wieso hier?»
    «Es ist die größte Stadt des Himmelreiches und Sitz Gottes.»
    «Er ist hier?»
    «Ja.»
    «Wo?»
    «In seinem Palast.»
    «Der ist wo?»
    «Am anderen Ende der Stadt.»
    «Kann ich da hin?»
    «Ganz bestimmt nicht.»
    Ich knurrte in mich hinein und gab die Fragerei auf, folgte ihm stattdessen zum Ausgang des Gebäudes. War ja klar, dass ich nicht befugt war, einfach in Gottes Palast einzumarschieren. Wäre ja zu schön gewesen. Aber ich hatte ja Raphael, der versprochen hatte, sich für mich einzusetzen. Im Moment blieb mir sowieso nichts anders übrig, als die Sightseeing-Tour mit Zadkiel über mich ergehen zu lassen.
    Der Anblick draußen verschlug mir die Sprache.
    New York war ein Witz gegen diese Stadt. Ich erinnerte mich an das Gefühl, als ich damals hinaus in die Straßen dieser Großstadt trat. Ich war knapp Volljährig geworden und mit einem meiner dämonischen Lover für ein verlängertes Wochenende nach Amerika gereist. Damals hielt ich ihn noch für Pete, den zwanzigjähriger BWL-Studenten...
    Als ich aus

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