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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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eifrig vor. »Und danach verbrennen wir den Kleinen in der Schürzenta sche. Was die Hexe angeht …«
    »Max, sei still«, fiel Vincent ihm ins Wort. »Du hast ja keine Ahnung, was hier vor sich geht.«
    »Und ich habe nicht vor zu warten, bis er alles herausgefunden hat«, erklärte Grimbowl. Sein kleiner Körper erschlaffte mit einem Mal.
    »Was ist mit ihm los?«, fragte Vincent und ging zu Miss Sloam hinüber.
    »Keine Ahnung«, sagte sie und schüttelte den leblosen Elf ungeduldig. »Er sieht irgendwie tot aus. Dabei habe ich gar nicht mal fest zugedrückt.«
    Der Junge bohrte den Finger in Grimbowls Magen, und als dieser sich nicht rührte, versetzte er dessen Bein einen leichten Schubs. Es schwankte wie ein Zweig im Wind, das war alles.
    »Stell mal fest, ob er noch atmet«, sagte Nod. »Er markiert bloß, jede Wette.«
    Vincent befeuchtete einen Finger und hielt ihn vor Grimbowls Mund. Er spürte einen Lufthauch und unmittelbar darauf den Biss scharfer Zähne.
    »Autsch!«, schrie er und zog den Finger hastig zurück.
    »So, jetzt geht’s hier gleich rund«, verkündete der Elf und schlug die Augen auf. »Ich habe nämlich Hilfe geholt. In fünf Minuten rücken alle verfügbaren Elfen an, um mich zu befreien.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, sagte Vincent und rieb sich den schmerzenden Finger. »Du bist doch die ganze Zeit hier gewesen.«
    »Schon mal was von Astralprojektion gehört?«, fragte Grimbowl. »Wir Elfen sind Experten in dieser Technik.«
    »Wirklich?« Vincent hob ungläubig die Brauen.
    »Ach, tatsächlich?«, sagte Nod und kletterte aus der Schürzentasche. »Pass bloß auf. Wenn ich erst mit dir fertig bin, wird dein Astralkörper alles sein, was von …«
    »Nod, bleibst du wohl in meiner Tasche«, schimpfte Chanteuse und schubste ihn energisch zurück. »Sobald du herauskommst, versagt der Verhüllungszauber.«
    »Verhüllungszauber wovor?«, fragte Grimbowl.
    »Das geht dich nichts an«, entgegnete Vincent barsch.
    »Falls es ein magischer Verhüllungszauber ist«, fuhr Grimbowl fort, »dann funktioniert er doch nicht in einem abgeschirmten Haus, oder?«
    Vincent, Chanteuse und Nod sahen den Elf verdutzt an. »Was?«
    Dann wechselten sie einen Blick und sahen gleichzeitig auf Nod hinunter.
    »O nein!«, rief der kleine Kerl.
    »Vor wem soll er denn verhüllt werden?«, fragte Grimbowl erneut.
    Kurz darauf fand er es selbst heraus.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Unter ohrenbetäubendem Scherbengeklirr stürzten die Dämonen durch das Wohnzimmerfenster in Chanteuses Haus. Bix führte die Truppe an, und er wirkte sehr zufrieden dabei.
    »Sieh mal einer an, welches Festmahl uns hier erwartet«, sagte er und ließ den Blick von Nod zu Grimbowl wandern.
    »Hilfe!«, rief Nod mit dünner Stimme.
    »Dämonen!«, kreischte Grimbowl. »Lassmichloslassmichlos!«
    »Dämonen?«, fragte Max erstaunt. »Aber ihr seid doch alle …«
    »Jetzt nicht«, unterbrach Vincent ihn streng.
    Miss Sloam gab den Elf frei und musterte die Eindringlinge. Vermutlich hatte sie, genau wie ihre Tochter, im Laufe ihres Lebens schon viele sonderbare Geschöpfe zu Gesicht bekommen. Ihrer Miene nach zu urteilen waren die rundlichen, geflügelten Wesen in ihrem Wohnzimmer jedoch auch für sie neu.
    »Verlasst sofort mein Haus«, befahl sie.
    Ohne auf sie zu achten, gingen die Dämonen direkt zum Angriff über. Zwei von ihnen steuerten schnurstracks auf Nod zu, der aus Chanteuses Tasche herauskrabbelte und schleunigst die Flucht ergriff. Der dritte Dämon verfolgte den davoneilenden Grimbowl.
    Miss Sloam holte aus und verpasste einem der Angrei fer zur Begrüßung einen gezielten Faustschlag ins Gesicht. Vincent erwischte Bix mit dem Fuß unter dem Kinn. Der dritte Dämon drängte sich an Max vorbei und schnellte mit einem Hechtsprung auf Nod zu.
    »Stopp!« Chanteuse warf sich ihm in den Weg.
    Der Dämon schob sie zur Seite und schlitzte ihr dabei mit den Klauen den Arm auf. Chanteuse sog die Luft ein und wich zurück. Aus den Schnittwunden an Arm und Schulter quoll Blut.
    »Was zum …«, sagte der Dämon und blickte erstaunt von seinen Klauen auf Chanteuses Verletzung.
    »Was zum …«, sagte Vincent und stand auf. »Solltest du jetzt nicht vor Schmerzen brüllen?«
    Bix, der unter der Decke schwebte, beobachtete sie interessiert. Plötzlich grinste er voller Genugtuung.
    »Meine magischen Kraftfelder«, sagte Chanteuse leise.
    Vincent wurde beinahe übel, als ihm die unheilvolle Bedeutung ihrer Worte aufging.

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