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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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wünschte sich einen raschen Tod oder wenigstens eine Ohnmacht.
    »Weg mit dir!«, sagte Clara und wuchtete Max in die Höhe. Dann ließ sie ihn fallen. Direkt auf Vincents Oberkörper.
    »Arrghh!«, stieß dieser keuchend hervor und versank in wohlige Dunkelheit.
     
    Eine Stunde später erwachte er, als Dr. Ritchet ihn untersuchte. Obwohl ihm alles weh tat, ließ der Schmerz beim Anblick von Clara und Grimbowl, die einträchtig neben seinem Nachttisch standen, ein wenig nach. Beide machten verlegene Gesichter und baten ihn stumm um Verzeihung.
    »Bald geht es dir wieder besser«, sagte der Arzt aufmunternd. »Bleib ein paar Tage im Bett und lass dich vorerst nicht auf Raufereien mit deinem Bruder ein.«
    Vincent nickte und blickte fragend zu Max hinüber, der am Bettende saß. Dessen verhaltenes Lächeln wirkte geradezu Wunder, und Vincent ging es sofort viel besser. Er konnte sich nicht erinnern, dass Max ihn je zuvor so freundlich angesehen hatte.
    Nachdem der Arzt hinausgegangen war, musterte Vincent seine Freunde aufmunternd. »Mit mir ist alles in Ordnung«, versicherte er. »Aber falls ihr zwei noch mal einen Streit vom Zaun brecht, dann …«
    Er verstummte und lauschte. Schrrrapp – Schrrrapp -Schrrrapp. Auf dem Flur näherten sich schwere Schritte. Vincent wusste genau, dass er dieses Geräusch nicht zum ersten Mal hörte, aber ehe er darüber nachdenken konnte, stand Rennik auch schon im Zimmer.
    »Das ist er!«, rief der Dämon. »Er hat sich unerlaubt Zutritt zum Firmengebäude verschafft.«
    Nach einigen weiteren, metallisch schnarrenden Schritten stand Mr. Edwards, flankiert von zwei Leibwächtern, in der Tür.
    »O nein«, sagte Vincent.
    Das war schlecht. Ganz schlecht.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    »Das ist doch bloß ein Junge.« Mr. Edwards kam auf seinen quietschenden Roboterbeinen herein. »Nicht das, was ich erwartet hätte. Faszinierend.«
    Vincent zog sich die Bettdecke bis zum Kinn hoch, auch wenn es nicht viel half. Edwards wirkte auf den ersten Blick recht harmlos, und von Rennik hatte er nichts zu befürchten. Die beiden Leibwächter hingegen, von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, sahen so aus, als könnten sie es kaum erwarten, ihn wie eine Nuss aufzuknacken. Die beiden waren richtige Hünen, wenn auch etwas kleiner als Barnabys robuste Kindermädchen, und trugen roboterhaft wirkende Masken und Schutzhandschuhe. Gewehre waren keine zu sehen, aber vermutlich hatten sie andere Waffen bei sich.
    »Lasst meinen Bruder in Ruhe!« Mit einem Satz war Max vom Bett herunter und baute sich vor Mr. Edwards auf. »Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind …«
    Einer der Leibwächter ließ eine Hand hochschnellen, und ein Stromstoß schoss zuckend aus seinem Schutzhandschuh. Er traf Max an der Brust und schleuderte ihn quer durch das Zimmer.
    »Max!«, rief Vincent erschrocken.
    »Na, wie hat dir das gefallen?«, fragte Mr. Edwards. »Die Schutzhandschuhe haben wir ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt, aber diese Jungs hier«, er klopfte einem der beiden Hünen zufrieden auf den Rü cken, »sind nur für mich gebaut worden.«
    Oha, dachte Vincent. Er musterte die beiden prüfend und stellte fest, dass sie gar keine Robotermasken trugen. Das waren ihre Gesichter.
    »Wer sind Sie?«, fragte er.
    »Mein Name«, sagte der Mann mit den Metallbeinen, »ist Pharley Seamore Edwards, Vorstandsvorsitzender von Alphega und Schirmherr der Stiftung dieses Krankenhauses. Du bist zweimal in die Hauptverwaltung des Konzerns eingedrungen, wenn ich das richtig verstanden habe. Nun wüsste ich gern, was dich dazu bewogen hat.«
    »Eigentlich war ich nur einmal dort«, korrigierte Vincent mit einem unruhigen Seitenblick auf seinen reglos daliegenden Bruder. »Beim ersten Mal bin ich bloß bis zum Parkplatz gekommen.«
    »Der Parkplatz ist ebenfalls Privateigentum«, sagte Mr. Edwards.
    »Genau!«, fügte Rennik hinzu.
    »Hände … weg … von … meinem … Bruder«, brach te Max heraus und hob mühsam den Kopf. »Und … schaffen … Sie … den … Dämon … hier … raus.«
    Mr. Edwards hob überrascht eine Braue. »Du siehst ihn? Hochinteressant. Die wenigsten Menschen besitzen diese Fähigkeit.«
    Irgendetwas an dem Satz machte Vincent stutzig, doch er kam nicht dazu, länger darüber nachzudenken, denn jemand riss die Tür auf.
    Im nächsten Moment stürmte Dr. Ritchet herein. »Was geht hier vor?«, fragte der Arzt.
    Weiter kam er nicht. Einer der Leibwächter hatte

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