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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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abschließend. »Ich muss mich nämlich wieder um die Firma kümmern. Einen schönen Tag noch«, sagte er, bereits auf halbem Weg zur Tür. »Immerhin ist es euer letzter.«
    Vincent blickte ihm grimmig nach. Er musste unbedingt etwas unternehmen. Kurzentschlossen wankte er hinter dem Davoneilenden her und platzte mit der erstbesten Frage heraus, die ihm in den Sinn kam.
    »Warum essen Sie Heu?«
    Mr. Edwards blieb abrupt stehen, den linken Fuß noch in der Luft. Als er sich umdrehte, wirkte er wütend. Wütend, aber zugleich auch ängstlich. Rennik, der Vincent die ganze Zeit über schief von der Seite angesehen hatte, warf seinem Chef einen fragenden Blick zu.
    »Jedem das Seine«, erklärte Mr. Edwards kurz, dann verließ er den Raum.
    Kaum waren er und die beiden Leibwächter verschwunden, da humpelte Vincent auch schon zu Max, um nach ihm zu sehen. Just in diesem Augenblick kam Dr. Ritchet wieder herein.
    »Seid ihr Jungen wohlauf?«, fragte er und beugte sich besorgt über Max.
    »Jedenfalls lebe ich noch«, sagte dieser.
    »Aber nicht mehr lange«, versicherte Rennik hämisch.
    »Warum haben Sie denn nicht den Wachdienst gerufen?«, fragte Vincent, während der Arzt ihn auf dem Weg zu seinem Bett stützte. »Der Kerl hat uns angegriffen. Dafür müsste man ihn einsperren.«
    »Mr. Edwards ist ein bedeutendes Mitglied unserer Gesellschaft, wir haben ihm viel zu verdanken«, antwor tete der Arzt und wandte sich wieder Max zu. »Sein Unternehmen hat dieses Krankenhaus mit allen medizinischen Geräten ausgestattet, versorgt uns außerdem mit Medizin und liefert das Kantinenessen. Wenn ich ihn eines Verbrechens beschuldigte, wäre das ein schwerer Schlag für unser Haus. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass er dich ganz bestimmt nicht angegriffen hat.«
    Rennik lachte in seiner Ecke zufrieden auf.
    »Das ist aber nicht die Wahrheit«, protestierte Max, während der Arzt ihm zu seinem Bett hinüberhalf.
    »Ruh dich erst mal aus«, sagte Dr. Ritchet besänftigend. »Ich sehe später noch einmal nach euch beiden.«
    »Widerlich«, sagte Max und sah dem davoneilenden Arzt zornig hinterher. »Dieser Mann ist kein aufrechter Mensch. Seine Seele ist ebenso verworfen wie die von Edwards.«
    »Stimmt«, pflichtete Vincent bei. »Aber immerhin isst er kein Heu.«
    »Hat Edwards das tatsächlich gemacht?«, fragte Max.
    »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen«, erwiderte sein Bruder und betrachtete dabei Renniks Gesicht.
    Der Dämon wurde nicht richtig schlau aus dieser Eigenheit seines Chefs, so viel stand fest. Ebenso wenig wie Vincent.
    »Warum tut er so was?«, fragte Max.
    »Woher soll ich das wissen?«, gab der Jüngere zurück.
    Da ging die Tür auf, und Clara schwirrte herein. »Gute Nachrichten!«, sagte sie. »Chanteuse ist aufgewacht und …« Plötzlich bemerkte sie Rennik und verstummte.
    Der Dämon erwiderte ihren Blick und bleckte lächelnd die Zähne. »Zeit fürs Abendessen«, sagte er und stürzte sich auf die kleine Fee.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    Mit einem dicken Knoten im Magen beobachtete Vincent, wie Rennik Clara angriff. Vor Furcht wie gelähmt, verharrte die Fee im Türrahmen, und es wäre um sie geschehen gewesen, hätte das Buch des Triumvirats Rennik nicht in diesem Augenblick am Flügel erwischt.
    »Volltreffer!«, brüllte Max triumphierend.
    Der unerwartete Stoß holte den Dämon aus der Luft und wirbelte ihn unter der erstarrten Clara hindurch zur Tür hinaus. Die Fee erwachte zu neuem Leben, flog zum Fenster hinüber und unter lautem Klirren durch die Scheibe. Vincent stürzte zur Tür, um den Dämon auszusperren, doch er kam zu spät. Rennik schoss bereits wieder herein und hielt auf die zerbrochene Scheibe zu.
    Ohne nachzudenken sprang Vincent hoch und umklammerte ein Bein des Dämons. Obwohl es höllisch weh tat, ließ er nicht los und schaffte es durch sein Gewicht, Rennik vom Kurs auf das Fenster abzulenken, so dass er gegen die Wand prallte. Leider konnte die Aktion den Dämon jedoch nicht lange aufhalten. Er fraß sich in Windeseile durch das Mauerwerk und riss den überraschten Vincent mit hinüber in den angrenzenden Raum.
    Das Zweibettzimmer glich dem der beiden Jungen aufs Haar, nur dass hier zwei Mädchen, etwa im selben Alter, untergebracht waren. Eines von ihnen stieß einen ebenso erschrockenen Schrei aus wie Vincent, der just in diesem Augenblick das Mädchen im zweiten Bett erkannte.
    Chanteuse sah schrecklich aus. Ihr Gesicht war mit einem dicken Verband

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