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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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sann verzweifelt auf eine gute Ausrede.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Nachdem Dr. Ritchet die Schwester versorgt hatte, kehrte er rasch in Chanteuses Zimmer zurück und verlangte eine Erklärung. Vincent war in der kleinen Erholungspause leider nichts Brauchbares eingefallen.
    »Sie haben alles quer durchs Zimmer geworfen«, petz te Lori zu allem Übel und duckte sich feige unter die De cke. »Ich hab’s selbst gesehen.«
    »Ach wo. Wir haben uns nur ein bisschen abreagiert«, sagte Max.
    »Zwei zerbrochene Scheiben, ein Loch in der Wand, dazu die beschädigte Einrichtung«, zählte Dr. Ritchet auf. »Ziemlich viel für ein bisschen abreagieren …«
    »Doktor Ritchet in Zimmer dreinullacht«, tönte es aus der Sprechanlage. »Notfall in Zimmer dreinullacht.«
    »Bei meiner Rückkehr erwarte ich eine glaubwürdige Erklärung«, sagte der Arzt und eilte davon.
    Keine Sekunde später flitzte Grimbowl herein.
    »So ein Trottel«, sagte er. »Das war ja ein Kinderspiel.«
    »Hast du ihn etwa weggelockt?« Vincent musste unwillkürlich lachen.
    »Du Schlitzohr«, sagte Chanteuse und lächelte, ihren Worten zum Trotz.
    Vincent war in Hochstimmung. Er hatte zwar furchtbare Schmerzen zu erdulden und war vielleicht sogar für den Tod eines Lebewesens verantwortlich, aber als seine verletzte Freundin den Elf anlächelte, war die Welt wieder in Ordnung. Grimbowl und Chanteuse hatten sich versöhnt. Alles war genau so, wie es sein sollte.
    Im Flur herrschte plötzlich Aufruhr, gefolgt von dröhnenden Schritten. Vincent drehte sich zur Tür um, und seine Hochstimmung war wie weggeblasen. Vor ihm stand Barnaby Wilkins, und keine Sekunde später tauchten auch noch Bruno und Boots auf. An Brunos Pranke baumelte kopfüber ein Junge: Big Tom.
    Fassungslos starrte Vincent auf die Überraschungsgäs te. Kamen denn heute ausschließlich Menschen, die er hass te, in dieses Krankenhaus?
    »Hier steckst du also«, stellte Barnaby zufrieden fest. »Oder kommen wir etwa gerade ungelegen?« Er ließ den Blick durch das verwüstete Zimmer gleiten.
    »Wer sind die drei?«, fragte Lori.
    »Mit denen hat man nichts als Ärger«, erwiderte Vin cent. »Was willst du, Barnaby?«
    »Ich verlange eine Erklärung«, erwiderte dieser, »und zwar hierfür.« Bruno hob Big Tom ein wenig höher und schwenkte ihn wie eine Fahne. »Warum hast du ihn losgeschickt, um bei uns einzubrechen?«, fragte Barnaby.
    »Wovon redest du?«, fragte Vincent. Insgeheim hatte er gehofft, Big Tom früher oder später wiederzutreffen, um sich endlich für die inszenierte Prügelei entschuldigen zu können. Diese traurigen Umstände entsprachen jedoch nicht seinen Vorstellungen.
    »Stell dich nicht dümmer, als du bist«, sagte Barnaby. »Obwohl das ziemlich schwer sein dürfte. Big Tom hat behauptet, du hättest ihm aufgetragen, den Firmenausweis meines Vaters zu klauen. Ich will wissen, warum.«
    Vincent warf seinem Freund einen erstaunten Blick zu. Was war nur in Big Tom gefahren? Erst brach er in Barnabys Haus ein, und dann schob er ihm auch noch die Schuld dafür in die Schuhe. Der Junge sah ihn hilflos an und deutete vielsagend auf seine Nase. Vincent verstand sofort. Sie hatten Big Tom einen Obyon eingesetzt. Die Elfen hatten sich also ein neues Opfer gesucht. Finster funkelte Vincent den kleinen Grimbowl an.
    Der zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Du brauchst mich gar nicht so anzuglotzen«, gab er patzig zurück. »Ich war die ganze Nacht über hier.«
    »Na, keine Lust zu antworten?«, sagte Barnaby, der nichts von der Anwesenheit des Elfen bemerkte. »Okay, dann eben auf die harte Tour.« Damit schlug er Vincent die Faust in den Magen.
    Der Angegriffene sackte zusammen und schnappte nach Luft. Er konnte nicht einmal mehr schreien. Der Hieb hatte ihn zwar nicht auf die Brust getroffen, aber ziemlich dicht darunter. Nach Atem ringend lag er auf dem Rücken, woraufhin Barnaby breit lächelte.
    Max reagierte als Erster. Er holte aus, doch Bruno ergriff blitzschnell seine Hand und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Clara wollte als Nächste auf den Leibwächter losgehen, hatte aber ebenfalls kein Glück. Bruno fing sie mit einer raschen Handbewegung ein wie ein lästiges Insekt. Obwohl sie verzweifelt um sich trat, gelang es ihr nicht, sich zu befreien.
    Trotz der heftigen Schmerzen war Vincent die Reakti on des Leibwächters nicht entgangen. Der Kerl kann Feen erkennen, dachte er, und er ist stärker als Clara. Kein Mensch kann eine Fee

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