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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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geradewegs in Vincents Gesicht. Heute war wirklich nicht sein Glückstag.
    Rennik erhob sich und entdeckte Grimbowl am Bettende. Er wollte sich gerade auf den Elf stürzen, da packte Chanteuse ihn am Bein.
    »Vergiss es«, sagte sie.
    »Von wegen«, erwiderte der Dämon, flatterte hektisch mit den Flügeln und zerrte Chanteuse mit sich.
    Grimbowl sprang vom Bett auf Max, der sich gerade erhob. Der Junge stürzte erneut, der Elf rollte von ihm herunter und versuchte, sich bis zur Tür durchzuschlagen. Just in diesem Augenblick trat Miss Sloam ein. Er prallte mit voller Wucht gegen sie und stürzte abermals. Rennik witterte die günstige Gelegenheit und ging zum Angriff über, ohne dass Chanteuse ihn losließ.
    »Hände weg von meiner Tochter!«, donnerte Miss Sloam und versetzte dem Dämon einen Schlag, bei dem ihm Hören und Sehen verging. Während er verzweifelt nach Luft schnappte, wurde er zum Fenster gewirbelt. Dabei rutschte sein Bein aus Chanteuses Händen, die prompt zu Boden fiel.
    »Mein Kind!«, sagte Miss Sloam entsetzt und zog ihre Tochter auf die Füße. »Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    »Mutter!« Chanteuse fiel ihrer Retterin um den Hals. »Mir ist nichts passiert.«
    Max half unterdessen seinem Bruder auf. Vincent konnte vor Schmerzen kaum stehen, aber als er Chanteuses Stimme hörte, vergaß er beinahe, dass ihm alles weh tat. Er fühlte sich so gut, wie das in seinem derzeitigen Zustand überhaupt möglich war.
    Rennik hatte sich ebenfalls aufgerappelt und flog schleunigst außerhalb von Miss Sloams Reichweite. Auf halbem Weg drehte er sich um und sah Grimbowl und Clara ohnmächtig und hilflos am Boden liegen.
    »Wer die Wahl hat, der hat die Qual!«, sagte er und riss gierig das Maul auf. »Ich nehme … den Elf.«
    Während Vincent entsetzt zusehen musste, wie Rennik zielstrebig auf sein Opfer zusteuerte, bemerkte er mit einem Mal jenen runden, glatten Gegenstand, der ihm ins Gesicht geflogen und bis zu Grimbowl gerollt war. Ein Schriftzug an der Seite weckte Vincents Aufmerksamkeit: Aerosol.
    Mit einem Hechtsprung stürzte er sich auf die Metalldose, denn ihm war der Dämon wieder eingefallen, dem er Schmelzkäse ins Maul gesprüht hatte. Es war dem kleinen Ungeheuer alles andere als gut bekommen, und nun verstand Vincent auch, warum. Der Käse war mit Chemikalien bearbeitet worden.
    Mit anderen Worten: unnatürlich.
    Genau wie dieses Haarspray. Im Unterschied zu Chanteuses natürlichen Produkten war dieses Spray mit umweltschädigendem Aerosol gefüllt. Auf der Seite befand sich sogar ein Giftetikett.
    Rennik stürzte auf Grimbowls leblose Gestalt hinab, als Vincent sich über den reglos daliegenden Elf warf. Im letzten Moment riss er die Dose hoch und sprühte dem Dämon eine Ladung Haarspray ins Maul.
    »Waaas …?«, sagte Rennik noch und bremste kurz vor den beiden ab. Zuerst war er nur überrascht, wich dann jedoch zurück, eine Klaue vor das Maul gelegt. Dann fing er an, wild mit den Flügeln zu flattern, und stürzte zu Boden. Seine Hautfarbe verwandelte sich von gesundem Tiefrot in kränkliches Blassrosa.
    »Was soll das?«, fragte Chanteuse. Ihre Mutter hatte sie zu ihrem Bett zurückgeführt. »Was hast du mit ihm gemacht?«
    Vincent schwieg. Er warf die Dose beiseite und bereu te schon, sie überhaupt angerührt zu haben.
    »Hey«, keifte Lori. »Das ist mein Haarspray.«
    Wie gebannt starrte der Junge auf Rennik. Ihm war, als dürfe er nicht wegsehen, als müsse er Zeuge dessen sein, was er da angerichtet hatte. »Was habe ich nur getan?«, fragte er vage in den Raum.
    »Du hast entdeckt, wie man mit Dämonen fertig wird«, erklärte Clara und setzte sich auf. »Du hast ihn schwer verletzt.«
    Rennik lag noch immer auf dem Boden, Schaum quoll ihm aus dem Maul. Seine Flügel waren geschrumpft, die Augen blutunterlaufen, und seine Zunge …
    »O Gott«, sagte Vincent und schaffte es endlich, sich von dem grausigen Anblick abzuwenden. »Das hat niemand verdient.«
    »Er schon«, widersprach Clara. »Der Elf ist bestimmt meiner Meinung.«
    »Und ob«, sagte Grimbowl und stand ebenfalls auf. »Gut gemacht, mein Junge!«
    »Was ist hier eigentlich los?«
    Dr. Ritchet stand in der Tür. Er blickte sich schockiert um und bemerkte erst nach einer Weile die bewusstlose Krankenschwester.
    »Schwester!«, sagte er entsetzt und beugte sich hinab, um festzustellen, wie es ihr ging. »Was ist hier passiert?«
    »Au Backe«, dachte Vincent und

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