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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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hat angefangen?«, fragte Max.
    »Das Ende«, erwiderte Grimbowl.
    Unmittelbar darauf traf sie das Erdbeben mit voller Wucht.

 
     
     
     
     
     
     
     
    In der ganzen Welt, von der Antarktis bis nach Arkansas, von Oslo bis Ottawa, von Australien bis nach Alabama, von Toledo bis nach Tokio, von Kanada bis nach Granada, von Moskau bis nach Mosambik, spürten alle das Beben. Es war nicht nur irgendeine Katastrophe. Es war DIE KATASTROPHE. Die Bruchlinien der Kontinente hatten sich zu gewaltigen Schluchten erweitert. Die Erdkruste jener Gebiete, die keine Bruchlinien durchzogen, war zersprengt und hatte sich in eine riesige Geröllwüste verwandelt.
    Es gab niemanden mehr, der auch nur den geringsten Zweifel hegte. Das war das Ende. Unweigerlich. Panik breitete sich in rasender Eile aus. Plünderungen, Aufstände und Vandalismus griffen um sich. Kriegslüsterne Nationen gingen zu heimtückischen Angriffen über. Un tergangspropheten entstaubten ihre Schilder mit der Aufschrift »Das Ende naht« und rannten auf die schuttbedeckten Straßen.
    Gewalt, Chaos, Massenhysterie.
    Dabei war dieses Erdbeben noch nicht einmal das Schlimmste. Es war lediglich der Anfang vom Ende.
    Das Krankenhaus war nur noch eine Ruine. Vincent und seine Gefährten lagen unter hohen Schutthaufen. Allein Nod, Clara und Miss Sloam war es zu verdanken, dass die Reste des Gebäudes überhaupt noch standen.
    »Warum«, fragte Vincent, und schob einen Geröllhaufen beiseite, »hast du uns nicht rechtzeitig vor dem Beben gewarnt?«
    »Habe ich doch«, stieß Nod hervor, der vor Anstrengung keuchte. »Damals, bei unserer ersten Begegnung, weißt du das nicht mehr?« Er steckte immer noch in der Schürzentasche. Sobald Vincent sich nicht vollständig konzentrierte, schien der Schutthaufen in der Luft zu schweben.
    »Eine kurze Erinnerung hätte nicht schaden können«, sagte der Junge.
    Beim Einsturz des Krankenhauses hatte der Fußboden unter ihnen nachgegeben, gefolgt von den Decken und Fußböden der darüberliegenden Stockwerke. Alle hatten sich schwere Verletzungen zugezogen: Vincent hatte sich beide Beine gebrochen, Max war von einem Stahlträger aufgespießt worden, Barnaby hatte sich den Schädel eingeschlagen. Lediglich Big Tom und Chanteuse hatten den Sturz einigermaßen unbeschadet überstanden und auf Anweisung der Elfen unverzüglich angefangen, den heilenden Zaubertrank zu verteilen.
    Für einige Elfen, darunter auch Megon, kam leider je de Hilfe zu spät. Die einstürzenden Mauern hatten sie unter sich begraben und zermalmt. Nur die Geistesgegenwart von Miss Sloam und den beiden Feen hatte weitere Opfer verhindert.
    »Was sind das für Wesen?«, fragte Barnaby, der die Feen und Elfen endlich auch sehen konnte.
    »Unsere Freunde«, sagte Vincent. »Abgesehen von ihm«, fügte er rasch hinzu, als Rennik neben ihm aus dem Geröll auftauchte. Obwohl ein Stahlträger und mindestens zwei Tonnen Zement auf den Dämon niedergegangen waren, kaute er unverdrossen weiter.
    »Jetzt dauert es nicht mehr lange«, verkündete Rennik munter. »Erst das Erdbeben, dann der Wirbelsturm und dann …«
    »Es gibt ein Unwetter?«, fragte Big Tom.
    »Ihr müsst Prioritäten setzen, Leute«, stieß Clara zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie schwebte direkt über Max, auf den Schultern einen riesigen Mauerbrocken, unter dessen Gewicht sie nach und nach heruntersackte.
    Nod stemmte eine ähnliche Last über den restlichen Elfen, und auch seine Kräfte begannen nachzulassen. Miss Sloam, deren mächtige Schulterpakete sich unter der schwersten Last bogen, sah ebenfalls aus, als würde sie nicht mehr lange durchhalten.
    Vincent blickte sich um. Sie saßen in der Falle. Die Trümmerberge machten jede Flucht unmöglich. Sobald die Kraft ihrer Freunde nachließ, mussten sie sterben.
    »Wir müssen sterben«, sagte Barnaby. »Wir müssen alle sterben! Wir sitzen fest …«
    »Sei still«, sagte Vincent und verpasste ihm eine Ohrfeige.
    Barnaby war derart verblüfft, dass er ihn mindestens fünf Sekunden lang sprachlos anstarrte, bevor er wie ein Stein rücklings auf Grimbowl und Optar fiel.
    Vincent atmete einmal tief durch. Das hatte richtig gutgetan.
    »Pass beim nächsten Mal gefälligst besser auf, bevor du zuschlägst«, ertönte Grimbowls dumpfe Stimme.
    Während der Junge zusah, wie der Elf mühsam unter Barnaby hervorkrabbelte, hatte er plötzlich eine Idee. Nachdenklich blickte er auf das Loch, aus dem Rennik aufgetaucht war. Er hatte sich bis zu

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