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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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unbedingt testen.«
    »Nein«, wiederholte das Mädchen. »Das ist unrecht.«
    »Nicht, wenn es im Namen des Triumvirats geschieht«, erwiderte Max. »Alles, was wir in seinem gesegneten und heiligen Namen begehen, ist richtig und gerecht. Andernfalls soll mich das Triumvirat auf der Stelle töten.« Kaum hatte er den Satz beendet, als eine Holzplanke die Scheibe des Kellerfensters durchschlug und seinen Schädel um ein Haar verfehlte.
    »Was war das?«, fragte Vincent. Er starrte auf die Planke, die sich tief in die Wand gebohrt hatte.
    »Der Tornado«, entgegnete Big Tom und spähte durch die zerschmetterte Scheibe. »Er kommt genau aus dieser Richtung.«
    »Alle zur Wand hinüber!«, brüllte Miss Sloam.
    Sie gehorchten augenblicklich und warteten geduckt, bis der Sturm vorüber war. Miss Sloam hielt ihre Tochter fest, Max umklammerte Vincent, Big Tom, die Feen und Elfen pressten sich flach auf den Boden, und Barnaby verkroch sich unter der Matratze.
    Das ganze Haus erbebte unter den mächtigen Windstößen. Vincent drängte sich noch dichter an seinen Bruder und hoffte, dass sie das Schlimmste bald überstanden hatten. Was in ein paar Stunden so oder so der Fall sein würde.
    Über das Sturmgeheul und das Beben des Hauses hinweg vernahm der Junge allerdings noch andere Geräusche, ein entfernt klingendes Reißen, Peitschen und Klappern. Schließlich siegte seine Neugier über die Angst, und er blickte sich vorsichtig um.
    An der gegenüberliegenden Seite des Kellers stand Rennik neben den Vorratspackungen mit Insektenvertilgungsmittel. Der Dämon holte eine Kiste heraus, riss den Deckel ab und schleuderte sie durch das zerschmetterte Fenster. Vincent konnte genau erkennen, wie der Sturm die Dosen aus der Kiste blies und unter lautem Geklapper vor sich hertrieb. Rennik hatte bereits die nächste Kiste gepackt, und es waren nicht mehr viele übrig.
    Der Junge musste nicht lange nachdenken, um zu begreifen, was das bedeutete. »Halt!« Er war mit einem Satz auf den Füßen und steuerte auf den Dämon zu. »Op tar, er soll aufhören.«
    »Dämon«, sagte der Elf. »Ich befehle dir …« Weiter kam er nicht, denn Rennik hatte ihm blitzschnell eine Kiste entgegengeschleudert und ihn so außer Gefecht gesetzt.
    »Du mieser Dreckskerl!« Vincent griff hastig nach ei ner Spraydose und hielt sie drohend hoch. »Wieso habe ich es bloß nicht fertiggebracht, dich vorhin umzulegen?«
    »Was hält dich denn jetzt davon ab, du elender Mensch?«, höhnte Rennik. »Sei doch mal ehrlich, du kannst mich weder jetzt noch sonst wann töten, weil du nämlich zu schwach dafür bist. Da du es nicht schaffst«, er packte die letzte Kiste, »kann mich niemand aufhalten.«
    »Irrtum«, sagte Grimbowl und richtete sich auf. »Ich befehle dir zum letzten Mal …«
    Ausgerechnet in diesem Augenblick durchfuhr ein gewaltiges Beben das Haus. Dann hoben sich die Mauern vor ihren erstaunten Augen, und der Tornado riss alles mit sich. Die Truppe im Keller war Regen, Wind und den vorbeifegenden Trümmern, die der Sturm hinter sich herwirbelte, schutzlos ausgeliefert.
    Nod und Clara schrien auf, als sie ein weiterer mächtiger Windstoß ergriff. Chanteuse warf sich den beiden mit ausgestreckten Armen hinterher. Rennik schnellte mit aufgesperrtem Maul auf die Feen zu, die wie Blätter im Wind trieben.
    »Nein!«, brüllte Vincent, als Nod und Clara in den Rachen des Dämons zu stürzen drohten. Auch wenn sie sich noch so verzweifelt mit ihren winzigen Armchen und Beinchen wehrten: Diesen Kampf konnten sie nicht gewinnen. Der Junge hatte Nod schon einmal verloren geglaubt und war wild entschlossen, kein zweites Mal tatenlos zuzusehen. Er steckte die Dose tief in das Maul des Dämons und sprühte eine kräftige Ladung hinein.
    Die Wirkung setzte sofort ein. Renniks Haut wurde bleich und löste sich in Sekundenschnelle ab. Er alterte vor ihren Augen, die Haut schrumpfte, noch während sie von seinem Körper abfiel. Seine Flügel verwandelten sich in kümmerliche Stummel, die schließlich abknickten und mit einem feuchten Klatschen auf dem Boden landeten. Clara und Nod drückten ihm mit vereinten Kräften das Maul auf, flogen hinaus und wischten sich das aufgeschäumte Spray ab.
    »Ein toller Schuss, Junge!« Grimbowl war begeistert. »Außerdem wissen wir jetzt, dass das Zeug tatsächlich wirkt.«
    Vincent gab keine Antwort. Er blickte auf die bunt schillernde Pfütze, die von Rennik übrig geblieben war, und wandte sich angewidert ab.
    »Du hattest

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