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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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Barnaby. »Die anderen sind mir egal, und wenn du noch rechtzeitig von diesem Planeten verschwinden möchtest, ehe die restlichen Dämonen anrücken, solltest du die He xe besser abservieren und deine eigene Haut retten.«
    Damit marschierte Barnaby wieder die Kellertreppe hinunter, wobei er unterwegs knirschend eine Kakerlake zertrat. Vincent widerstand der Versuchung, ihm eine herunterzuhauen, und fragte sich nicht zum ersten Mal, wieso sie diesen Volltrottel überhaupt mitgenommen hatten. Ihn nach der geglückten Flucht aus den qualmenden Krankenhausruinen einfach an Ort und Stelle zurückzulassen, hatte sich von selbst verboten, außerdem erhöhten sich ihre Überlebenschancen, wenn sie zusammenblie ben. Auf sich allein gestellt hätte Barnaby aufgeben müssen. Er hatte seine Leibwächter und höchstwahrscheinlich auch seinen Vater verloren. Den Jungen mitzunehmen war zweifellos die einzig moralisch richtige Entschei dung gewesen. Wenn dieser Mistkerl doch nur einen Deut Dankbarkeit dafür empfände.
    Mistkerl hin oder her, was Barnaby gesagt hatte, ließ sich nicht einfach vom Tisch wischen.
    »Er hat recht«, sagte Vincent zu Chanteuse. »Wir müssen auch an uns denken. Ich will überleben und du bestimmt auch.«
    »Nicht um jeden Preis. Nicht, wenn andere Lebewesen meinetwegen leiden müssen«, erklärte Chanteuse kategorisch. »Das wäre falsch. Damit will ich nichts zu tun haben.«
    Sie drehte sich um und klapperte geschäftig mit der Teekanne. Vincent blickte unschlüssig auf ihren Rücken und stapfte nach einer Weile ebenfalls die Treppe hinunter.
    »Auweia«, sagte Barnaby. »Du und diese Ökotussi habt doch nicht etwa Schluss gemacht?«
    »Halt die Klappe«, gab Vincent zurück.
    »Und wenn nicht?«, fragte Barnaby herausfordernd und mit unschlagbar niederträchtigem Grinsen.
    »Dann setzt’s was«, mischte sich Big Tom ein und stellte sich neben seinen Freund.
    »An dem machen wir uns doch nicht die Finger schmutzig«, erklärte Vincent. »Außerdem habe ich ihn mir heute schon mal vorgenommen, weißt du noch? Das hat auch nichts geholfen.«
    »Komm schon«, beharrte Big Tom. »Nur eine kleine Abreibung.«
    »Völlig sinnlos.«
    »Aber es muntert uns zumindest auf«, wandte Big Tom ein.
    Das war ein schlagkräftiges Argument, das Vincent schwanken ließ. »Das stimmt natürlich«, räumte er ein. »Sollen wir?«
    »Hey, Sekunde mal«, sagte Barnaby, dem das niederträchtige Grinsen gehörig verging, als die beiden Jungen mit den Fäusten auf ihn eindroschen.
    »Ruhe da hinten«, rief Clara über die Schulter.
    »Schlagt ihn nach Möglichkeit etwas leiser zusam men«, fügte Nod hinzu.
    Anfangs unternahm Barnaby noch ein paar lahme Ver suche zur Gegenwehr, doch ohne Leibwächter war er seinen Angreifern nicht gewachsen. Schließlich legte er schützend die Arme um den Kopf und wimmerte kläglich.
    »Schluss jetzt mit dem Quatsch«, sagte Miss Sloam, packte die beiden Jungen am Hemd und hob sie hoch. »Wir haben auch so schon Probleme genug. Wenn ihr euch prügeln wollt, geht gefälligst nach draußen.«
    Der Wind heulte jäh auf, und kurz darauf erschütterte ein Donnergrollen das Haus bis in die Grundfesten.
    »Nein, das reicht für heute«, sagte Big Tom, und Miss Sloam ließ die beiden los.
    Der Wind heulte abermals auf, dann prasselte ein sintflutartiger Regen nieder. Obwohl die Tropfen wie Maschinengewehrsalven auf das Dach hämmerten, war das mächtige Donnern nicht zu überhören.
    »O weh«, sagte Clara vom Fenster aus. »Das Unwetter hat eingesetzt.«
    »Wie bist du nur so schnell darauf gekommen?«, frag te Grimbowl zynisch.
    Jetzt geht es los, dachte Vincent. Von nun an läuft alles auf einen wahnwitzigen Endspurt zum Portal hinaus. Blieb nur zu hoffen, dass sie auch rechtzeitig dort ankamen.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Das Licht fing an zu flackern, als die Blitze in immer kürzeren Abständen einschlugen. Mit Ausnahme von Chanteuse hatte sich die Truppe im Keller von Big Toms Haus zusammengeschart und dachte über die nächsten Schritte nach.
    »Die Zeit läuft uns davon«, sagte Optar. »Wenn wir das Portal noch rechtzeitig erreichen wollen, müssen wir sofort aufbrechen, ehe das Unwetter schlimmer wird.«
    »Lang kann das nicht mehr dauern«, sagte Nod und richtete sich auf der Matratze auf. »Wenn die Tornados erst einmal einsetzen …«
    »Schon klar«, sagte Vincent.
    »Der Dämon hat ausgepackt. Wir wissen ganz genau, wie wir vorgehen müssen«, fuhr Optar fort.

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