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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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und wenn er recht behalten sollte, dann verbarg sich hinter seiner metallenen Oberfläche der Schlüssel zu allem.
    Seine Muskeln spannten sich. Er machte sich bereit, wartete auf die Erfüllung des letzten Akts.
    Der Dämon, Hüter des Foliant trat vor, nahm seine Position ein, und ließ seinen, mit dem Buch verschmolzenen Arm vorschießen. Der erwartete Widerstand trat nicht ein. Das Buch ging wie durch Wasser.
    Die äußere Fläche des Würfels begann ineinander zufließen, zog den Hüter wie einen reißenden Fluss mit sich. Er schrie auf. Die Zeichen seines Körpers begannen zu wandern, flossen in den Kubus, luden ihn auf und... aktivierten das, was der Götterwolf vorausgeahnt hatte.
    Der Kubus gewann an Masse, veränderte seine Farbgebung und erschien den Beteiligten plötzlich als eine Art Leinwand, auf der die verzerrten Aufnahmen einer Stadt präsentiert wurden.
    Er vernahm die Stimme des Dämons. Hörte den Namen heraus und reagierte. Mit der Entschlossenheit eines Todesgeweihten hechtete er vor. Überwand die Distanz schneller, als ein menschliches Auge hätte reagieren können und verschwand mit einem letzten Satz im Zentrum – des Portals...

    *

    David lächelte. Siegreich, dachte er, und dies nicht zum ersten Mal. Der Tod der Harpyie hatte seinem geschundenen Ego gut getan. Es aufgewertet und ihn die vorangegangenen Tage, für kurze Zeit vergessen lassen.
    Nichts hält ewig. Er blinzelte, machte einen unsicheren Schritt und spürte sogleich eine unsägliche Kälte in sich hochsteigen. Alte Grabesluft, Fragmente der Vergangenheit, die auf seiner Haut eine Gänsehaut verursachten.
    Er ging weiter, ließ die trostlose Einöde hinter sich. Immer auf der Hut, immer wachsam. Weitreichende Verhaltensmuster, welche im Laufe der Jahre zu seinen persönlichen Charakteristika wurden. Es war nicht so, dass er eine Wahl hatte... entweder das oder gar nichts.
    Der Weg schien brüchig. Wie ausgedörrte Erde, der es nach Wasser verlangte. Wände und Decke wirkten Einsturz gefährdet.
    David schluckte. Verschüttet unter Tonnen von Stein, die letzte Hoffnung der Menschheit... Er beschleunigte, tauchte unter einem umgekippten Pfeiler weg – und erstarrte.
    Spuren im Staub.
    Die Gänsehaut nahm zu. Er spürte die kalten Schauer, wie sie langsam den Rücken entlang glitten. Die Poren weiteten sich, Schweiß trat vor.
    Eine Fährte, die nur einen Schluss zuließ. In seinem Schädel keimte das Heulen eines Wolfes auf. Verdammtes Monster. Er fuhr mit den Fersen drüber. Versuchte den Abdruck auszulöschen. Reiß dich zusammen! David hielt inne, brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, dass diese Entdeckung nicht unbedingt etwas Schlechtes zu bedeuten hatte.
    Werfe zwei ausgehungerte Raubtiere in einen Käfig. Wer kommt raus? Wer überlebt?
    Er nahm die Spur auf. Folgte ihr, immer tiefer ins Fleisch des Palastes. Vorbei an zertrümmerten Statuen, und Säulen, führte ihn sein Weg in eine große gewundene Halle.
    Genau so verfallen wie der Rest dieses Monuments, gab es einen prekären Unterschied.
    In Gestalt einer Frau. Sie lebt. David öffnete seinen Mund, rief ihren Namen – und konnte nicht glauben, was er sah.
    Der Schamane, ein Mann, den er Freund nannte, eingeholt vom Atem des Todes...
    Murphys Beine wurden müde, erschlafften und ließen ihn, einer quälenden Zeitlupe gleich in die Knie gehen. Tot.
    David schloss die Augen, kehrte in sich und durchlebte erneut ihr erstes Zusammentreffen. Outback, die Wüste, der Jeep. Sein Herz raste, alles wiederholte sich, schneller und schneller, bis...
    „...er ist ihm nach – hat mich nicht mehr beachtet, ist ihm einfach gefolgt...“
    Er kam halb gebeugt, halb torkelnd wieder auf die Beine. Die Oberfläche der Augen schimmerte im rötlichen Schein.Komm zu dir. Das Bild war noch da. Leicht abgewandelt, aber nach wie vor da.
    Er bekam mit wie Nathalie ihm um den Hals fiel. Wie sie sich an ihn drückte, laut schluchzte und von denen erzählte, die nicht mehr waren. Ausgelöscht, heimgesucht, die Liste war lang.
    Der rötliche Schimmer, ausgehend von einer ihm fremden Konstruktion, nahm ab. Strahlte nicht mehr ganz so hell wie zuvor... Er befreite sich aus ihrem Griff, vermied es den Leichnam direkt anzusehen und trat von Neugierde getrieben näher.
    „...er ist direkt nach dem Wolf... “, hörte er Nathalies stammeln. „...nur Fleisch... Eth... das Buch es hat sich plötzlich aufgelöst... er fing an zu schreien...“ Sie weinte wieder.
    „Der Wolf ist zuerst durch? –

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