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Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Siefener
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Beide Angriffe hatte er fast problemlos abwehren können, auch wenn durchaus die Gefahr bestanden hatte, sie nicht zu überleben. Hatten sie etwa alle Kräfte auf den Ort konzentriert, zu dem er jetzt unterwegs war? Oder - glaubten sie, dass er sie sowieso nicht mehr aufhalten konnte, und hatten deshalb bloß ein wenig mit ihm gespielt? War er nichts anderes als ihr Werkzeug gewesen?
    Der Zug lief in Karlsruhe ein. Murphy begab sich so schnell, wie es ihm mit seinem schweren Koffer möglich war, zu einem Autoverleihschalter, und es dauerte lange, bis er dem schwerfälligen Deutschen klar gemacht hatte, was er wollte. Er musste seine ganze Barschaft als Pfand hinterlegen.
    Der Wagen, ein klappriger Fiesta, gefiel Murphy nicht. Er war einige Meter Blech um sich herum gewohnt. Als er in die Dunkelheit hineinfuhr und im Rückspiegel die schwarze Rauchfahne aus seinem Auspuff sah, glaubte er nicht mehr daran, dass er es schaffen würde.
     
     
    V.
    Susanne und Inge starrten gebannt auf das, was sich da aus der Dunkelheit schälte. Ein Raum löste sich aus dem zähen Grau; ein Raum, in dessen offener Tür sie nun standen. An der gegenüberliegenden Wand vor ihnen klackte laut eine Standuhr. Sie lehnte zwischen zwei Sprossenfenstern, die den Blick auf eine mit Frühlingsblumen beprenkelte Wiese freigaben, an die sich fern unter dem mit wenigen Wattewölkchen durchzogenen blauen Himmel ein dunkler Waldsaum anschloss, dessen Spitzen sich sanft in einem leichten Wind bogen.
    Das lichtdurchtränkte Zimmer war mit einigen gut gefüllten georgianischen Bücherschränken, mehreren kleinen Mahagonitischen und einer einladenden, an der linken Wand stehenden Ledercouch möbliert, und zur Rechten der verblüfften, unfreiwilligen Gäste ragte ein ausladender Schreibtisch in das Zimmer hinein. Auf einem ledernen Sessel hinter ihm saß ein Mann, der den Eintretenden zunächst den Rücken zuwandte. Dann drehte er sich bedächtig auf dem Sitz um und schaute die beiden Frauen an.
    "Das ... nein! Heinz!", rief Inge erfreut und erstaunt und ungläubig und verängstigt aus. Zugleich schrie Susanne:"Alex!" und wollte bereits auf den Mann zustürmen, wurde aber von Inge unsanft zurückgehalten.
    "Willkommen", sagte der Mann. Heinz? Alexander?
    Das Zimmer, in dem sie standen, hatte geringe Ähnlichkeit mit dem Kaminzimmer des Hauses, aus dem sie - in dem sie - ... Ein Kamin fehlte jedoch.
    "Den brauchen wir hier nicht", sagte Heinz - nein, sagte der Mann. "Bitte setzt euch." Er wies auf die Couch. Es klang weniger wie eine Einladung denn wie ein Befehl, dem Inge und Susanne zögernd folgten. Inge stellte den nutzlos gewordenen Leuchter auf einem der Beistelltische ab.
    "Wo sind wir hier?", fragte sie. Der behagliche, so unendlich gewöhnliche Raum und auch die Frühlingswiese und der blauweiße Himmel schienen ihre Frage zu verhöhnen. Sie fühlte sich - unwirklich.
    "Welch eine Frage! Ihr wisst es bereits, weigert euch aber, euer Wissen anzuerkennen."
    "Wir sind nicht freiwillig hier. Wir wollen fort", sagte Inge langsam. Eine betäubende Wärme begann ihren Körper zu durchströmen.
    "Niemand ist gegen seinen Willen hier. Wenn ihr aus dem Zimmer geht, so folgt dem Gang nach links, bis ihr zu der Tür gelangt. Öffnet sie und geht, wenn ihr wollt."
    Sie war so müde, so unendlich müde, und die wohlige Wärme... Inge zwang sich aufzustehen und trat nach draußen in den Gang. Niemand hatte sie zurückgehalten. Susanne folgte ihr - langsam und unsicher, als lerne sie erst wieder, ihren Körper zu gebrauchen. Zusammen gingen sie zur Haustür.
    Inge stieß sie auf. Und schlug sie wieder zu. Dort draußen waren keine Frühlingswiesen unter heiterem Himmel. Da war blitzdurchzucktes Chaos, in dessen bodenlosen Tiefen unvorstellbare Dinge zu abscheulichen Kakophonien tanzten, ein unendlicher Wirbel des Wahnsinns und der Wesen hinter der sichtbaren Welt, Tanz der Weltengründe...
    Sie kehrten atemlos zu jenem Mann zurück, der noch immer seine Maske trug.
    "Ihr werdet es nicht wagen, das Chaos zu durchschreiten", lächelte er. Da begann es. Sein Gesicht warf Blasen, platzte auf. Aus den Öffnungen auf den Wangen und der Stirn quoll eine eitrige Flüssigkeit. Seine Augen zerschmolzen in ihren Höhlen.
    "Oh nein, nein!" Inge presste die Hände vor ihr Gesicht, um diese Metamorphose nicht sehen zu müssen. Sie packte Susanne, floh aus dem Zimmer und von jenem - jenem Unnennbaren. Das Chaos konnte nicht furchtbarer sein als das, was sie erwartete, wenn sie

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