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Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Siefener
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hier blieben. Die Tür war offen. Hindurch! Und nichts.
    NICHTS.
     
     
    ZWISCHENSPIEL
    Etwa zehn Kilometer vor seinen Zielkoordinaten gab der Fiesta seinen Geist auf. Fluchend stieg Murphy in die Nacht aus und blickte sich um. Er befand sich mitten in einem Waldstück. Niemand war zu sehen, es gab keine Hoffnung auf Hilfe. Die Bäume glitzerten weiß im schwachen Scheinwerferlicht; ansonsten herrschte tiefste Finsternis; es war Neumond, die beste Zeit für die Mächte des Bösen. Und er besaß nicht einmal einen Kompass!
    In welche Richtung sollte er gehen? Murphy rollte den Wagen an den Straßenrand, nahm seinen Koffer heraus und marschierte auf der engen Straße voran. Vielleicht konnte er doch noch ein Auto anhalten. Verdammtes Germany. Es lag am Arsch der Welt! Und wenn sie ihr Tor hier errichteten, musste er es versiegeln, bevor noch die Nacht vorüber war, denn sonst wurde ihre Macht zu groß.
    Murphy blieb stehen. Sein Atem floss in Dunstfäden vor ihm her. In merkwürdig festen Dunstfäden. Nein, es war kein Fehlalarm. Hier war etwas ganz und gar nicht mehr in Ordnung, das spürte er. Um ihn herum schwieg der schwarze Wald, doch es war nicht die Stille der Natur, sondern eher ein Anhalten des Atems - des Atems eines Dinges, das die Welt nie sehen darf. Hatte es schon begonnen? Er durfte nicht zu spät kommen. Also lief er weiter. Er betete, dass es die richtige Richtung war.
    Weit vor sich glaubte er die Morgendämmerung grau durch den Wald glimmen zu sehen.
     
     
    VI.
    Über Inge waren Möbel, die Decke, eine staubverwebte Lampe. Inge lag am Boden. Schwaches Licht durchwob den Raum; das Licht eines grauen Wintermorgens. Benommen stand sie auf, hielt sich hilfesuchend an der Lehne eines in ihrer Nähe stehenden Stuhles fest und schaute sich um. Sie befand sich im Kaminzimmer. Auf dem Tisch vor dem erloschenen Feuer standen noch die Weinflaschen und Gläser vom vergangenen Abend.
    Neben dem Tisch lag Susanne. Inge ging auf sie zu, beugte sich zu ihr hinab und klopfte ihr sacht auf die Wangen. Susanne kam zu sich. Inge half ihr vom Boden auf, und sie setzten sich und schwiegen.
    Inge blickte sich nochmals um. Sie waren allein. Von Heinz und Lautenbach war nichts zu sehen. Hatte sie geträumt? Sie musste geträumt haben. Vielleicht war es der Wein gewesen...?
    Draußen dämmerte der Tag herauf. Die Umgebung des Hauses war wieder sichtbar; nichts hatte sich dort verändert. Aber der Volvo lag nicht mehr im Graben, sondern stand am Rande des Feldweges. Und wo waren die beiden Männer?
    Inge wolle sich gerade auf die Suche machen, als sie von jenseits der Zimmertür Schritte hörte, die die knarrende Holztreppe herunterzukommen schienen. Die Schritte endeten vor der Tür. Sie wurde geöffnet, und ein Mann trat ein.
    "Dieter!", entfuhr es Susanne, die sogleich aus ihrer Apathie erwachte und auf den Unbekannten zulief. "Was ist hier los?", rief sie schluchzend und warf sich in seine Arme. Er umfing sie liebevoll, beruhigte sie, streichelte sie.
    "Ist ja gut, Susi, ist ja alles gut. Es tut mir so leid."
    "Wer sind Sie?", fragte Inge barsch, voller Zweifel.
    "Es ist Dieter; ihm gehört dieses Haus", erklärte Susanne.
    "Ich wollte es von ihm selbst hören!", fuhr Inge sie an.
    "Es stimmt", antwortete der Mann. "Ich fürchte, wir haben unseren Scherz übertrieben."
    "Das kann man wohl sagen!", rief Inge wütend. "Wo ist mein Mann?"
    "Auf dem Weg nach Karlsruhe. Jo - ein Freund von uns - fährt ihn. Er erwachte früher als Sie - genauso wie Alex. Er ist auch bereits weg. Ich glaube, wir haben uns ein wenig in der Stärke des Angst-Mittelchens vergriffen, das wir euch in den Wein geschüttet hatten. Es sollte starke Visionen hervorrufen, sagte man uns, aber keine Nachwirkungen haben. Alex hat mir ein wenig von dem erzählt, was er halluzinierte. Wahrhaft teuflisch." Er strich über Susannes Haare. "Natürlich hatten wir nicht damit gerechnet, dass ihr beiden noch Besuch bekommt. Wir waren ziemlich schockiert, als wir heute morgen hier vier Personen am Boden liegen sahen. Es tut mir wirklich sehr leid, Frau Röske. Ihr Mann hat uns - so glaube ich - verziehen, und er meinte, Sie hätten Verständnis dafür, dasser bereits auf dem Weg nach Karlsruhe ist. Er hatte es offenbar sehr eilig. Als kleine Wiedergutmachung haben wir Ihren Wagen aus dem Graben gezogen. Sie können nun jederzeit abreisen. Ich bitte Sie nochmals von ganzem Herzen um Entschuldigung. Es tut mir wirklich leid, dass Sie da mit hineingezogen

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