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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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widersetzen.«
    »Wohl kaum.«
    »Wie ist das zu verstehen - es soll deine Schuld sein?«
    »Er ... Nun, er ist offenbar sehr wütend auf mich. Und dich ebenso. Ich vermute, ich gebe für seine Bösartigkeit die leichteste Zielscheibe ab.«
    Bevor sie weitersprach, schwieg R'shiel einige Augenblicke lang, als erwöge sie, ob sie ihm etwas anvertrauen oder darauf verzichten sollte. »Immer wenn ich mich umdrehe, habe ich das Gefühl, er steht hinter mir und beobachtet mich. Sobald er mich ansieht, befällt mich ein Schaudern. Mehrmals hat er ... Ach, es ist einerlei. Er findet keine Möglichkeiten mehr, um mir zu schaden. Doch jedes Mal, wenn es ihm verwehrt bleibt, mir etwas anzutun, trifft sein Zorn einen anderen Menschen.«
    Tarjanian schüttelte den Kopf. Ihn entsetzte es, dass sie sich die Schuld an Loclons Verdrehtheit zumaß. »Dafür kannst doch du nichts, R'shiel. So wenig wie ich etwas dafür kann, dass wir ...«
    »Dass wir nach Grimmfelden gelangt sind?«, vollendete R'shiel den Satz an seiner Statt. Wortlos setzten sie den Weg fort. Binnen kurzem erreichten sie die niedrige Steinmauer, die das Wohnhaus des Bannschaft-Oberaufsehers umgab, und warteten dort an der kleinen Pforte auf Fohli und Zac. Hinter einem beleuchteten Fenster erkannte Tarjanian die Umrisse des Feldhauptmanns und Loclons, die irgendetwas erörterten. R'shiel verkrampfte sich unwillkürlich, als sie die beiden Gestalten sah.
    »Er ist da ...«
    Tarjanian musterte sie von der Seite, obwohl die Heftigkeit ihres Tonfalls ihn eigentlich nicht überraschte.
    Sie hatte die Umstände der Reise nach Grimmfelden weder vergessen noch vergeben.
    »Vielleicht steckt er in Schwierigkeiten.«
    »War's bloß so ... Aber wahrscheinlich erhält er lediglich Anweisungen für den morgigen Tag.«
    R'shiel wollte sich abwenden, doch Tarjanian fasste sie am Arm, drehte sie zu sich um und las trotz der abendlichen Düsternis aufmerksam in ihrer Miene. »Wie fühlst du dich, R'shiel? Sag es mir.«
    »Mir ist glanzvoll zumute, Tarja«, antwortete sie mit nur gelinder Bitterkeit. »Die kommenden zehn Jahre muss ich in der Verbannung zubringen. Ich bin geprügelt und misshandelt worden, und nun bin ich die Zofe eines Weibsbilds, das zu einer öffentlichen Auspeitschung einen Korb Speisen mitnimmt. Was könnte ich mir vom Leben Großartigeres erhoffen?«
    Mühsam widerstand Tarjanian dem Drang, sie in die Arme zu schließen; sie so wie damals zu umfangen, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen, sie ihm und Georj nachgelaufen war, sich die Schienbeine aufgeschrammt und eng an die beiden Burschen gehalten hatte, die sich damals einbildeten, dank ihrer roten Kadettenröcke viel zu wichtig zu sein, um sich mit lästigen Anhängseln abzugeben.
    »Ich bedauere all das zutiefst, R'shiel«, sagte er, weil er gegenwärtig nicht mehr zu bieten hatte. »Ich finde bald einen Ausweg.«
    »Ich kann mich selbst um mich kümmern.«
    Ehe Tarjanian etwas entgegnen konnte, holten Fohli und Zac sie ein. R'shiel entzog Tarjanian ihren Arm und wandte sich trotzig an Fohli.
    »Nun denn, wirst du mich beim Feldhauptmann verpetzen?« fragte sie.
    »Wohl kaum«, brummelte Fohli. »Je weniger der Feldhauptmann mich bemerkt, umso besser. Und du sei ebenso schlau und komm Schwester Unwin nicht mehr in die Quere.« Indem sie sich jeden Dank sparte, raffte R'shiel ihren Saum und überquerte die Schwelle der Pforte. Sie eilte zum Haus und verschwand im Dunkeln um die Ecke. »Ein sonderbares Mädchen ...«
    »Harshini«, sagte Zac, als wüsste er genau Bescheid. Verblüfft sahen Tarjanian und Fohli ihn an. »Sie sieht so aus«, fügte er im Ton vollständiger Gewissheit hinzu. Der Hüne rückte sich den Bund des Beinkleids zurecht und schickte sich an, zur Küche zurückzukehren.
    Fohli packte Tarjanian am Ärmel und zog ihn mit sich in dieselbe Richtung. »Du warst doch Rebell, Tenragan, und gut Freund mit den Heiden. Stimmt es, was man sich über die Harshini erzählt? Sind wie wahrhaftig Götter?«
    »Ich bezweifle es«, lautete Tarjanians Antwort. Er blickte Zac nach. »Und wieso sollte Zac davon irgendetwas verstehen?«
    »Zac stammt von der Grenze. Deshalb sitzt er jetzt hier fest. Er ist Heide. Bei seiner Verhaftung hat er zwei Hüter erschlagen. Ich habe gehört, dass die Hythrier glauben, die Harshini hielten sich noch irgendwo verborgen. Nicht dass ich je einen Hinweis darauf bemerkt hätte. Glaubst du, das Mädel könnte tatsächlich 'ne Harshini sein?«
    »Ach, welch ein Unsinn

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